Marktplatz BensbergSehr abschüssige Fläche stößt weiter auf heftige Kritik

Lesezeit 3 Minuten
Vor dem Einkaufscenter ist es sehr eng, so dass es gefährliche Stolperfallen gibt. Die Vordächer der Marktstände reichen hier fast bis an die Hauswand.

Vor dem Einkaufscenter ist es sehr eng, so dass es gefährliche Stolperfallen gibt. Die Vordächer der Marktstände reichen hier fast bis an die Hauswand.

Bergisch Gladbach – Der stark abschüssige neue Stadtplatz in Bensberg stößt weiter auf heftige Kritik – nicht nur bei den Händlern des Wochenmarktes und der Interessenvertretung Bensberger Handel, sondern jetzt auch bei der Politik. Die CDU dringt auf eine „möglichst schnelle Mängelbeseitigung“.

Nach dem ersten Testlauf des Wochenmarktes vor drei Wochen hat das städtische Ordnungsamt die Aufstellung zwar verändert. Aus Sicht der Marktbeschicker bestehen die Probleme durch die Schieflage aber weiterhin. Zwei weitere Stände – Fisch- und Metzgerwagen – stehen jetzt zusätzlich im oberen Bereich des Platzes auf dem Podest in Höhe des ersten Obergeschosses des Einkaufszentrums.

Als dritter Stand an dieser Stelle soll am morgigen Donnerstag noch der Wild-Geflügelstand hinzukommen, berichtet Stadtsprecher Martin Rölen. Das Ziel: „Der untere Bereich entlang der Schloßstraße wird so entzerrt.“ Dort, etwa in Höhe des Bürgerbüros, ist es bei der ersten Aufstellung so eng gewesen, dass die Kunden sich beim Anstehen zu nahe kamen.

Händler unzufrieden mit dem Standort

Markus Niesel, Fisch- und Feinkosthandel, ist mit seinem Standort absolut nicht zufrieden. „Im Dunkeln muss ich mit meinem zehn Meter langen Schlachtross rückwärts den Berg hochfahren und dabei aufpassen, dass ich in an dem schmalen kurvigen Durchgang zwischen Mauer und Treppe nicht anecke.“ Elf Prozent beträgt das Gefälle. Die Schräge könne er an seinem Verkaufswagen mit Unterlegkeilen nicht ausgleichen: „Bei mir steht das Frittierfett schief.“ Niesel versteht die Logistik nicht: „Drei kleinere Wagen würden hier viel besser stehen.“

Als Arbeitsplatz sei die „schiefe Bahn“ nicht zumutbar, findet auch Bernhard Eichler, Inhaber des Kartoffelstands: „Wir hoffen, dass die Stadt bauliche Veränderungen veranlasst.“ Die Marktbeschicker hätten gehofft, dass es nach der beschwerlichen zweijährigen Bauphase des Einkaufszentrums eine attraktive Lösung für den Markt gebe: „Aber es ist nicht besser geworden, sondern schlechter.“

Florist Stefan Hosten hat sich selbst lange Holzkeile gebastelt. Sonst haben seine Rollcontainer keinen Halt. „Auf- und Abbau sind nur mit allergrößten Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. Da muss sich schnell etwas ändern.“ Dabei denkt er vor allem an die Sicherheit der Kunden. Vor allem Marktbesucher, die nicht gut zu Fuß seien, hätten sich schon beklagt, wie beschwerlich es sei, den Berg hoch zu kommen. „Bei Glätte und Regen ist das sehr gefährlich.“

Rasche Mängelbeseitigung

„Wir fühlen uns verpflichtet, solche berechtigten Beschwerden aufzugreifen und auf eine rasche Mängelbeseitigung zu drängen“, sagt Harald Henkel, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. Im Fachausschuss für strategische Stadtentwicklung am Dienstag, 9. Februar, erwarte die CDU von der Stadtverwaltung Antworten auf die Fragen: „Wie kann das Gefälle kurzfristig reduziert werden?“ Und: „Wird die endgültige Pflasterung der Schloßstraße in zwei Jahren das Gefälle erheblich reduzieren?“ Zu diesem letzten Punkt äußert sich die Verwaltung bisher nur sehr vage: „Inwieweit in diesem Bereich bautechnische Veränderungen vorgenommen werden können, muss geprüft werden“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Unsere Sorge ist, der Wochenmarkt könnte sterben, wenn es zwei Jahre lang dauert, bis Nachbesserungen kommen“, sagt Georg Daubenbüchel, Vorsitzender der IBH. Der Stadtplatz sei „schön, aber nicht funktionell“. Aufgrund der Schieflage auch überhaupt nicht für Veranstaltungen und Stadtfeste geeignet. Dabei sei es doch gerade die Intention gewesen, die Schloßstraße zu einer Straße der Begegnungen umzubauen. „Wir vertrauen auf die Stadt, dass sie alles tut, damit das auch so wird.“ Bensberg habe sonst keinen anderen Platz zum Feiern.

KStA abonnieren