Das Dach des Wipperfürther Rathauses muss von Grund auf saniert werden, denn bei Starkregen komme Wasser ins Gebäude. Die Kosten betragen rund eine Million Euro.
Für eine Million EuroDach des Wipperfürther Rathauses wird saniert

Mitarbeiter der Firma B. Clemens auf dem Dach des Wipperfürther Rathauses
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Das Dach des Wipperfürther Rathauses hat schon bessere Tage gesehen. Die Ziegel platzen ab, von den verschieferten Kragungen und Giebeln haben sich einzelne Platten gelöst – bei Sturm eine potenzielle Gefahr. Uwe Sander, Architekt beim Gebäudemanagement der Hansestadt, prökelt in einem morschen Balken. Auch die hölzernen Verschalungen der Dachgauben sind in einem miserablen Zustand, die Kastenfenster sind zum Teil noch einfach verglast.
„Bei Starkregen regnet es ins Gebäude hinein“, erklären Sander und Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements. Gemeinsam mit unserer Zeitung verschaffen sie sich auf dem Dach ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeit. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund eine Million Euro.
Denkmalschutz beachten
Die Mitarbeiter der Dachdeckerfirma B. Clemens aus Kürten haben gut zu tun. Einige schadhafte Stellen haben sie bereits abgedeckt. Das gesamte Dach muss von Grund auf saniert werden, die alten Schieferplatten und Ziegel werden durch neue ersetzt. Dabei gilt es, die strengen Vorgaben des Denkmalschutzes zu beachten, etwa beim Farbton und der Gestaltung der Ziegel. Der Vorteil für die Planungen: Die Stadt Wipperfürth hat eine eigene Denkmalbehörde im Haus – das erleichtert Absprachen.
Errichtet wurde das jetzige Wipperfürther Rathaus in den Jahren 1949/1950 nach einem Entwurf des Bensberger Architekten Bernhard Rotterdam (1893–1974) im sogenannten Heimatstil. Es ersetzte den Vorgängerbau – das alte Rathaus war kurz vor Kriegsende durch eine Fliegerbombe fast vollständig zerstört worden.
Die erste Ausschreibung war erfolglos
Bereits im vergangenen Jahr wurde das Dach des Rathauses mit einem Netz überzogen – eine Sicherheitsmaßnahme, die verhindern sollte, dass Passanten auf dem Marktplatz oder der Marktstraße von einem herabfallenden Teil getroffen werden. Seit Mai 2025 ist das Rathaus nun eingerüstet.
Auch das jetzige Dachdeckergerüst der Firma Sonntag aus Lindlar ist mit einem Schutznetz versehen. Gleichzeitig haben die Sanierungsarbeiten im Inneren, sowohl im Dachgeschoss als auch im darüberliegenden Dachboden, begonnen. Jene Rathausbeschäftigte, die im Dachgeschoss ihr Büro haben, wurden anderweitig untergebracht. Im Spitzboden, wo niemand arbeitet, musste außerdem früher verbautes Asbest entfernt werden.
Die Arbeiten am Dach verzögerten sich, weil die erste Ausschreibung der Dachdeckerarbeiten durch die Hansestadt Wipperfürth erfolglos verlief – es fand sich kein Bieter. „Wir mussten dann noch einmal neu ausschreiben“, erklärt Sander, das habe zusätzlich Zeit gekostet. Das Regionale Gebäudemanagement hofft, dass die Dachsanierung bis November 2025 abgeschlossen werden kann.