Ab September werden wieder zwei Freiwillige aus Südafrika im Wipperfürther Kirchdorf Thier arbeiten.
AustauschprogrammKolpingwerk sucht Gastfamilie in Wipperfürth

Zu Besuch in Thier (v.l.): Annette Fuchs (Abteilungsleiterin Kolping Jugendgemeinschaftsdienste), Jacky Mbete (Kolping Süd-Afrika) und Hannah Hänsch (Kolping-Referentin für die Freiwilligendienste Süd-Nord).
Copyright: Wolfgang Weitzdörfer
Das Kolpingwerk ist weltweit aktiv. Auch im kleinen Wipperfürther Kirchdorf Thier wird diese Internationalität sichtbar. „Wir haben seit 2015 ein Austauschprogramm mit Südafrika. Es basiert eben genau auf der Idee, dass Kolping international ist“, sagt Hannah Hänsch, die im „weltwärts“-Programm von Kolping Referentin für die Freiwilligendienste Süd-Nord ist. Aktuell ist Mené Hudson in Thier und arbeitet bei Noh Bieneen, dem Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit Behinderung.
Ihr gefällt es dabei so gut, dass sie ihren Aufenthalt noch um ein halbes Jahr verlängert hat, eigentlich endet er Ende August. Dennoch werden auch ab September wieder zwei Freiwillige aus dem südlichsten Staat des afrikanischen Kontinents nach Thier kommen, für sie werden aktuell Gastfamilien gesucht. Der Rahmen für den Auslandsaufenthalt ist flexibel, wie sich am Beispiel Mené Hudsons zeigt.
Seit 2007 haben wir Freiwillige in andere Länder entsendet, seit 2015 kommen sie auch zu uns
Gleiches gilt für die Gastgeberfamilien, die sich nicht für ein ganzes Jahr „binden“ müssen, wie Hannah Hänsch sagt. „Es ist auch ein kürzerer Zeitraum möglich, es lässt sich über alles reden“, sagt sie. Und auch der Begriff der Familie sei keineswegs auf klassische Konzepte festgelegt. „Familie ist für uns, wer zusammensteht – wir freuen uns auch über queere, Alleinerziehende oder -stehende, über Kinder-aus-dem-Haus und ganz andere Wohngemeinschaften“, betont Hannah Hänsch.
Die Freiwilligen, die nach Wipperfürth kommen, sind zwischen 18 und 28 Jahre alt, sind während ihres Aufenthalts in Vollzeitbeschäftigung in ihrer Einsatzstelle, besuchen an 25 Tagen Seminare. „Sie bekommen auch eine Aufwandsentschädigung von 350 Euro pro Monat zuzüglich eines Verpflegungsgelds, so dass der Aufwand für die Gastfamilien sich im Rahmen hält. Und natürlich gibt es bei Kolping in Köln Ansprechpartner für alle eventuellen Probleme und Schwierigkeiten während des Aufenthalts“, sagt Hänsch.
Auch wenn das Südafrika-Programm erst seit 2015 besteht, gibt es die Abteilung Jugendgemeinschaftsdienste schon seit 1953, wie Annette Fuchs sagt. Sie leitet die Abteilung und sagt, dass es seinerzeit mit „Work-Camps“ losgegangen sei. „Damals sind zehn junge Menschen ins Ausland gegangen und haben dort an gemeinnützigen Projekten gearbeitet, erst in Südamerika, dann in Afrika und Asien“, berichtet sie.
Das Ziel sei, natürlich, miteinander in Kontakt zu kommen, die Kulturen und Menschen anderer Länder kennenzulernen. „Das erleichtert dann natürlich die Integration. Seit 2007 haben wir Freiwillige in andere Länder entsendet, seit 2015 kommen sie auch zu uns“, sagt Annette Fuchs. Aktuell ist Jacky Mbete in Thier, sie ist als National Membership Coordinator for South Africa für die Freiwilligen zuständig. „Ich bin gerade auf einer Konferenz mit unseren Partnern hier in Deutschland – und ich habe Mené in Wipperfürth besucht“, sagt sie.
Kontakt: Wer sich vorstellen kann, Gastfamilie im Raum Wipperfürth zu werden, kann sich an Hannah Hänsch wenden, entweder telefonisch unter (0221) 20 70 11 27 oder per E-Mail an hannah.haensch@kolping.de