Die Seniorin war schwerverletzt und hatte eine blutende Wunde am Kopf. Der unbekannte Junge handelte geistesgegenwärtig.
Suche in NRWOma Ilse lag leblos am Straßenrand – unbekannter „junger Held“ rettete ihr Leben

Ein Rettungswagen vom Rettungsdienst im Einsatz (Symbolfoto).
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Nach einem tragischen Unfall sucht eine Frau nach einem „jungen Helden“. Der unbekannte Junge hat Oma Ilse in Kleve wohl das Leben gerettet. Die Seniorin und ihre Nachbarin würden sich nun gerne bei dem Kind bedanken.
Zu dem Unfall ist es am Mittwoch (21. August) an der Kapuziner Straße am Klever Ring in Kleve gekommen, berichtet Anita Spettmann auf Facebook. Sie ist die Nachbarin der schwerverletzten Rentnerin, die in der Siedlung in Kleve alle nur Oma Ilse nennen.
Junge „völlig aufgelöst“: Seniorin lag leblos in Gebüsch
Der Junge war an dem Tag gegen 14.30 Uhr „völlig aufgelöst“ auf der Straße auf sie zugekommen, um weitere Hilfe zu holen, erinnert sich Spettmann. Vermutlich sei er gerade von der Schule gekommen, er trug einen Schulranzen auf dem Rücken. Am Handy habe er bereits die Leitstelle des Rettungsdienstes gehabt.
Warum der Junge – er muss etwa 10 bis 12 Jahre alt sein, vermutet Anita Spettmann – dermaßen in Aufregung war, wurde klar, als er sie zur Unfallstelle führte. Dort lag eine ältere Frau leblos im Gebüsch neben der Straße. Spettmann erkannte sie sofort. Es war ihre Nachbarin, Oma Ilse.
Oma Ilse nach Sturz in Kleve schwer am Kopf verletzt
Am Kopf der Seniorin klaffte eine große Wunde. Sie war immer noch bewusstlos und hatte viel Blut verloren. Niemand wusste, wie lange sie dort schon so gelegen hatte. Es war klar, dass sie schnell medizinische Hilfe benötigte.
Vermutlich war Oma Ilse unglücklich gestürzt und hatte sich dabei am Kopf verletzt. Ein Fremdverschulden konnte die Polizei nicht feststellen.
Oma Ilse aus Kleve weiter im Krankenhaus – doch auf dem Weg der Besserung
Dank des Notrufs und des geistesgegenwärtigen Handelns des Jungen, konnte die Schwerverletzte dann schnell behandelt werden. Rettungskräfte trafen am Unfallort in der Kapuziner Straße ein und brachten sie in ein Krankenhaus.
Dort befand sich die Seniorin auch Tage später noch. Anita Spettmann stattete ihrer Nachbarin Oma Ilse im Krankenhaus einen Besuch ab. Sie sei auf dem Weg der Besserung. Zu verdanken hat sie das wohl dem unbekannten Jungen, der durch Zufall am Unfallort vorbeikam und sie rettete.
Suche auf Facebook: „Kleiner Mann ... du bist unser Held“
„Kleiner Mann ... du bist unser Held“, schreibt Spettmann auf Facebook. Dort suchen Oma Ilse und ihre Nachbarin nach dem Unbekannten, um sich bei ihm bedanken zu können.
Weitere Informationen zu seiner Personen gab es nicht. Auch die Polizei habe keine Notizen über den Jungen gemacht und sie selbst habe in der ganzen Aufregung einfach verpasst, ihn nach seinem Namen zu fragen, erklärt die Nachbarin. Aber der 10- bis 12-Jährige sei dann von seiner Familie abgeholt worden, und die hätten Polnisch gesprochen, glaubt Anita Spettmann.
Sie hofft, dass der Junge doch irgendwie noch gefunden wird oder sich meldet. Für Oma Ilse wäre es eine „Herzens-Sache“, den Jungen, der ihr das Leben gerettet hat, persönlich kennenzulernen.