Hühnerstall im KindergartenTiergestützte Pädagogik in Wippefürth

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Hühnerbesuch in der Kita Neye Spatzen

Lisa, Lotte, Arjen, Daniel und Timo kümmern sich mit Kita-Leiter Robin Radermacher und Erzieherin Sina Dames um die Hühner.

Der Hühnerstall im Kindergarten soll schon den Jüngsten  den Umgang mit Tieren und die Herkunft von Lebensmitteln nahe bringen.

Fünf Hühner beherbergt derzeit die Kindertagesstätte „Neye Spatzen“. Lisa (5), Lotte (5), Arjen (5), Daniel (5) und Tino (4) stellen die gefiederten Gäste vor. „Das braune Huhn ist Chicken Nuggets“, sagt Lisa. „Tsatsiki“ heiße das weiße Tier, erklärt Lotte. Dann gibt es da noch „Bob“, „Nemo“ und „Dorie“. Die Hühner sind für fünf Wochen in der Einrichtung an der Michaelstraße – und wurden bei ihrer Ankunft mit großem Hallo begrüßt. „Wir sind sofort zum Tor gelaufen. Das war ganz aufregend“, erzählen Lisa und Lotte.

Erzieherin Sina Dames, die in der Kita die tiergestützte Pädagogik betreut, stieß das Projekt an. „Ich habe überlegt, was für Tiere wir in die Kita holen könnten, was umsetzbar ist“, sagt sie. Vom Unternehmen „Chicken on Tour“ habe sie durch andere Kindertagesstätten erfahren. Für eine bestimmte Zeit können Einrichtungen, aber auch Familien, Leihhühner mieten. Gehege, Stall, ein Regenunterstand und Futter kommen mit den Hühnern an. Eine kleine Einweisung zur Haltung gibt es natürlich auch.

Kinder sammeln die Eier und versorgen die Hühner

„Schon für die Kleinsten sind die Hühner interessant. Sie sind handzahm und können auch gestreichelt werden“, berichtet Einrichtungsleiter Robin Radermacher. Im Wechsel sind die Kita-Gruppen mit der Betreuung der Hühnerschar dran. Tino zählt auf, was das bedeutet: „Wir sammeln die Eier ein, füttern und misten aus.“

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Was Hühner essen? Lotte erklärt: „In dem Futter ist Mais und es sind Körner drin.“ Lisa machte die Erfahrung, dass der Schnabel sehr spitz ist. „Ich hatte Futter auf der Hand, dann merkt man das“, sagt die Fünfjährige. Lotte hat „Chicken Nugget“ sogar schon auf dem Arm gehabt, erzählt sie. „Das Huhn ist das Liebste“. Die Namen haben die Kinder selber ausgesucht. „Chicken Nugget“ stammte aus der Nestgruppe. Die „Orangene Gruppe“ wählte die Namen „Nemo“ und „Dorie“, anlehnend an den Film „Nemo“. Die „Blaue Gruppe“ entschied sich für „Bob“ - und „Tsatsiki“. „Das Huhn ist ein Sussexhuhn, daraus machten die Kinder dann Tsatsiki“, erzählt Sina Dames mit einem Schmunzeln. 58 Jungen und Mädchen im Alter von elf Monaten bis sechs Jahren besuchen die Kita derzeit.

Türklappe öffnet sich morgens um 8 Uhr automatisch

Morgens um 8 Uhr öffnet sich die automatische Türklappe am mobilen Hühnerhäuschen, berichtet Radermacher. „Per Dämmerungssensor schließt sich die Klappe am Abend wieder – intuitiv ziehen sich die Tiere schon zuvor in den Stall zurück.“

Im Schnitt gibt es fünf Eier pro Tag ganz frisch aus dem Stall. „Daraus machen wir Spiegelei, Rührei oder gekochte Eier fürs Kita-Frühstück“, sagt Robin Radermacher. Am Wochenende kümmern sich Eltern ums Gehege. Noch bis zum 3. Juni sind die Hühner da. Auch sonst drehe sich derzeit in der Kita viel ums Thema „Huhn“, berichtet der Einrichtungsleiter. „In der Nestgruppe gibt es eine Bauernhofecke, wir basteln Plakate zum Thema, wir haben über Hühnerrassen gesprochen und gelernt, wie man sich den Tieren gegenüber verhält.“

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