Haltestellen vergessenWipperfürth zahlt Charterbus für Schüler

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Linienbus an einer Haltestelle. (Archivbild) 

Wipperfürth – Überrascht hat das Schulamt der Hansestadt auf die Nachricht reagiert, dass die Buslinie 333 für die kommenden sechs Wochen über Agathaberg umgeleitet wird – wegen der Baustelle auf der L 302 zwischen Niedergaul und Dohrgaul. Die Folge: Die Schülerinnen und Schüler aus den Ortslagen Friedrichsthal und Nagelsbüchel wussten nicht, wie sie nun zur Schule in Wipperfürth kommen sollen.

Das sind die Abfahrtzeiten des Ersatzbusses

Schulamt und Ovag haben kurzfristig eine Lösung gefunden. Ab Mittwoch, 28. September, wird ein 16-Sitzer der Firma Ufer Touristik aus Wipperfürth die Strecke bedienen. Er soll laut Stadt 7.06 Uhr ab Friedrichstahl fahren und von dort weiter über Nagelsbüchel und Niedergaul bis zum Schulzentrum Mühlenberg. Eine Rückfahrt ist für 13.30 Uhr vorgesehen. Auftraggeber ist die Ovag, die Stadt übernimmt die zusätzlichen Kosten, wofür sich das Busunternehmen ausdrücklich bedankt.

Ob ein 16-Sitzer ausreicht, da ist man sich beim Schulamt nicht sicher. „Ansonsten muss die Ovag nachbessern“, sagt Lars Schreckegast, der Leiter des Schulamts. Unklar ist noch, ob der Bus vom Mühlenberg weiter zum St. Angela-Gymnasium fährt. Laut Ovag gibt es zum 16-Sitzer keine Alternative, größere Busse könnten mangels Wendemöglichkeiten auf der L 302 nicht eingesetzt werden.

Wipperfürth ist kein Einzelfall

„Wir haben erst durch die Beschwerde eines Vaters und die Anfrage der Zeitung von dem Problem erfahren“, erklärt Schreckegast. Es sei unverständlich, warum die Ovag, die nach eigenen Angaben auch erst Mitte vergangener Woche von der Sperrung der Landesstraße erfuhr, das Schulamt nicht informiert habe. „Wir haben zwar vor geraumer Zeit einen Baustellenplan bekommen“, so Schreckegast. Doch diesem Plan zufolge wäre die L 320 erst ab Mitte Oktober gesperrt worden. Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner weist den Vorwurf zurück. „Wir sind selbst Leidtragende einer verspäteten Kommunikation.“

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Vorfälle wie in Wipperfürth sind kein Einzelfall. Gleich sechs Mitarbeiter der Ovag arbeiten als Verkehrsmanager fortlaufend an Alternativrouten wegen Baustellen. Im Idealfall informiert der Baulastträger – etwa der Landesbetrieb Straßenbau  – die betroffenen Busunternehmen mehrere Monate im Voraus, um gemeinsam Sperrungen, Umleitungen und Rettungswege zu besprechen, gefolgt von Testfahrten. Doch die Realität sieht häufig ganz anders aus. Weil Material nicht rechtzeitig geliefert wird, können Baufirmen ihre Termine nicht einhalten, der ganze Plan gerät ins Rutschen. Oft erfahren Busunternehmen davon erst kurz vor Toresschluss.

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