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Neuer KinofilmWipperfürther Lukas Kotthaus dreht Mystery-Thriller in Oberberg

Lesezeit 3 Minuten
Vor dem Altar nimmt Lukas Kotthaus (hockend) gemeinsam mit seinem Team ein junges Mädchen auf.

Vor dem Altar nimmt Lukas Kotthaus gemeinsam mit seinem Team ein junges Mädchen auf.

Der Filmemacher setzt bei seinem aktuellen Projekt auf mehr Spezialeffekte denn je - und auf das Oberbergische als Kulisse.

Ein älterer Herr betritt den Vorraum der evangelischen Kirche am Wipperfürther Marktplatz, stutzt kurz und zieht sich dann leise wieder zurück. An diesem Vormittag ist ausnahmsweise keine Offene Kirche. Denn gerade dreht ein Filmteam im Altarraum eine Szene des Films mit dem Arbeitstitel „Die Kinder aus Eden“ – aufgenommen wird die Szene eines jungen Mädchens, das, offensichtlich im Gebet versunken, vor dem Altar kniet.

Der Film vereint eine spannende Geschichte mit philosophischen Reflexionen und wird zunehmend zur düsteren Dystopie.
Lukas Kotthaus

Der Mystery-Thriller, der im Jahr 2027 in die Kinos kommen soll, erzählt unter der Regie des Wipperfürther Filmemachers Lukas Kotthaus eine Geschichte von Glauben und Angst, vom Verlorengehen und dem Wiederfinden neuer Hoffnungen. „Der Film vereint eine spannende Geschichte mit philosophischen Reflexionen und wird zunehmend zur düsteren Dystopie“, sagt der Regisseur. In den spannenden 90 Minuten wird es im Stil von Stephen King um entführte Kinder, um Glaubenskrisen und Rätsel aus der Vergangenheit gehen.

So gerät der Philosoph und Hochschulprofessor Dr. Markus Bergmann nach dem Verlust seiner Tochter Elisabeth in eine existenzielle Krise. Seine Ehe zerbricht, sein Glaube ist erschüttert. Dann erhält er einen Anruf von Dr. Patrizia Norman, die behauptet, sie wisse, wo Elisabeth und die anderen Kinder sind. Als sich rätselhafte Ereignisse häufen, beschließt Markus, ihrer Einladung zu folgen und trifft nicht nur auf den Ort, an dem sich die entführten Kinder befinden, sondern entdeckt ein längst in Vergessenheit geratenes Relikt seiner Vergangenheit.

Geplant sind 21 Drehtage

Es ist der vierte Kinofilm des Studio 21, der hier gerade an bergischen Drehorten entsteht. Vor der Kirche war schon eine Grundschule in Wipperfürth Schauplatz der Geschichte, später an diesem Samstag geht es noch ins Haus der Familie. „In Wipperfürth zu drehen ist immer wunderbar unkompliziert, weil ich hier gut vernetzt bin. Außerdem gibt es im Bergischen einfach ganz wunderbare Drehorte“, betont Kotthaus. Das Skript stammt aus der Feder des 26-Jährigen. Er berichtet, „Die Kinder aus Eden“ sei sein aufwendigster Film. „So viele Special Effects hatten wir bisher noch nicht.“ 21 Drehtage hat das Team eingeplant, bei einem Drehtag sorgte ein Gewitter dafür, dass umgeplant werden musste, aber in der Kirche geht es gut voran.

Rund 20 Darstellerinnen und Darsteller werden im Film zu sehen sein. Einige sind Profis, andere Laien, die Theatererfahrung haben. Die zierliche Nachwuchsschauspielerin Clara Berster ist eine Laiendarstellerin. Sie verkörpert im Film die junge Patrizia Norman, die an diesem Tag in der Kirche im Mittelpunkt steht. Dr. Markus Bergmann wird von Jörg Küster verkörpert, Dr. Patrizia Norman wird von Alexandra Sobania gespielt. Jörg Küster war auch schon Teil des Films „Kein Wort für die Liebe“ von Lukas Kotthaus. „Kein Wort für die Liebe“, in dem es um die Liebe einer jungen Frau zu einem gehörlosen jungen Mann ging, war gerade erst bundesweit erfolgreich in Kinos zu sehen und wird, so hofft Lukas Kotthaus, zukünftig zum Thema Inklusion in Schulen gezeigt.

„Wir erstellen extra dafür jetzt ein pädagogisches Begleitheft. Zum Film selbst gab es aus der Gehörlosen-Community viele gute Rückmeldungen“, freut sich der Filmemacher.