„Hauptsache gewonnen“Miro Schluroff kam im Sommer von GWD Minden zum VfL Gummersbach

Miro Schluroff kam im Sommer von GWD Minden.
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Für Miro Schluroff war die Situation schon besonders: Mit dem VfL Gummersbach trat der 22-jährige Rückraumspieler gegen GWD Minden an, die Mannschaft, mit der er anderthalb Jahre in die Handball-Bundesliga gespielt hatte. Im Sommer war Schluroff von Minden nach Gummersbach gewechselt.
„Hauptsache gewonnen“, sagte der 22-Jährige nach dem 26:22-Erfolg seiner Mannschaft am Donnerstag gegen Minden, das auch weiterhin auf die ersten Saisonpunkte in der Bundesliga wartet. Nach der Pause war Schluroff eingewechselt worden und traf zum 14:11.
Gegen Fußball entschieden
In Bregenz geboren, wo sein Vater Lars Unger als Fußballer unter Vertrag stand, wuchs Miro Schluroff in Bremen-Habenhausen auf. Benannt wurde der 22-Jährige nach dem Fußball-Profi Mirko Votava, der lange bei Werder Bremen gespielt hat und mit dem die Familie befreundet war. „Sein Spitzname war Miro“, erzählt der VfL-Handballer.
Miro Schluroff spielte zunächst Fußball und Tennis, ehe er als Elfjähriger bei einer Ferienfreizeit den Handball für sich entdeckte. Da alle seine Freunde Handball spielten, entschied er sich für den Sport und fand im ATSV Habenhausen den passenden Verein. „Ich hätte auch mit Fußball weitermachen können“, erzählt Miro Schluroff. Dann wäre der Weg wie der seines Vaters zu Werder Bremen gegangen.
Aufstieg in die Dritte Liga
Bereits als B-Jugendlicher spielte Schluroff mit der Herrenmannschaft des ATSV in der Oberliga und stieg mit der Mannschaft in die Dritte Liga auf. Er wechselte zum HC Bremen, behielt aber das Zweitspielrecht für Habenhausen. In derselben Konstellation spielte er in der Zweiten Liga für den Wilhelmshavener HV. Am Ende der Saison stieg Wilhelmshaven ab und Miro Schluroff wechselte zu den Füchsen Berlin. Dort hatte ihn Bob Hanning schon länger im Blick gehabt, der junge Handballer wollte aber zunächst noch sein Abitur in Bremen machen.
„Ich habe in Berlin vor allem in der zweiten Mannschaft gespielt, wo Anel Mahmutefendic mein Trainer war“, erzählt der 22-Jährige. Die trat in der Dritten Liga an. Heute ist Mahmutefendic Co-Trainer von Gudjon Valur Sigurdsson in Gummersbach. Als die Corona-Pandemie sowohl die Spielzeit in der Dritten Liga als auch alle Aktivitäten mit der U21-Nationalmannschaft stoppte, wurde er, um Spielpraxis zu sammeln, nach Wilhelmshaven ausgeliehen. Der WHV spielte mittlerweile wieder in der Zweiten Liga.
Wechsel zu GWD Minden
Der Wechsel zu GWD Minden folgte im Januar 2021. „Ich bin sehr heimatverbunden und da passte Minden“, sagt der Bremer. Er verkürzte seine Ausbildung zum Sportkaufmann in der Geschäftsstelle der Füchse in Berlin und legte im Sommer die Prüfung ab. Im Frühjahr 2022 kam die Anfrage aus Gummersbach – Minden kämpfte gegen den Abstieg aus der Ersten Liga und tat sich schwer mit der zweigleisigen Planung, der VfL war auf dem Weg ins Oberhaus.
„Ich habe mir das Angebot durch den Kopf gehen lassen“, sagt Schluroff, dass er die Entscheidung für Gummersbach nie bereut habe. Die junge VfL-Mannschaft harmoniere gut zusammen und es herrsche nach dem Aufstieg eine große Euphorie. „In der Mannschaft kann jeder mit jedem“, freut sich Schluroff über etwas, das sicher nicht selbstverständlich in der Liga sei. Dazu trage auch der gute Start des VfL in die Liga bei. Mit 11:7-Punkten steht der Aufsteiger nach neun Spieltagen auf Platz acht in der Tabelle.
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Wenn sie ihre Ausbildung in Bremen abgeschlossen habe, werde auch seine Freundin nach Gummersbach nachkommen, sagt Schluroff. Hat er frei, dann kocht er gerne, vor allem Spaghetti Bolognese, wozu er wie seine Oma Apfelmus isst. Er mag es an der Playstation zu zocken sowie mit Freuden beziehungsweise seinen Mannschaftskollegen etwas zu unternehmen.
Bis zum Jahr 2024 läuft der Vertrag von Schluroff beim VfL Gummersbach. Die Zeit möchte er nutzen, um sich weiterzuentwickeln und seine Rolle in der Mannschaft zu finden. Nach dem guten Start in die Saison, „wollen wir alle sehen, was noch geht“.