Weniger AutoverkehrStadt beauftragt Designer mit neuem Leit- und Informationssystem

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Wiehl – Nicht mehr wiederzuerkennen? So sehr wird sich das Wiehler Zentrum im Zuge des laufenden Stadtumbaus wohl nicht verändern. Aber es soll mit seinen Geschäftsstraßen und Parkflächen erheblich attraktiver werden und mehr Besucher anziehen. Um diesen Gästen Orientierung zu bieten, aber auch um die ortskundigen Einheimischen dazu zu bewegen, mehr Wege zu Fuß zurückzulegen, will die Stadt ein Leit- und Informationssystem installieren.

Der beauftragte Wuppertaler Designer Daniel Neisser hat sein Konzept vergangene Woche im Bauausschuss vorgestellt, am Dienstag soll im Stadtrat darüber abgestimmt werden. Neissers Konzept basiert auf mehreren Workshops mit der Stadtverwaltung und Abstimmungen mit dem Gewerbering und hat einen ganzheitlichen Ansatz. Unter dem Titel „Wiehl entdecken“ soll ein unübersichtliches Zentrum in mehrere Quartiere gegliedert werden: Wiehlpark, Bahnhofstraße, Weiherarkaden, Altwiehl, Alter Kurpark, Bahnhofskarree sowie „Bildungs- und Kulturzentrum“ am Gymnasium und „Sport- und Freizeitzentrum“ am Schwimmbad.

Schilder und Stelen aus Holz und Stein

Neisser möchte auf Hinweisschildern und Stelen aus Holz und Stein über öffentliche Einrichtungen und das touristische Angebot informieren und wichtige Fußgängerverbindungen abseits der großen Verkehrsachsen hervorheben. Auch das Kampagnenlogo soll anregen, öfter zu Fuß zu gehen und neue Wege auszuprobieren. „Derzeit wird in Wiehl mehr mit dem Auto gemacht als nötig“, meint der Wuppertaler Designer.

Während sich die beiden SPD-Ausschussmitglieder Holger Schmidt und Werner Nohl in ersten Reaktionen angetan zeigten, sprach sich Manfred Kriegeskorte (Linke) für eine deutlich sparsamere Variante aus: „Einheimische brauchen das nicht, und Touristen wollen nur Hinweise auf echte Sehenswürdigkeiten.“ Ein Zehntel der vorgelegten Kosten von 100 000 Euro (die Hälfte wird vom Land gefördert) würde reichen. Auch Larissa Gebser gab sich zurückhaltend: „Versprechen wir dem Besucher nicht mehr als wir halten können?“ Allemal gebe es Beratungsbedarf.

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Bürgermeister Ulrich Stücker wies darauf hin, dass das Wiehler Zentrum sich in fünf Jahren deutlich attraktiver darstellen soll. Dadurch erhoffe man sich auch mehr Tageseinpendler, und diese brauchten Orientierung bei der Nutzung des Angebot von Einzelhandel und Gastronomie.

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