KommentarMehr mobile Toiletten

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Wildpinkler

Wildpinkler

In Wipperfürth beschweren sich Anwohner über Wildpinkler an Ellers Ecke, ein Kommentar von Michael Lenzen.

Die Wildpinkler sind kein neues Phänomen im Karneval, in Köln sorgten die Wildpinkler am Dom schon vor Jahren für Schlagzeilen. Waren es in Wipperfürth früher nur vereinzelte Fälle, in denen sich Jecke am Wegesrand erleichtert haben, so scheinen es in den vergangenen Jahren immer mehr zu werden. Dabei gibt es im Gegensatz zu früher mobile Toilettenanlagen an zwei zentralen Stellen in der Innenstadt. Sie sind weniger als 300 Meter von Ellers Ecke entfernt. Auch die Toiletten in den Gaststätten können genutzt werden, meist gegen Gebühr.

Das Argument, dass es keine Toiletten in der Nähe gibt, zählt also nicht. Es sind Bequemlichkeit und vor allem der Alkohol, die dazu führen, dass manche Jecke jede Hemmung verlieren und in aller Öffentlichkeit urinieren – wissend, dass andere Menschen das sehen können und dadurch belästigt werden. Die 30 Euro Bußgeld, die in Wipperfürth für das Wildpinkeln vorgesehen sind, schrecken offensichtlich nicht ab. Zudem gibt es nicht genügend Personal, das diese Taten auch ahnden könnte.

Für die Anwohner und auch für andere Jecke sind die Wildpinkler ein Ärgernis. Sie anzuzeigen, löst das Problem nicht. Es gibt nur eine Lösung und die besteht darin, mehr mobile Toiletten aufzustellen. Dabei stellt sich allerdings die Frage, wer für die Kosten aufkommt. Die Stadt und damit der Steuerzahler oder der Veranstalter? Oder diejenigen, die mit mobilen Getränkeständen Geld verdienen?

Die Stadt sollte sich mit den betroffenen Anwohnern und dem Veranstalter zusammensetzen und für das kommende Jahr eine Lösung finden. Wenn es dann mobile Toiletten gibt, sollten diejenigen, die diese nicht nutzen, dann aber auch zur Kasse gebeten werden.

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