Bäder-DebatteNeues Zentral-Bad in Bergisch Gladbach günstiger als andere Variante

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Das Zanders-Bad nach der Sanierung 2017.

Das Zanders-Bad nach der Sanierung 2017.

Bergisch Gladbach – Über die Bäder-Zukunft wird in der Kreisstadt neu diskutiert. Am Dienstag im Bürgerzentrum Steinbreche (siehe Infokasten) und am Donnerstag im Hauptausschuss (nichtöffentlich) geht es um den aktuellen „Sachstandsbericht Bäderkonzept“ der kommunalen Bädergesellschaft.

Das Papier, vorgelegt am 14. August, kommt zum Ergebnis: Der Neubau eines großes Zentral-Hallenbades (10 mal 25 Meter plus Nichtschwimmerbecken) an noch festzulegender Stelle ist um 3 Millionen Euro günstiger als Abbruch und Neubau des kleinen Hallenbads Mohnweg Refrath und Sanierung des Hallenbads Stadtmitte/Hans-Zanders-Bad. 9,8 Millionen Euro stehen in der aktuellen Berechnung der Geschäftsführer Frank Stein und Manfred Habrunner 12,8 Millionen gegenüber (5,75 für Abriss/Neubau Mohnweg plus 7,05 Sanierung Bad Stadtmitte).

Folgt die Politik, liefe das Schwimmen in den beiden vorhandenen Bädern aus. 2018 hätte ein Großneubau 8 Millionen kosten sollen, die Variante mit neuem Mohnwegbad und Sanierung Zanders-Bad 5,7 Millionen. Diese Rechnung hat sich umgedreht.

Bisheriges Bäderkonzept aufheben

Einen möglichen Standort für das neue, große Schwimmbad der Stadt nennen Habrunner und Stein nicht. Allerdings: Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben bereits einen Prüfauftrag denkbarer Standorte „für einen Neubau an dritter Stelle“ veranlasst. Die Abteilung „Stadtplanung“ sei dabei, nach geeigneten und verfügbaren Grundstücken Ausschau zu halten. Sobald man neue Ergebnisse habe, werde man die Politik informieren. Zuletzt war auch über das Zanders-Gelände als Standort spekuliert worden, das in Teilen umgestaltet wird.

Bäder-Diskussion

Interessierte Bürger lädt der Stadtsportverband zu einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Bäderlandschaft ein. Diskutiert wird am Dienstag, ab 18 Uhr, im Bürgerzentrum Steinbreche in Refrath ein. Diskutieren werden der Geschäftsführer der Bädergesellschaft, Manfred Habrunner, CDU-Bürgermeisterkandidat Christian Buchen, Frank Stein, der Bürgermeisterkandidat von SPD, Grünen und FDP, und Jörn Greifenberg, Vertreter der Schwimmvereine. Außerdem nehmen Bürgermeister Lutz Urbach (CDU) und Vertreter von Schulen, Vereinen und Verwaltung teil. Aufgrund der Pandemie ist eine Voranmeldung bis zum heutigen Montag per E-Mail erforderlich: b.lamers@stadt-gl.de (cbt)

Die Politik müsste für den Bau eines neuen zentralen Stadthallenbads ihr im Juli 2018 verabschiedetes Bäderkonzept aufheben. Beschlossen ist bislang für die Jahre 2021 und 2022 Abbruch und Neubau des Bades Mohnweg, und 2024 und 2025 Sanierung des Hans-Zanders-Bads. Beide Bäder sind Sorgenkinder, das 106 Jahre alte Zanders-Bad war zuletzt knapp fünf Monate wegen Schäden am Becken außer Betrieb, das Bad am Mohnweg kann derzeit wegen Reparaturen nicht genutzt werden.

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Für die Sportvereine, die Schwimmkurse und Schwimmsport anbieten, sowie für die Schulen eine Situation, die kaum Planungssicherheit gibt. Nach einer Großreparatur 2017 hatten Fachleute dem Zanders-Bad eine Restlebensdauer von acht bis zehn Jahren prognostiziert. Bei einer Onlinepetition zum Erhalt des Mohnweg-Bades waren im Frühjahr 2018 weit über 4000 Unterschriften gesammelt worden.

Im Falle einer politischen Bestätigung werde man am Beschuss von 2018 festhalten, versichern Habrunner und Stein. „In diesem Fall ist der skizzierte Zeitplan nicht gefährdet.“

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