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12,5 Millionen EuroWipperfürth will Grundschulen für hohe Kosten erweitern

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt einen Modulbau an der Antonius-Grundschule Wipperfürth.

Mehrere solcher Modulbauten – wie hier an der Grundschule St. Antonius – sind vorgesehen.

Die Zahl der Grundschüler in Wipperfürth soll in den kommenden Jahren stark ansteigen. Deshalb plant die Stadt eine Reihe von Erweiterungen. 

Die Lage ist ernst: In den nächsten fünf Jahren will die Hansestadt Wipperfürth massiv in ihre Grundschulen investieren, aufgrund deutlich steigender Schülerzahlen, die der Schulentwicklungsplan vorhersagt. Im Ausschuss für Schule und Soziales legte das städtische Gebäudemanagement erstmals konkrete Pläne und Zahlen vor. Grundlage ist ein Konzept, das die Stadt Wipperfürth bei dem Fachbüro ConceptK in Auftrag gegeben hatte.

In Wipperfürth gibt es sechs Grundschulen. Zwei dieser Schulen, nämlich die einzügigen Dorfschulen in Agathaberg und Wipperfeld, bleiben außen vor, weil dort keine Erweiterungen vorgesehen sind.

Das ist in Wipperfürth-Kreuzberg vorgesehen

Kreuzberg wächst, und das spürt man auch an der Gemeinschaftsgrundschule. Sie ist derzeit 1,5-zügig, soll aber auf zwei Züge (Parallelklassen) erweitert werden, ein weiterer Raum ist für die Ganztagsbetreuung vorgesehen. Das bestehende Schulgebäude soll um einen zweigeschossigen Modulbau erweitert werden, ähnlich dem Modulbau an der Antoniusschule. Ein Bauantrag wurde Ende März eingereicht. Die Kosten dafür beziffert die Stadt auf gut drei Millionen Euro.

Pläne für die Grundschule St. Antonius in Wipperfürth

Wipperfürths größte Grundschule, die Antoniusschule, wurde erst vor einigen Jahren um einen Modulbau erweitert, jetzt soll ein zweiter Bau dieser Art errichtet werden. Dafür soll hinter der Turnhalle ein neuer Pausenhof entstehen, für den zwei leerstehende Wohnhäuser an der Flurstraße und der Ringstraße abgerissen werden müssen. Der Abbruchantrag wurde eingereicht, der Bauantrag soll im Juli 2025 folgen. Vorgesehen ist, die Schule von drei auf dreieinhalb Züge zu erweitern und zusätzlich neue Räume für Differenzierung und die Ganztagsbetreuung zu schaffen. Die Kosten: 3,54 Millionen Euro.

Anbau an der Albert-Schweitzer-Schule in Wipperfürth

Das Schulgebäude der Grundschule Albert Schweitzer, vor rund 25 Jahren errichtet, ist in einem guten Zustand. Das Grundstück lässt einen Anbau zu, der sich optisch dem Bestandsgebäude anpasst. Die bisherige einzügige evangelische Schule wird in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt und soll künftig zwei volle Züge aufnehmen, verbunden mit mehr Räumen für Betreuung und Verwaltung. Die Planung hierfür ist noch nicht abgeschlossen. Das konventionell errichtete Gebäude soll knapp fünf Millionen Euro kosten.

Wipperfürth: Schwierige Situation auf dem Mühlenberg

Kompliziert ist die Situation auf dem Mühlenberg, an der früheren Nikolausschule. Die Schule soll von zwei auf zweieinhalb Züge erweitert werden. Doch ein Interimsgebäude lässt sich auf dem Schulhof nicht aufstellen. Das Büro ConceptK sieht zwei Alternativen: Entweder wird der gegenüber dem Hauptgebäude stehende Pavillon mit OGS-Räumen abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt. Oder die Schule wird – auch aufgrund des mittelfristig sehr hohen Sanierungsbedarfs – komplett verlagert. Die Kosten sind noch nicht zu beziffern.

Jessica von Palubitzki (SPD) wies darauf hin, dass eine Halbzügigkeit in der Schulpraxis schwierig zu handhaben sei. Lothar Palubitzki (CDU) wollte von der Verwaltung wissen, ob es aktuell Abweichungen von den steigenden Schülerzahlen gibt, die der Schulentwicklungsplan prognostiziert – die Antwort will die Verwaltung nachliefern. Doch das größte Problem dürfte wohl der Zeitplan werden. Fachbereichsleiter Marius Marondel erklärte, dass man sich frühzeitig Gedanken machen müsse über kleine Zwischenlösungen, um die Grundschüler alle unterzubringen und die Betreuung sicherzustellen. Damit kommen auf die Stadt weitere Ausgaben zu.