„Kein Kahlschlag“Stadt Bergisch Gladbach kündigt Baumfällungen an der Saaler Mühle an

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Ein abgestorbener Baum steht in einem Wäldchen.

Im Wald an der Saaler Mühle in Refrath müssen Bäume gefällt werden. Buchen nehmen anderen Bäumen Luft und Licht. (Symbolbild)

An der Saaler Mühle in Refrath müssen Bäume gefällt werden. Die Stadt Bergisch Gladbach will damit bestimmte Arten schützen.

Im Wald an der Saaler Mühle in Refrath, beliebt als Freizeitanlage, werden Bäume gefällt, kündigt die Stadt Bergisch Gladbach an. Es handele sich um routinemäßige Durchforstungsarbeiten. Die Stadt als Eigentümerin des Waldstücks führt die Pflegemaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland durch. Beginn ist voraussichtlich am Freitag, 3. Februar.

Die Arbeiten seien notwendig, um den gesunden Baumbestand zu erhalten: „Wir durchforsten den Wald in regelmäßigen Abständen von zirka zehn Jahren, um die Artenvielfalt zu erhalten“, erläutert Förster Louis Altinkamis vom Holzkontor. Pro Hektar Fläche sollen etwa ein bis zwei Bäume fallen, um „Zukunftsbäume“ zu schützen, die besser dem Klimawandel standhalten.

Im Wald an der Saaler Mühle ist die Buche die Hauptbaumart, „ein Baum mit aggressivem Wuchsverhalten“, wie Altinkamis sagt. Stehen diese Bäume mit ihrem dichten Kronendach zu nah beieinander, nehmen sie nachwachsenden Baumgenerationen Licht und Luft.

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In Refrath sollen Eichen und Kirschen geschützt werden

Die Folge: Andere aus ökologischen Gründen gewünschte Arten würden auf Dauer verkümmern und aus dem Bestand verdrängt. In Refrath sind es vor allem Eichen und Kirschen, die geschützt werden sollen.

Ohne Eingriff des Menschen den bestehe die Gefahr, dass sich dort auf lange Sicht eine Monokultur mit der Buche entwickle. Einer Baumart, die wie die Fichte aufgrund der Trockenheit in den vergangenen Sommern bereits kränkele und vom Absterben bedroht sei, erklärt Altinkamis. Insofern diene die Durchforstung auch der Klimastabilität: „Denn wenn die Eiche einmal weg ist, ist sie weg.“

„Zu einem Kahlschlag wird es an keiner Stelle kommen“, betont der Förster, es handele sich um eine sinnvolle Forstwirtschaft: „Wir werden einige größere Buchen wegnehmen, um andere Bäume zu schützen, die bessere Überlebenschancen haben.“ Schwere Harvester, spezielle Holzernte-Fahrzeuge, würden nicht eingesetzt. Trotzdem könnten Wege beim Abtransport der Stämme beschädigt werden. Sie würden anschließend wieder instandgesetzt.

Während der Fällarbeiten müssen Spaziergänger mit Behinderungen rechnen. Weg werden gesperrt. Die Stadt bittet darum, diese zu beachten und Abstand zu halten.

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