BeerdigungEmotionaler Abschied von Hachenberg

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Abschied von Hans Hachenberg beim Trauergottesdienst in Bergisch Gladbach

Abschied von Hans Hachenberg beim Trauergottesdienst in Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach –  „Der Vorhang schließt sich, jetzt ist Schluss, ein fröhliches Alaaf und Dankeschön, sagt die Doof Noss.“ 2010 hatte Büttenredner Hans Hachenberg einen Orden mit diesem Satz verschenkt, in dem er seinen offiziellen Abschied von der Bühne thematisierte.

Auch Paffraths Pastor Wilhelm Darscheid besitzt ein solches Exemplar und dieses lieferte ihm den Einstieg in eine sehr emotionale Würdigung des am 12. Juli Verstorbenen beim Trauergottesdienst in St. Clemens. „Der Vorhang hat sich zwar schon vor Jahren geschlossen, aber erst jetzt wird uns klar, dass es einen solchen Büttenredner nie wieder geben wird“, befand er und sprach damit aus, was vielen Trauergäste in der voll besetzten Kirche wohl durch den Kopf ging.

Vertreter des Festkomitee Kölner Karneval und anderer Kölner Traditionsgesellschaften waren ebenso nach Paffrath gekommen, wie Abordnungen vieler Bergisch Gladbacher Vereine, sie alle betrauern den Verlust des „Humoristen“, wie er sich selbst nannte. Hachenberg, der 1925 in Bergisch Gladbach geboren wurde, war gelernter Techniker und startete seine Bühnenkarriere eher per Zufall.

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Schnell wurde er im Nachkriegs-Deutschland bekannt. Der Kölner Karneval wurde seine große Bühne, aber auch dem Bergischen Brauchtum blieb er verhaftet, schaffte es, bei fast jedem Verein auch im hohen Alter noch als Gast dabei zu sein. Der Gladbacher Bürgermeister Lutz Urbach würdigte den 2000 zum Ehrenbürger ernannten Hachenberg als „großen Menschen, der nicht nur ein großer Künstler war.“ Damit spielte Urbach auf die unzähligen ehrenamtlichen Auftritte an, die Hachenberg im Laufe seiner Karriere übernommen hat. Franz Heinrich Krey, der als Ehrenvorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums stellvertretend für alle Karnevalisten redete, formulierte es so: „Er hat uns ein Stück des Himmels auf die Erde gebracht.“

Nach der Messe, die vom Männergesangverein Heimatklänge Nußbaum mit dem Bergischen Heimatlied beendet wurde, zog die Trauergesellschaft zum Paffrather Friedhof, wo die Urne in die Erde gelassen wurde. Das „Höötche“ und die Handschuhe, die unverzichtbarer Bestandteil von Hachenbergs Minimal-Kostümierung als „Doof Noss“ waren, behielt Witwe Friedchen. „Die sind bei Dir in besten Händen“, hatte Brauchtumsvater Krey befunden.

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