MarketingexpertinMarle Maria Janßen aus Waldbröl berät namhafte Unternehmen

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Als Beraterin verhilft Marle Marie Janßen aus Waldbröl großen Unternehmen zu einer wiedererkennbaren Identität.

Als Beraterin verhilft Marle Marie Janßen aus Waldbröl großen Unternehmen zu einer wiedererkennbaren Identität.

Zu den Kunden der Marketingexpertin Marle Maria Janßen aus Waldbröl gehören unter anderem BMW, Otto, Yello und Volkswagen.

Wer sich für einen neuen Porsche interessiert, könnte beim nächsten Besuch eines Autohändlers der Arbeit von Marle Maria Janßen aus Waldbröl begegnen – allerdings ohne etwas davon zu ahnen. Die 34-Jährige ist Strategin und als Abteilungsleiterin bei der Hamburger Design- und Marketingberatungsagentur Mutabor zuständig für den Kontakt zu den Kunden. Und dazu gehören bekannte Konzerne wie BMW-Motorrad, Otto, Yello oder Volkswagen. „Aber auch Hidden Champions wie der Chemiehandel Brenntag, der weltweit agiert – und in erster Linie nur Insidern der Branche bekannt ist“, sagt Janßen.

Ihr Abi machte sie am Waldbröler Hollenberg-Gymnasium

Daran etwas zu ändern und die Firma als Weltmarktführerin zu präsentieren, das war eins ihrer Projekte. „Dazu gehören erst einmal Analysen: Wofür soll das Unternehmen stehen? Wie wird es wahrgenommen – und wie möchte man in Zukunft als Marke auftreten? Identifizieren sich die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen, sind sie stolz darauf? Welche Zielgruppen will man erreichen?“

„Was mit Medien“ wollte Marle Janßen nach ihrem Abitur am Waldbröler Hollenberg-Gymnasium machen und studierte Medien und Kommunikation in Ravensburg. Spannend fand sie den praktischen, kreativen Teil beim ZDF, ebenso faszinierend den Blick in wirtschaftliche Zusammenhänge. In dieser Kombination habe sie für sich schließlich den richtigen Weg gefunden, sagt sie. „Mal geht es um Scharniere, dann um Straßenbaumaschinen oder Energiekonzerne. Jedes Unternehmen hat seine eigene Identität, es fühlt sich schon im ersten Moment anders an. Es gibt nichts Spannenderes, als sich damit auseinander zu setzen.“

Ich bekomme tiefen, geradezu intimen Einblick in die Firmen, da ist Vertraulichkeit oberstes Gebot.
Marle Maria Janßen Marketingberaterin

Marle Maria Janßen tritt immer dann in Aktion, wenn es um Veränderung geht. Sei es, weil dem Auftraggeber der Auftritt nicht mehr zeitgemäß erscheint, weil der gesellschaftliche Wandel neue Herausforderungen – etwa mit Blick auf die Ökologie und die neue Mobilität – erfordert oder weil es im Unternehmen selbst Strukturveränderungen gibt.

So auch, als die Leasing-Sparte des Autoverleihers Sixt ausgegliedert und verkauft wurde und damit ein neuer Name samt komplett verändertem Erscheinungsbild nötig wurde. Typische Farben, mit denen ein Unternehmen identifiziert werden soll, Inhalte des Webauftritts, ein neues Logo. „Da ahnt niemand, wie viel Arbeit in der Entwicklung steckt“, sagt Janßen. Bis zu anderthalb Jahren dauere es, bis ein Ergebnis sichtbar werde.

Gerne besucht sie ihr Zuhause im Oberbergischen

Dabei geht ihre Arbeit als Strategin über das Design weit hinaus. So ging es bei Porsche um nicht weniger als das „Autohaus der Zukunft“, weit entfernt von der Anhäufung zahlreicher Wagen, die teuren dicht gedrängt in einer Halle, die gebrauchten auf dem Hof. Stattdessen luftige, helle, weitläufige Räume mit ausgeklügelten Beratungsinseln. Oder die neuen Schalterhallen der Bank Credit Suisse, die mit Lounge und Co-Working-Space so gar nichts mehr mit der klassischen Bankfiliale gemein haben.

Und wie sich in Zukunft die bekannten Buntstifte von Faber-Castell präsentieren? Das sei noch geheim, wehrt die Strategin ab. Viel darf sie über ihre Arbeit nicht verraten. „Ich bekomme ja tiefen, geradezu intimen Einblick in die Firmen, da ist Vertraulichkeit oberstes Gebot.“

So ist es nicht verwunderlich, dass ihre Eltern – der Vater betrieb lange das Café Strüngsjen in Waldbröl – gar nicht so genau wissen, was die Tochter beruflich so macht, wenn sie zwischen Tokio, Zürich und Athen in Lichtenberg vorbeischaut. „Das muss sein, das ist die Heimat“, sagt Marle Maria Janßen. „Es ist schön, wenn ich bei meinen Eltern aus dem Haus gehe und im Wald stehe.“ Bei aller Freude über die Karriere – das vermisst sie in Hamburg. „Es ist doch sehr weit im Norden.“ Im Februar habe sie in der Firma eine Karnevalsparty organisiert. „Es war die kürzeste aller Zeiten. Nach einer halben Stunde sind alle abgebröckelt. Die fühlen das einfach nicht!“

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