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ADAC-MotocrossMX Masters in Wiehl-Bielstein werden zur Marcel-Stauffer-Show

3 min
Szene vom Start eines Motocross-Rennens

Volles Startgatter: 40 Profi-Motocrosser aus ganz Europa gingen am Wochenende auf dem Bielsteiner Waldkurs auf die Strecke. 

Der Österreicher war mit zwei Siegen der Mann des Wochenendes. Wiehls Jaden Wendeler scheiterte haarscharf an der Qualifikation.

Nur nicht Letzter werden – diesen Vorsatz hatte der Wiehler Motocrosser Jaden Wendeler vor dem Wochenende gefasst und dieses Ziel hat er auch erreicht. Zwar scheiterte der 17-Jährige, der mit einer Wildcard für die Läufe der ADAC MX Masters auf seiner Bielsteiner Heimatstrecke ausgestattet worden war, am Samstag im Last-Chance-Rennen und das höchst unglücklich – Wendeler stürzte kurz vor Schluss und verpasste dadurch einen Platz in der Startaufstellung der Profis nur um einen einzigen Rang.

Wiehler verpasste Startplatz bei den Profis nur haarscharf

Aber: „Ich habe an diesem Wochenende mega viel Erfahrung gesammelt. Und ich war deutlich schneller unterwegs als sonst. Sogar von meinen schärfsten Kritikern habe ich nur Lob bekommen, das will was heißen“, konnte der Wiehler am Sonntag schon wieder lachen. Und sich in aller Ruhe seinen Fans widmen, Autogramme schreiben und für Selfies posieren.

Ein Motocrossfahrer steht an einem Stehtisch und schreibt Autogramme.

Sogar auf dem Smartphone verewigte sich Motocrosser Jaden Wendeler (M.) aus Wiehl auf Wunsch seiner Fans am Sonntagmittag.

Richtig voll waren die Publikumsbereiche des Waldkurses am Sonntagnachmittag. Masters-Zuschauer aus allen Ecken Deutschlands brachten Picknickdecken und Klappstühle mit, junge Familien kamen mit kleinen Jungs an der Hand, die beim Geknatter der Motorräder, den Helmen und den bunten Trikots der Piloten leuchtende Augen bekamen.

Szene aus einem Motocross-Rennen

Der Waldkurs hielt schattige und rutschige Passagen für die Motocrosser bereit.

„Die zehnte Masters-Serie in Bielstein, das ist ein Höhepunkt für die Stadt und die gesamte Region“, sagte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, der interessiert beobachtete, wie Jaden Wendeler selbst Smartphone-Hüllen mit seiner Unterschrift bekritzelte. Der gastgebende Motorsportclub Drabenderhöhe-Bielstein war ohnehin voll zufrieden. „Ein großes Dankeschön an die Helfer, die das erst möglich machen“, betonte MSC-Chef Ronald Hallen.

Wiehler Helfer wässerten die Nacht über noch mal ordentlich

Stichwort Helfer: Die wässerten den Kurs vor den beiden Rennen am Sonntag noch einmal großzügig. „Im Fahrerlager war am Samstag die Rede davon, dass die Strecke zu trocken sei, deshalb haben wir über Nacht noch mal ordentlich Wasser in die Tiefe gegeben“, so Hallen.

Für Gesprächsstoff sorgten zudem die gelben Startgitter, die in der Masters-Serie erstmals zusätzlich zum Gatter auf Hartboden aufgebaut wurden. „Das ist deutlich mehr Arbeit für uns, weil wir die sehr langen Schrauben kaum in den Boden bekommen haben – und ihr Nutzen wird von den Fahrern auch eher kritisch beurteilt“, erklärte der MSC-Chef am Sonntag.

Porträt eines Mannes

Für die Masters seien viele fleißige Hände unentbehrlich, betonte MSC-Chef Ronald Hallen.

Mit gemischten Gefühlen verfolgte der KTM Sarholz-Rennstall die Bielsteiner Masters. Das Team des Gummersbachers Lukas Platt bedauerte die verletzungsbedingte Absage des Lokalmatadors sehr. „Uns tut es leid für Lukas, vor allem jetzt, wo er so gut in Form war. Und natürlich ist es für die Kinder schade, sie lieben Lukas, das haben wir in den letzten Jahren gesehen“, sagte Teamchef Andre Sarholz.

Eine Motocrossfahrerin sitzt an einem Tisch und schreibt Autogramme.

Damen-Siegerin Larissa Papenmeier schrieb nach ihren Erfolgsrennen fleißig Autogramme.

Am heutigen Montag soll Platt an der Schulter operiert werden, sein Team geht momentan nicht davon aus, dass er 2025 noch einmal auf ein Motorrad steigen wird. „Wir hoffen, dass er seine Verletzungen komplett auskurieren kann“, so Sarholz.

Drei Motocrossfahrer springen mit ihren Maschinen in die Luft.

Tausende Zuschauer verfolgten die spektakulären Manöver der Motocross-Piloten.

Sportlich richtig gut lief es dafür für Sarholz Top-Pilot Noah Ludwig, der einen dritten, fünften und sechsten Rang einfuhr. Im zweiten Rennen erwischte er sogar den besten Start und konnte die Konkurrenten Max Nagl und Marcel Stauffer zumindest einige Runden lang auf Abstand halten. „Durch den steilen Anstieg gleich am Anfang ist Bielstein immer ein besonderes Rennen. Der Start kann hier 80 Prozent vom Rennen ausmachen“, sagte Husqvarna-Fahrer Tim Koch im ADAC-Interview.

Und der österreichische Hartboden-Spezialist Marcel Stauffer (Osicka MX Team), der mit zwei Siegen und einem zweiten Platz der Mann des Wochenendes wurde und in der Gesamtwertung einen echten Satz nach vorne machte, bekannte: „Auf diesem Waldkurs ist volle Konzentration gefragt. Gerade in den rutschigen Passagen muss du hellwach sein.“ Alle Ergebnisse gibt es online. www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/