Vorschlag des JugendparlamentsIn Lindlar könnte es bald Zebrastreifen vor Schulen geben

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Es ist der Zebrastreifen am Kreisverkehr beim Rewe in Lindlar zu sehen.

Der Kreisverkehr am Lindlarer Marktplatz mit seinen Zebrastreifen, auf der Luft gesehen.

Die Zebrastreifen sollen für mehr Sicherheit vor den Schulen sorgen. Trotz Zustimmung kam es zu einer längeren Diskussion.

Zebrastreifen vor allen Schulen in Lindlar: Das hatte das Kinder- und Jugendparlament beantragt. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung begrüßten alle Fraktionen diesen Antrag, dennoch kam es zu einer ausufernden, rund einstündigen Diskussion.

Timo Scherer, der Vorsitzende des Kinder- und Jugendparlamentes, erläuterte den Antrag, der aus Gesprächen mit Schülern entstanden sei. Es gehe um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler. Auf Zebrastreifen hätten die Fußgänger Vorrang, bei den Fußgängerüberquerungshilfen sei das nicht der Fall. Es sei sinnvoll, vor den Schulen eine sichere Überquerung zu ermöglichen, so Scherer.

Einige Anträge wurden in Lindlar bereits gestellt

Ausschussvorsitzender Gerd Werner erinnerte daran, dass der Ausschuss schon verschiedene Anträge zu Zebrastreifen, auch vor Schulen, gestellt habe, Dopplungen bei Anträgen sollten vermieden werden. Die Situation sei nicht einfach, da es unterschiedliche Zuständigkeiten, je nachdem, wer Straßenbaulausträger sei, ob dies die Kommune, der Kreis oder Straßen.NRW sei.

Es ist die Überquerungshilfe an der Rheinstraße bei der Grundschule Lindlar-West zu sehen.

Die breite Überquerungshilfe auf der Rheinstraße vor der Grundschule Lindlar-West. Die Politik wünscht sich Zebrastreifen.

Vor den Schulen gelte Tempo 30, das sei gut, aber nicht ausreichend, so die Meinung im Ausschuss. Die Schüler zeigten ein völlig unterschiedliches Überquerungsverhalten, das zeige sich insbesondere am Gymnasium Lindlar. Sie nutzten die vorhandene Überquerungshilfen nicht, und wenn, würden längst nicht alle auf den Verkehr achten.

Situation vor Lindlars Schulen sei unübersichtlich und gefährlich

Manche seien vielleicht der Meinung, dass sie Vorrang hätten, was aber eben nur auf Zebrastreifen der Fall sei. Damit sei die Situation unübersichtlich und gefährlich. Zebrastreifen würden Klarheit schaffen. Das gelte auch für den Kreisverkehr. Denn die Regel, dass der Autoverkehr beim Verlassen des Kreisels Fußgängern und bei einem Radweg auch Radfahrern Vorrang gewähren müsse, sei vielen Autofahrern nicht geläufig.

Beim Einfahren in den Kreisverkehr hätten die Autofahrer dagegen Vorrang. Auch hier würden Zebrastreifen, wie es sie etwa am Kreisverkehr am Pfarrer-Braun-Haus gebe, für Eindeutigkeit sorgen. Doch bei Zebrastreifen würden besondere Anforderungen an die Beleuchtung gestellt, machte Ulf Engelmann, Leiter des Ordnungsamtes, deutlich.

Antrag für Zebrastreifen sei gut und richtig

Der Antrag des Kinder- und Jugendparlamentes sei gut und richtig, so die Politiker. Doch nicht nur für die Schüler sei ein sicheres Überqueren der Straße wichtig, auch für betagte Menschen sei es ein besonderes Anliegen, die Straße sicher überqueren zu können. Angesichts des demografischen Wandels sei es richtig, das Thema ganz nach oben auf die Agenda zu setzen.

Bei den Schulen sei es auch wichtig, auf die Eltern einzuwirken, dass sie die Kinder nur an den zulässigen Stellen aussteigen ließen. Es komme wegen des Fehlverhaltens oft zu gefährlichen Situationen. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes könnten insbesondere am Gymnasium die Eltern ansprechen, die im Halteverbot die Schüler aussteigen ließen.

Lange Diskussion über die Formulierungen

Engelmann sagte zu, dass es hier verstärkte Kontrollen geben werde. Auch die Schüler solle man nicht aus der Pflicht lassen, sie sollten dazu angehalten werden, die vorhandenen Überwege zu nutzen und sich an die Verkehrsregeln zu halten.

Nach langer Diskussion über die Formulierungen und ihre Vor- und Nachteile votierte der Ausschuss schließlich bei zwei Gegenstimmen der Grünen und einer Enthaltung für den Antrag der CDU, dass die von Jugendparlament eingebrachten Vorschläge in Ergänzung der bestehenden Beschlusslage auf Umsetzbarkeit in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht überprüft werden sollten. Die Ergebnisse sollten dem Ausschuss präsentiert werden.

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