Tolle PremiereSim-Racer Leon Erger aus Wiehl wechselte vom Simulator auf den Nürburgring

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Bild mehrerer Rennautos im Regen.

Auch auf nassem Asphalt war Leon Erger aus Wiehl mit dem orangefarbenen Aston Martin (vorne) bei der ADAC GT 4 Germany auf dem Nürburgring konkurrenzfähig.

Mit dem Aston Martin von Prosport Racing fuhr der 22-jährige Wiehler Leon Erger auf Anhieb unter die besten Zehn.

Für Leon Erger aus Wiehl ging auf dem Nürburgring ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Bei der dritten Veranstaltung der ADAC GT4 Germany feierte der 22-Jährige sein Debüt auf der Rennstrecke mit einem Aston Martin Vantage GT4 von Prosport Racing, zusammen mit seinem 16-jährigen Teamkollegen Raphael Rennhofer aus Österreich. Erger: „Ein Wahnsinn. Endlich ist wahr geworden, wofür ich lange gekämpft habe.“

Der Wiehler war bislang ausschließlich digital als sogenannter Sim-Racer aktiv, und das sehr erfolgreich. Der Wechsel auf die reale Rennstrecke war dann logische Konsequenz. Und tatsächlich: Sein erster Auftritt in der Eifel war von Anfang an beeindruckend. In den freien Trainings platzierte sich das Nachwuchs-Duo in der Spitzengruppe.

Zu sehen ist ein junger Rennfahrer in seinem Rennanzug.

Bislang war Leon Erger aus Wiehl als sogenannter Sim-Racer auf digitalen Rennstrecken unterwegs und das sehr erfolgreich.

Erger: „Ich habe viel im Simulator trainiert, bin digital diverse Rennen gefahren, doch an diesem Wochenende war für mich alles Neuland. Toll, dass es auf Anhieb funktioniert hat. Ich bin von Beginn an die Zeiten meines Teamkollegen, der etliche Jahre Kart-Erfahrung auf dem Buckel hat, gefahren. Wir waren durchaus konkurrenzfähig.“

In der ADAC GT4 Germany werden am Wochenende jeweils zwei einstündige Rennen ausgetragen, bei denen zur Rennmitte ein Pflichtboxenstopp mit Fahrerwechsel erfolgt. Im ersten Lauf auf nasser Fahrbahn gingen die Prosport-Youngster von Startposition drei ins Rennen. Der Aston Martin hielt sich lange in der Spitzengruppe und fiel erst durch den unglücklichen Zeitpunkt des Stopps auf Platz acht zurück. Erger brachte das Auto schließlich auf einem hart umkämpften Platz sieben ins Ziel und freute sich riesig: „Auch im Nassen konnte ich mithalten. Der Platz unter den ersten Zehn war natürlich ein Riesenerfolg.“

Ein Wahnsinn. Endlich ist wahr geworden, wofür ich lange gekämpft habe.
Leon Erger nach dem Triumph auf dem Nürburgring

Im zweiten, ebenfalls verregneten, Rennen fuhr Erger von Startplatz elf los. Nach spektakulären Zweikämpfen in der Anfangsphase arbeitete sich der Wiehler auf den neunten Rang vor. Nach einem Dreher fiel das Duo dann zurück. Da auch der Teamkollege einen Dreher zu verzeichnen hatte, blieb am Ende Rang 18. Der Wiehler sah es positiv: „Auch das war ein Erfolg für uns. Wir sind hier als Rookies angereist, und das gehört nun mal zum Lernen dazu.“

Nach dem starken Debüt starteten Erger und Rennhofer bei der nächsten GT4-Veranstaltung auf dem Lausitzring. „Die äußeren Bedingungen waren deutlich anders als auf dem Nürburgring. Es war heiß und trocken. Da die Einstufung des Aston Martin über die Balance of Performance (BoP) deutlich schlechter war, mussten wir härter kämpfen, um uns im Feld der 27 Teams zu behaupten“, berichtet Erger.

In den freien Trainings sammelte das Duo viele Kilometer. In den Qualifyings klappte es nicht optimal, nur Startplatz 21 für Erger im ersten Rennen. „Mein erstes Qualifying im Trockenen, da fehlte mir noch die Erfahrung.“ Rennhofer stellte den Aston Martin für das zweite Rennen auf Startposition 16. Im ersten Rennen zeigte das Nachwuchsteam eine fehlerfreie Leistung, kämpfte sich kontinuierlich nach vorn und überquerte auf Rang 14 die Ziellinie.

Der zweite Lauf dauerte für das Duo dagegen nur wenige hundert Meter. In der ersten Kurve wurde Rennhofer im Aston Martin von einem Konkurrenten abgeräumt. An die Weiterfahrt war nicht zu denken. Trotzdem denkt Leon Erger positiv: „Schade, dass wir sofort ausgefallen sind. Wir brauchen momentan jeden Rennkilometer. Beim nächsten Mal wird es wieder besser.“

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