Vogelwelt wird durchgezähltNaturschutzbund ruft die Oberberger zur Teilnahme auf

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Ein Rotmilan kreist über dem Oberbergischen.

Ein Rotmilan kreist über dem Oberbergischen.

Oberberg – Zur 17. Auflage der „Stunde der Gartenvögel“, der größten naturwissenschaftlichen Mitmach-Aktion Deutschlands, ruft der Naturschutzbund (Nabu) Oberberg alle Naturliebhaber auf, eine Stunde lang noch bis einschließlich Sonntag im Garten, vom Balkon aus oder in einem Park Vögel zu notieren und zu melden. „Jeder kann teilnehmen, Vorbildung ist nicht nötig“, sagt Michael Gerhard, Vorstandsmitglied des Kreisverbands. „Interesse an der Natur, eventuell ein Fernglas und vielleicht ein Blick ins Vogelbuch oder die Nabu-Internetseite reichen.“ Sein Tipp: „Die frühen Morgenstunden sind eine gute Zeit, um schöne Beobachtungen zu machen.“

Gute Plätze sind etwa der Gummersbacher Hexenbusch, die Bergneustädter Altstadt, der Wiehlpark, die Denklinger Klus, der Nümbrechter Kurpark oder das Drabenderhöher Nösnerland. Hilfreich ist auch, vor der eigentlichen Erfassungsstunde ruhig dem Gezwitscher zu lauschen, um sich an die Vögel zu gewöhnen und sie im Geäst zu finden. Besonders gespannt ist Gerhard auf die Beobachtungen von Rotkehlchen, dem diesjährigen Vogel des Jahres und im Vorjahr auf dem 11. Platz in Oberberg. Eine Liste mit allen Ergebnissen für Oberberg aus 2020 gibt es im Internet.

Fernglas zu Gewinnen

Momentan seien Mehlschwalben und Mauersegler die großen Sorgenvögel. Jährlich gingen die Bestände um etwa sieben Prozent zurück. Da beide Vogelarten auf Insekten als Nahrung angewiesen sind, sieht Gerhard den Insektenschwund der letzten Jahre als mögliche Ursache. Die gleiche Beobachtung macht auch Ludger Schmidt, Mitbetreiber des Affen- und Vogelparks Eckenhagen. Dort hängen rund 80 Nistkästen für Wildvögel. Schmidt schätzt, dass etwa 20 bis 25 Arten im Park leben: „Für die Vögel ist das eine Oase mit zahlreichen Rückzugsmöglichkeiten.“ Am Wochenende legt er eine Zählhilfe aus, auf der 15 häufige Gartenvögel abgebildet sind und die auch von der Aktionsseite des Nabu heruntergeladen werden kann.

Eine Blaumeise: Um Doppelzählungen zu vermeiden, soll nur die maximale Anzahl gleichzeitig sichtbarer Vögel einer Art festgehalten werden.

Eine Blaumeise: Um Doppelzählungen zu vermeiden, soll nur die maximale Anzahl gleichzeitig sichtbarer Vögel einer Art festgehalten werden.

Um Doppelzählungen zu vermeiden, soll nur die maximale Anzahl gleichzeitig sichtbarer Vögel einer Art festgehalten werden: Dieselbe Amsel fünfmal hin- und herfliegen zu sehen, sind nicht fünf Amseln, sondern eine. Hilfe bei der Bestimmung gibt es auf der Internetseite des Nabu und von der kostenlosen Nabu-App „Vogelwelt“. Die Zählungen können bis 24. Mai online erfasst, per Post mit einem auf der Internetseite abrufbaren Meldebogen geschickt oder am 15. Mai zwischen 10 und 18 Uhr telefonisch unter 0800/1157-115 übermittelt werden.

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Mit der Teilnahme besteht die Chance, bei einem Gewinnspiel als Hauptpreis ein Fernglas zur Vogelbeobachtung zu gewinnen. Bei aller Begeisterung für die Mitmachaktion weist Gerhard darauf hin, bei der Zählung der Vögel ausreichenden Abstand zu halten: „Verängstigen Sie keine Vögel! Sie sind derzeit mit der Aufzucht der Jungvögel und der Beschaffung von Nahrung vollauf beschäftigt.“

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