Milieukrippe in St. NikolausWeihnachtsszenerie im Bergischen in der Zeit um 1900

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Dieter Johnen kümmert sich um den Aufbau der Milieukrippe in St. Nikolaus.

Dieter Johnen kümmert sich um den Aufbau der Milieukrippe in St. Nikolaus.

Aus dem ganzen Rheinland kommen Besucher in die Wipperfürther Kirche St. Nikolaus, um sich die Milieukrippe anzusehen.

Kurz vor der Adventszeit wurde die Krippe in der katholischen Kirche St. Nikolaus aufgebaut. Zum ersten Advent können Besucher und Besucherinnen stets den ersten Blick darauf werfen. Wer noch nie dort war: In St. Nikolaus steht keine Krippe im klassischen Sinne, in der Wipperfürther Kirchengemeinde steht eine Milieukrippe. „Das Weihnachtsgeschehen wird hier in eine Geschichte eingebunden, im Kölner Raum ist so etwas häufiger zu finden“, erklärt Dieter Johnen, der die Krippe aufbaut.

Krippe gibt Szenerie aus der Zeit um 1900 wider

Eine Geschichte, die St. Nikolaus jedes Jahr in die Zeit der vorletzten Jahrhundertwende zurückversetzt. Denn die Milieukrippe in der Wipperfürther Kirche spiegelt das Leben im Bergischen Land um 1900 wider. Mit Liebe zum Detail baut Dieter Johnen Figuren, Tiere und Inventar auf, er legt dabei auch Wert auf kleine Dinge. Jede Figur ist zeitgemäß gekleidet, die Kleider entwirft Johnen selbst. Derzeit ist auf der linken Seite des Aufbaus eine Familie zu sehen – Mutter mit Kinderwagen, Vater und ein Junge. „Sie warten auf einer Bank auf das Weihnachtswunder“, erklärt der Wipperfürther.

Als Grundlage der Gestaltung dient in diesem Jahr das Lied „Oh Herr, wir warten auf Dich“. Seit vier Jahren gestaltet der Ehrenamtler die Krippe nach einem kirchlichen Liedtext. Zuvor war die Gestaltung den Adventssonntagen und ihrer Bedeutung nachempfunden. Die Figuren gehören der Kirchengemeinde, alles andere stammt aus seinem eigenen Fundus, erzählt Johnen. Noch vor ein paar Tagen hat er einen kleinen Puppenrucksack entdeckt, der befindet sich jetzt auf dem Rücken der Jungenfigur.

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Es gibt jeden Tag bis zum 22. Dezember etwas Neues zu entdecken

Neben der Familie entdeckt der Betrachter Esel, Schaf und Kuh und eine weitere Figur mit Wandertasche. Erst am 22. Dezember wird die Krippe vollendet. „Wenn mit der Adventszeit das Warten auf Weihnachten vorbei ist, ist auch die Krippe vollständig“, erklärt Johnen. Dann sollen auch noch viele kleine Dekodinge, Fachwerkhäuser, Moos und grüne Zweige wie auch Figuren dazugekommen.

Auch zwei neue Figuren werden zu diesem Weihnachtsfest in der Krippe stehen. „In der Kollekte für die Ausschmückung der Krippe kamen über 1000 Euro zusammen, die diese Anschaffung ermöglichten“, berichtet Johnen. Das zeige, dass die Wipperfürther ihre Milieukrippe liebten. Und nicht nur Bürger und Bürgerinnen der Hansestadt schauen sie sich an. Besucher und Besucherinnen kommen aus dem ganzen Umland, sogar aus Düsseldorf, erzählt der Krippenbauer. Viele erfahren von der Bergischen Motivkrippe alljährlich aus dieser Zeitung und der Kirchenzeitung.

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