Ein 59-Jähriger stand wegen Sachbeschädigung und Widerstand gegen Polizeibeamte vor dem Wipperfürther Amtsgericht.
Haft auf BewährungWipperfürther soll Baggerschaufel als Waffe verwendet haben

Das Urteil lautete neun Monate Gefängnis auf Bewährung.
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Manchmal sind die Fälle, die vor dem Amtsgericht landen, durchaus kurios. Wie etwa der eines 59-jährigen Mannes als Langenfeld, der in Wipperfürth-Klaswipper lebte. Dem Industriemeister und – wie er verkündete: selbstständigen Privatdetektiv – wurde Sachbeschädigung und Beeinträchtigung des Straßenverkehrs sowie tätlichen Angriff auf, Beleidigung, Bedrohung von und Widerstand gegen Amtsträger vorgeworfen.
Konkret ging es um den 16. Juli 2024. Denn an diesem Tag gegen 9 Uhr vormittags war der Angeklagte laut Anklage auf die Idee gekommen, die Straßenbankette der Straße durch Klaswipper mit einem Bagger umzugraben. Wozu er natürlich nicht berechtigt war, außerdem entstand auf diese Weise ein Sachschaden von rund 2000 Euro. Beobachter der Aktion riefen die Polizei, die dann auch kam, um zu kontrollieren, was hier vor sich ging.
Polizist wurde von Baggerschaufel leicht getroffen
Das wiederum gefiel dem Angeklagten nicht, der seinen Bagger als „Waffe“ gegen die Polizeibeamten verwendete. Als die Beamten den 59-Jährigen zu überwältigen versuchten, beschimpfte er sie unflätig, machte Abwehrbewegungen, um die Festsetzung zu verhindern und trat mit seinen stahlkappenbewehrten Arbeitsschuhen nach den Polizisten.
„Sie haben hier auf dem Grund von Straßen.NRW gebuddelt, weil Sie Unkraut entfernen wollten. Diese unbotmäßige Baustelle war zudem nicht gesichert“, sagte der Staatsanwalt. Die Polizeibeamten gaben an, dass die Schaufelbewegung mit dem Bagger, die in der Anklage als Angriff gewertet wurde, ihrer Wahrnehmung nach nicht in Absicht geschehen sei. Allerdings wurde dabei einer der Beamten von der Schaufel leicht getroffen. Daher ging das Gericht auch von Widerstandshandlung in einem besonders schweren Fall aus, da dabei ein Bagger verwendet wurde.
Am Ende zeigte sich der zunächst ziemlich resolut und latent aggressiv auftretende 59-Jährige, der sich zunächst gar nicht zur Sache äußern wollte, immerhin ein bisschen einsichtig und räumte ein, dass die ganze Aktion „vielleicht nicht ganz richtig gewesen ist“. Das schützte ihn jedoch auch nicht vor seiner Strafe – und die fiel mit neun Monaten Gefängnis, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, durchaus gravierend aus.