Werden im Stadtgebiet installiertBergisch Gladbach bekommt 19 neue Sirenenanlagen

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Die Sirenenanlage auf der RheinBerg-Galerie

  • In Bergisch Gladbach sind am Donnerstag beim Probealarm nur die Sirenen aus den Nachbarkommunen zu hören.
  • Das wird aber wohl zum vorerst letzten Mal der Fall sein.
  • Denn Bergisch Gladbach bekommt ein neues Sirenenwarnsystem.

Bergisch Gladbach – Wenn am Donnerstag um 10 Uhr landesweit die Sirenen zum Probealarm aufheulen, dann werden in Bergisch Gladbach nur die aus den Nachbarkommunen zu hören sein. Wohl zum letzten Mal. Denn in der Kreisstadt wird mit Hochdruck am Aufbau eines neuen Sirenenwarnnetzes gearbeitet: Insgesamt 19 Sirenenanlagen werden in den kommenden Wochen auf Gebäuden im Stadtgebiet montiert. Die dritte wurde gestern auf dem obersten Parkdeck der RheinBerg-Galerie vorgestellt.

Die acht Sirenenköpfe an dem hohen Mast auf dem Einkaufszentrum sollen künftig bei Großschadensereignissen wie Bränden mit möglicherweise gesundheitsgefährlichen Rauchwolken oder Katastrophen wie extremen Unwettern warnen und dazu animieren, sich übers Radio, die Warn-App „Nina“ oder Informationen der Feuerwehr im Internet genauer zu informieren.

Zur Warnung der Bevölkerung

Die 19 Sirenenstandorte seien gemeinsam mit Experten eines Ingenieur-Büros ausgewählt worden, um eine bestmögliche Abdeckung des Bergisch Gladbacher Stadtgebiets mit seiner „spannenden Topographie“ zu erreichen, erläuterte der für das Projekt verantwortliche Simon Schwab von der Feuerwehr Bergisch Gladbach.

Sirenen in Zahlen

19 Sirenen werden zurzeit neu im Bergisch Gladbacher Stadtgebiet installiert, drei davon auf privaten Gebäuden, der Rest auf städtischen.

250.000 Euro kostet die neue Sirenenanlage, 90 000 Euro davon übernimmt das Land.

1,60 Euro pro Einwohner von Bergisch Gladbach kostet die neue Warntechnik die Stadt.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist, 19 passende Gebäude zu bekommen“, bedankte sich Feuerwehrleiter Jörg Köhler bei der Stadt und den Vertretern von RheinBerg-Galerie, Awo-Kita in Herrenstrunden und St. Josefshaus in Refrath. Auf diesen Gebäuden werden ebenfalls neue Sirenenanlagen montiert.

Auf städtischen Bauten

Die übrigen 16 sollen auf städtischen Bauten installiert werden. „Ein gutes Signal, das dem Schutz unserer Bevölkerung dient“, so Bürgermeister Lutz Urbach. Erforderlich geworden war die Installation der neuen Sirenenanlagen, weil das alte, vom Bund betriebene Sirenennetz nach Ende des „Kalten Kriegs“ in den 1990er Jahren nicht weiter in Betrieb gehalten worden sei, erinnerte Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders.

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An der Sirenenanlage auf der RheinBerg-Galerie: (v.l.) Simon Schwab (Projektleiter Feuerwehr), Sarah Gebauer (Awo), Bürgermeister Lutz Urbach, Feuerwehrchef Jörg Köhler, Centermanagerin Bettina Wisniewski und Sabine Dräxler (St. Josefshaus Refrath).

Heute sei die Warnung der Bevölkerung im Fall von Großschadensereignissen oder Katastrophen eine wichtige Aufgabe der kommunalen Behörden. Wie berichtet war daher die Feuerwehr Bergisch Gladbach vom Stadtrat beauftragt worden, ein neues flächendeckendes und sicheres Sirenenwarnnetz für das Stadtgebiet zu errichten.

Stille Probealarme möglich

Die neuen Sirenen können per Fernwartung überprüft werden, Probealarme können zudem in Frequenzbereichen ausgelöst werden, die vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden. „So können Probealarme auf ein Minimum reduziert werden“, so Köhler. Die Stadt beteilige sich an den beiden landesweiten Warntagen im Jahr, die in erster Linie der Aufklärung der Bevölkerung dienten.

Landesweiter Alarm

Ein landesweiter Alarmtagfindet am kommenden Donnerstag, 5. September, auf Initiative des NRW-Innenministeriums statt. Dazu werden nach Angaben des Rheinisch-Bergischen Kreises um 10 Uhr landesweit die Sirenen heulen. Die neuen Sirenen in Bergisch Gladbach sind noch nicht in Betrieb, da sie erst nach Abschluss der kompletten Installation von 19 Sirenen im Stadtgebiet angeschlossen werden.

Mit einem Sirenenheulton, der auf- und abschwellt, wird beispielsweise auf eine Gefahr hingewiesen. Ein regelmäßiger Dauerton gibt Entwarnung. Genauere Informationen zur jeweiligen Gefahr gibt es im Ernstfall über die Warn-App Nina, Radiodurchsagen oder Informationen beispielsweise der Feuerwehr in sozialen Netzwerken.

Auch über die Warn-App Nina wird am Warntag ein Probealarm ausgelöst.

www.warnung.nrw

Zum landesweiten Alarmtag am kommenden Donnerstag (siehe „Landesweiter Alarm“) werden die bereits installierten drei von 19 neuen Gladbacher Sirenen laut Feuerwehr deshalb noch nicht mitheulen, weil erst alle Sirenenanlagen installiert und abgenommen werden müssen, bevor sie in Betrieb gehen können. Dafür wird es Mitte Oktober einen eigenen Probealarm in Bergisch Gladbach geben, bei dem die neuen Anlagen getestet werden.

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Mit der Alarmierung ehrenamtlicher Feuerwehrleuten haben die neuen Bergisch Gladbacher Sirenen übrigens nichts zu tun: Im Gegensatz zu einigen Kommunen im Umland werden die Einsatzkräfte in der Kreisstadt auch weiterhin per Rufmeldeempfänger und damit für die Öffentlichkeit „still“ alarmiert.

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