Woll-LustKünstlerin Sabine Rautenberg aus Oberberg hat ein warmes Karnevalskostüm entworfen

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Eine kostümierte Frau mit Woll-Kopfschmuck lacht in die Kamera.

Vor allem warm soll das Kostüm sein, denn Sabine Rautenberg möchte es vor allem im Straßenkarneval tragen.

Die oberbergische Künstlerin Sabine Rautenberg erklärt, wie ihr warmes Wollkostüm für den Straßenkarneval entstanden ist.

Für den höchsten Feiertag der jecken Frau braucht es ein besonderes Kostüm. Und warum von der Stange, wenn es selbst gemacht so viel besser aussieht? Für uns hat Sabine Rautenberg ein kunterbuntes Gewand entworfen. Sie nennt es „Woll-Lust“.

Die Recherche

Vor der Idee steht die Recherche. Dafür streifte Sabine Rautenberg durchs Haus und stieß auf Kisten und Kästen mit Wolle. Die Idee war geboren und bekam auch einen Namen: Woll-Lust. Leuchtende Farben sind wichtig, denn Karneval ist für Sabine Rautenberg der Inbegriff von Farbe.

Auf einem Haufen liegen zahlreiche Wollknäule, viele von ihnen in den Farben Pink und Lila.

Zu Hause stieß Sabine Rautenberg in diversen Kisten auf jede Menge Wolle.

Das Objekt

Sabine Rautenberg ist ein „echt kölsches Mädchen“ und eine Künstlerin. Vor dem eigentlichen Kostüm steht das Objekt und das wird auf dem kleinen Holzwagen als ein Wollknäulkätzchen platziert, das sie auf dem Weg zum Zug nach Köln-Bickendorf begleitet, wo sich die komplette Familie trifft. Jedes Jahr entwirft Sabine Rautenberg ein neues Outfit.

Auf einem kleinen Holzwagen ist ein Wollknäulkätzchen platziert.

Auf einem kleinen Holzwagen hat die Künstlerin ein Wollknäulkätzchen platziert.

Ein wärmendes Kostüm

Nach dem Kopfputz kommt das Kleid. Der Pullover wird so verziert, dass er später wieder in den Schrank kann. Das Kostüm muss warm sein, um im Straßenkarneval zu bestehen. Sabine Rautenberg gestaltet ihre Kostüme nur aus Materialien, die sie hat. Gekauft wird so gut wie nichts.

Ein lila Pullover ist mit bunten Mustern verziert.

Der Pullover wird so verziert, dass er später wieder in den Schrank kann.

Die Strümpfe und Stulpen

Was jetzt noch fehlt, sind die Strümpfe und Stulpen. Eine Wollsocke, die ein Loch hat, wird zur Ärmelstulpe, das Gegenstück bleibt am Bein. So entsteht ein kunterbunter Muster- und Materialmix. „Mir macht es jedes Mal aufs Neue wieder Spaß, kreativ zu arbeiten“, sagt Sabine Rautenberg. Dafür halte sie das ganze Jahr die Augen auf, nach Dingen, die wirken, aber nicht viel kosten.

Bunte Strümpfe und Stulpen hängen auf einer Wäscheleine.

Auch Strümpfe und Stulpen gehören zu dem Kostüm, das warm halten soll.

Die Anprobe

Fertig! Sabine Rautenberg zieht das fertige Kostüm der Kleiderpuppe an und prüft die Wirkung. Sie liebt es, das Kostüm zu kreieren, um Spaß im Karneval zu haben. „Ich bin ein fröhlicher Mensch und das möchte ich mit meinen Kostümen rüberbringen“, sagt sie. Sie ist sicher, dass ihr das in diesem Jahr wieder gelingt.

Eine Frau ist von Kopf bis Fuß in einem bunten Kostüm aus Wolle gekleidet.

Mit dem Ergebnis ist die oberbergische Künstlerin zufrieden und strahlt beim Fototermin auf der Bühne im Rampenlicht.


Wo sich Kunst und Karneval treffen

Sabine Rautenberg hat freie Malerei und Textildesign an der Kölner Werkschule sowie Erwachsenenbildung an der Pädagogischen Hochschule in Köln studiert. Sie arbeitet unter anderem als Museumspädagogin am Museum Ludwig in Köln, ist Leiterin der Kunst-Werkstatt für Kinder in Gummersbach, Bühnenbildnerin und freischaffende Künstlerin.

Sabine Rautenberg im Porträt.

Hat das Kostüm entworfen: Sabine Rautenberg.

Für diese Zeitung hat sie ein Kostüm entworfen, das Kunst und Karneval verbindet. Karneval ist für sie Lebensfreude pur, die sie mit ihrem Kostüm ausdrücken möchte.