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SaisoneröffnungBundesligist VfL Gummersbach gewinnt gegen Paris Saint-Germain 39:37

Lesezeit 5 Minuten
VfL-Spieler Milos Vujovic ist mit dem Ball in Wurfposition vor der Abwehr von Paris Saint-Germain zu sehen.

Milos Vujovic war mit sieben Treffern der erfolgreichste Werfer im Testspiel gegen  Paris Saint-Germain.

3869 Zuschauer sahen bei der Saisoneröffnung von Handball-Bundesligist den 39:37-Sieg gegen das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain.

Wie sehr die Stadt den VfL Gummersbach lebt, zeigte sich eine Woche vor dem Saisonstart der Handball-Bundesliga: Egal, wo man am Samstag in der Innenstadt auch hinschaute, überall waren Frauen, Männer und Kinder in blau und weiß zu sehen. Höhepunkt der offiziellen Saisoneröffnung war am Abend das Freundschaftsspiel gegen Paris Saint-Germain (PSG), das 3869 Zuschauer in der Schwalbe-Arena verfolgten. Sie wurden mit einem überzeugenden Auftritt des VfL und mit einem 39:37 (18:16)-Erfolg der Gastgeber belohnt.

Luc Steins schwärmt von der Atmosphäre in der Schwalbe-Arena

Beim letzten Tor des Spiels überwand Tom Jansen seinen berühmten niederländischen Landsmann Luc Steins und traf   zum 39:37-Endstand für den VfL. Entsprechend zufrieden war der Holländer im Trikot des VfL „Ich freue   mich, dass es so gut geklappt hat“, sagte Jansen. Ziel sei gewesen, dem Pariser Starensemble   die Stirn zu bieten und das sei gelungen. „Jetzt können wir hocherhobenen Hauptes in die Saison starten“, erklärte Jansen. Die beginnt am Sonntag, 27. August,   16.30 Uhr, in der Schwalbe-Arena gegen den TBV Lemgo.

Luc Steins, der im Anschluss an die Partie jede Menge Autogrammwünsche erfüllte, schwärmte von der Atmosphäre in der Schwalbe-Arena und zeigte Respekt vor der hohen Qualität der Gummersbacher Mannschaft. All das wollte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nicht zu hoch hängen, da Paris erst später als sein Team mit der Vorbereitung begonnen habe und es für sie erst das vierte Vorbereitungsspiel gewesen sei. Er freute sich aber über das „supertolle Erlebnis “ und das fast 4000 Zuschauer zu einem Vorbereitungsspiel gekommen seien. Durch den Sieg gingen seine Spieler mit einem guten Gefühl in die Partie gegen Lemgo.

Bei mir ist es wie bei Rennfahrer Fernando Alonso: Je älter je besser. 
Tibor Ivanisevic, VfL-Torhüter und Formel-1-Fan

Seit Anfang der Woche ist VfL-Torhüter Daniel Rebmann wieder im Training, bereitete sich   schon mit der Mannschaft vor und saß mit auf der Bank. Noch habe er nur „gelbes Licht“vom Ärzteteam, sagte Rebmann. Er werde aber auch gegen Lemgo mit dabei sein. Dafür war Torhüter Tibor Ivanisevic mit 16 Paraden einer der Erfolgsgaranten des VfL. Ivanisevic, der am Mittwoch 33 Jahre als geworden und damit der älteste Spieler im VfL-Kader ist, kommentierte seine erneut starke Leistung mit einem Augenzwinkern. Bei ihm sei es wie beim Wein, je älter je besser oder wie bei Rennfahrer Fernando Alonso, der mit 42 Jahren so gut wie schon lange nicht mehr sei, erklärte der eingefleischte Formel-1-Fan.

Als Milos Vujovic nach zehn Minuten spektakulär zum 7:6 und damit zur ersten Führung des VfL traf, explodierte die Halle förmlich und   der Neuzugang bekam einen ersten Eindruck von der Stimmung, die in der Schwalbe-Arena bei VfL-Spielen herrscht. Es blieb eine offene Partie, bei der PSG beim 34:34 (54.) zum letzten Mal ausglich, ehe die Gummersbacher in Überzahl mit drei Treffern in Folge ins leere Tor mit 37:34 in Führung gingen und diese bis zum Abpfiff auch nicht mehr aus der Hand gaben.

Gummersbacher Miro Schluroff verletzt sich am Fuß

Ein Wermutstrophen blieb, denn Miro Schluroff hatte sich in der 21. Minute beim Aufkommen auf den Fuß eines Gegners den linken Fuß umgeknickt und konnte anschließend nicht mehr spielen. Ein MRT soll am Montag klären, wie schwer die   Verletzung sei, sagte anschließen ein frustrierter Schluroff.

Der Nachmittag hatte mit einem öffentlichen Training der U15 unter Akademieleiter Jörg Bohrmann begonnen. Der erzählte später, dass er einer der ersten Trainer von Luc Steins gewesen sei. Bohrmann war Trainer im niederländischen Sittard, wohin der junge Steins aus seinem benachbarten Heimatverein Gemini zum zusätzlichen Training kam.     Im Gespräch mit Moderator Daniel Schmidt verriet Bohrmann, dass das Ziel der Handballakademie sei, schon bald einen deutschen Meistertitel zu gewinnen.

Dazu sollen Spieler wie Julius Hein und der neue U17-Torhüter Anel Durmic beitragen, die von ihren Erlebnissen beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Slowenien berichteten, wo sie mit dem deutschen Team Gold gewannen.

Einen Ausblick auf die Saison gab der verletzte Bundesliga-Handballer Lukas Blohme. Daniel Narcisse, dessen erste Station als Spieler im Ausland von 2004 bis 2007 der VfL war, der 2012 zum Welthandballer gewählt wurde   und heute Business Development-Manager bei PSG ist, schwelgte mit VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler in Erinnerungen. Unter großem Applaus konnte sich Narcisse, der aufgrund seiner Sprungkraft „Air France“ genannt wird, vorstellen, dass der VfL schon bald wieder ein Gegner der Franzosen in der Champions League sein und es damit ein Aufeinandertreffen in der Lanxess-Arena in Köln geben könne.

Tore VfL Gummersbach: Vujović (7/2), Köster (6), Vidarsson (6), Häseler (5), Kodrin (4), Jansen (3), Mappes (3), Horžen (2), Tskhovrebadze (2), Pregler (1).


U23 des VfL Gummersbach gewinnt ebenfalls

Mit 38:27 (20:16) setzte sich die U23 des VfL Gummersbach, die in der Dritten Liga antritt, am Nachmittag gegen den niederländischen Erstligisten Bevo HC Panningen durch. Mit der Leistung seiner Mannschaft, die in fast der gleichen Aufstellung wie in der vergangenen Saison antritt, war Trainer Goncalo Miranda sehr zufrieden. „Unsere Qualität in der Abwehr hat sich sehr verbessert“, so Miranda. Außerdem sei es für die Jungs ein Erlebnis gewesen, auf dem großen Feld zu spielen. Der Kader ist komplett, bis auf Pechvogel Bruno Eickhoff, der sich im erste n Testspiel das Handgelenk gebrochen hatte.