Düstere ZukunftDaniel Hapke aus Wiehl ist Teil der Gothic-Rock-Band „Souls of Sorrow“

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Fünf schwarz gekleidete Männer haben sich die Gesichter weiß geschminkt und mit schwarzer Farbe ihre Augen teilweise großflächig geschminkt. Einer der Männer ist am Oberarm tätowiert.

Schwarze Musik: Echte Seelenverwandte hat Daniel „Dan“ Hapke (M.) in seinen vier Mitmusikern gefunden.

Der Wiehler Musiker Daniel Hapke startet mit seiner neuen Gothic-Rock-Band „Souls of Sorrow“ durch.

Die Musiker haben fahl-weiß geschminkte Gesichter mit schwarz umrandeten Augen. Ein Becher, gefüllt mit blutroter Flüssigkeit, dient als schauriges Requisit bei diesem Videodreh in der Kulturkirche St. Ulrich in Frechen. Gehalten wird er aber von einem ziemlich fröhlichen Menschen.

Daniel Hapke heißt dieser Mensch. Vor einigen Monaten war der Wiehler auf der Suche nach Musikern, mit denen er eigentlich sein 2020 entstandenes Soloalbum, das er unter seinem Künstlernamen Dan Peters veröffentlichen wollte, live auf die Bühne bringen wollte. Und dann kam alles anders.

Mit den vier Mitmusikern, die er fand, gründete er gleich eine neue Band, die „Souls of Sorrow“. Gemeinsam schrieben sie über den Sommer neue Songs und ließen sich von Silke Heitkamp Kostüme maßschneidern. Sie fanden mit Denise Domnick eine Managerin, drehten mit einem Team von 15 Leuten in Frechen ihr erstes Musikvideo zur Single „The Chaos Never Ends“ und werden am Samstag, 14. Januar, auf der Bühne der Gummersbacher Warehousestage für das Internet-Publikum spielen (20 Uhr).

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Bandmitglieder von „Souls of Sorrow“ waren schon vorher gut vernetzt

„Wir hatten alle gleich zu Beginn den Gedanken: Wenn wir das wirklich machen, dann auch professionell“, sagt Daniel Hapke. Diese Möglichkeit hätte es nicht gegeben, wären die Bandmitglieder nicht schon vorher gut vernetzt gewesen. Alle haben Erfahrungen in anderen Gruppen. Daniel Hapke arbeitet als Tontechniker freiberuflich für den WDR und hat Kontakte zum Kölner SAE Creative Media Institute. „Dort studiert Denise Domnick Music Business. Dass sie uns als Managerin unterstützt, ist also eine Win-win-Situation für uns alle.“

Souls of Sorrow haben sich dem Gothic Rock verschrieben, mixen das Ganze mit Nu Metal, scheuen sich aber nicht vor Balladen. Daniel Hapkes Stimme wird umrahmt von Terence Drostes und Marco Kirchners Gitarren, Sebastian Skoreks Bass sowie Fabian Rohlenders Schlagzeug. Den Probenraum stellt der Mucher Droste zur Verfügung. Dort, zwischen Gitarren, Boxen und Verstärkern, geht es bei den wöchentlichen Treffen nun aber nicht blutig-schaurig zu, sondern in aufgeräumter Stimmung. Terence Droste sagt: „Uns verbindet nicht nur die Lust auf diese Art der Musik, sondern auch unser Humor. Das hat alles von Anfang an gepasst.“

Der Wiehler Musiker Daniel Hapke kümmert sich auch um Instagram

Die Aufgaben waren zügig verteilt, auch in den Sozialen Medien: Daniel kümmert sich um das Grundgerüst der Musik und hält Instagram im Auge. Marco schreibt fast alle Texte und ist der derjenige, der TikTok füttert. Drummer Fabian Rohlender aus Reichshof füllt Facebook regelmäßig mit Inhalten.

Neun eigene Stücke gibt es schon. Die live gespielten Instrumente werden digital unterfüttert. So setzt unter anderem ein Cello Akzente, der Sound klingt mal orchestral, mal elektronisch, und er wird in den nächsten Monaten auf der ersten EP zu hören sein.

Ein bisschen surreal kam der Drehtag in der Frechener Kirche selbst den Musikern vor. St. Ulrich hat eine gute Akustik für Musik und bildete den perfekten Rahmen für die Musik von Souls of Sorrow. Der Raum wurde für den Dreh durch die Fenster von außen nach innen beleuchtet, sodass im Kirchenraum der Eindruck von Tageslicht herrschte. Sebastian Skorek berichtet, dass sie bis zum frühen Morgen gedreht haben, das wegen des Lichts aber kaum merkten. „Und natürlich, weil wir alle reichlich Adrenalin produzierten“, sagt er grinsend. Der Dreh war ein kleiner Vorgeschmack auf Live-Auftritte, nach denen sich alle Bandmitglieder sehnen. Darum sollen auf die digitale Show bei der Warehousestage bald richtige Auftritte folgen, als Fernziel lockt das Wacken-Festival. Am liebsten schon 2024.

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