Verkehrswende im OberbergischenIn fünf Jahren zehn Mal so viele E-Autos

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Eine Ladesäule für E-Autos installieren hier Mitarbeiter des Versorgers BEW.

Eine Ladesäule für E-Autos installieren hier Mitarbeiter des Versorgers BEW.

Wipperfürth/Lindlar – Der Oberbergische Kreis hat ein Konzept zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Kreis vorgelegt. Damit stehe ein Analyseinstrument zur Verfügung, das über einen Betrachtungszeitraum von 2021 bis 2031 die Entwicklungen der Elektromobilität im Oberbergischen prognostiziert. Neben der zu erwartenden Vervielfachung von E-Fahrzeugen, könnten auch Prognosen über Ladevorgänge abgerufen und räumlich verortet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises.

Bei der Erstellung des Konzeptes waren die 13 Kommunen und die Energieversorger beteiligt. Sie lieferten Informationen, um aktuellen Bestand und künftigen Bedarf zu ermitteln. Und der Ladeinfra-strukturbedarf wird überwiegend im privaten Bereich, „also auf privaten Flächen (Stellplatz Eigenheim, Garage, Mietwohnen, Garagenhof, privater Parkplatz, Tiefgarage etc.), sowie bei Unternehmen auf den eigenen Grundstücken gedeckt werden“, so die Prognose. Als Ergebnis entstand eine Karte, auf der die erwartete Entwicklung dargestellt ist. Doch wie sieht es in Lindlar und Wipperfürth aus, wie wird hier die Entwicklung in Sachen E-Mobilität gesehen. Wir fragten bei beiden Kommunen und den Energieversorgen Belkaw und BEW nach.

Elektroautos in Oberberg

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Elektrofahrzeuge sind derzeit im Oberbergischen Kreis angemeldet, davon 232 bei Unternehmen. Bis 2026 rechnet der Kreis mit einem Anstieg auf 26 226 und bis 2031 auf 89 276 Fahrzeuge.

Das braucht passende Parkplätze: Für die aktuelle Studie wurden 216 632 potenzielle Stellplätze für Fahrzeuge untersucht, von denen knapp 50 Prozent im privaten Bereich verortet wurden.

Dazu kommen Stellflächen im öffentlichen Straßenraum, auf Parkplätzen des Einzelhandels oder im Gewerbe.

In Lindlar gibt es aktuell fünf öffentlich zugängliche Ladesäulen, drei von der Belkaw, zwei von der BEW.

Die Stadt Wipperfürth hat drei eigene Ladesäulen und drei E-Fahrzeuge. „Dank der BEW sehen wir Wipperfürth in Sachen Ladeinfrastruktur aktuell gut aufgestellt“, so die Verwaltung.

Die Gemeinde Lindlar leistete Unterstützung durch die Nennung von Parkplätzen und wichtigen Punkten wie etwa Supermärkte oder Freizeiteinrichtungen, etwa das LVR-Freilichtmuseum, gebeten, so Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Im Rahmen des Konzeptes würden Kreis und Gemeinde auch künftig im Themenfeld E-Ladein-frastruktur zusammenarbeiten.

„Unabhängig von den Aktivitäten auf Kreisebene möchten wir seitens der Gemeinde Lindlar im Jahr 2021 mit der Erarbeitung eines eigenen Mobilitätskonzepts beginnen, wie es im 2019 beschlossenen Gemeindeentwicklungskonzept vorgesehen ist. Ich gehe davon aus, dass sich das Mobilitätskonzept auch mit dem Thema Elektromobilität befassen wird“, so Dr. Ludwig.

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Die klimafreundliche Mobilität mit Elektroautos komme voran. Zum einen dank der großzügigen Förderung, zum anderen durch die zunehmende Ladeinfrastruktur. Alleine in Wipperfürth und Hückeswagen zum Beispiel betreibe die Bergische Energie- und Wasserversorgung (BEW) 24 ihrer insgesamt 43 öffentlichen Ladepunkte, davon zwei Ladepunkte an einer Schnellladesäule an der Gaulstraße. Die bewährte Partnerschaft mit der BEW werde die Stadt auch künftig weiterführen“, sagt Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth. Und Jens Langner, Geschäftsführer der BEW, betont, dass die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werde und das Unternehmen auch bundesweit immer mehr Lademöglichkeiten mit dem BEW-Autostrom anbiete.

Wipperfürth bei Ladesäulen und E-Autos vorne dabei

Rund 10 000 Stromladesäulen seien es aktuell, und der Zuspruch sei groß. Neben dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur sei es wichtig, insbesondere Privatleute und Betriebe bei der Ausstattung mit Ladestationen zu unterstützen.

Langner begrüßt das Konzept zum Aufbau einer bedarfsorientierten Ladeinfrastruktur im Kreis. Die Studie zeige, dass „der Aufbau von Ladeinfrastruktur als dauerhafter Prozess für die kommenden Jahre verstanden werden muss und dass die heute vorhandene öffentliche Ladeinfrastruktur sinnvoll vor allem im privaten und auch im halböffentlichen Bereich ergänzt werden muss.“

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