MobilitätswendeBergisch Gladbachs Elektro-Lastenräder stehen ungenutzt in der Garage

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Die neuen Elektro-Lastenräder der Stadt sehen eher wie Kleinwagen aus.

Wie die Elektro-Lastenräder in Bergisch Gladbach genutzt werden, ist noch unklar.

Die Politik wollte sie, die Verwaltung kaufte sie: Nun stehen die Elektro-Lastenräder ungenutzt in der Garage.

Nichts Genaues weiß man noch nicht in der Verwaltung: Für den Einsatz der beiden neuangeschafften städtischen Elektro-Lastenräder, halbe Kabinenroller und mit einem Stückpreis von rund 15.000 Euro, wird nach wie vor an einem Einsatzkonzept gearbeitet. Bürger, die im Stadtgebiet nach den markanten Flitzern Ausschau hielten, haben also bislang schlechte Karten.

Der Einsatz ist nämlich verwaltungsseitig noch nicht genehmigt, die Räder stehen in der Garage und warten auf erste Probe-Einsätze. Nachgefragt hatte die CDU-Fraktion, die der Anschaffung eher skeptisch gegenübersteht. Aktuell sei ein Nutzungsantrag gestellt, so die Stadt, noch stehe dazu eine Stellungnahme der städtischen Arbeitssicherheit aus und auch der Personalrat müsse noch zustimmen.

Geplant ist ein Testbetrieb, um die Einsatzmöglichkeiten zu finden

Geplant sei ein Testbetrieb, der gesamtstädtisch in den verschiedenen Bereichen der Verwaltung erprobt werden soll. Erst anschließend könne nach dem Bedarf der Fahrzeuge geschaut werden. Ein erster Test soll bei der Abfallwirtschaft vorgenommen werden. Die entscheidende Hürde: Bei allem ist laut Verwaltung die wichtigste Voraussetzung eine freiwillige Nutzung durch die Mitarbeitenden. Bei einer Präsentation im Fachausschuss hatte sich bereits gezeigt: Die Räder verfügen über eine komplexe Technik, die nur mit Unterweisung zu nutzen ist. Ohne Anleitung drohen womöglich Stürze mit den vergleichsweise schweren Kabinenrollern.

Wie die Kollegen aus dem Abfallbereich die beiden Test-Gefährte einsetzen werden, ist noch offen. Im Stadtgebiet gebe es keine Bereiche, die vorher nicht erreichbar gewesen seien. In der Grünen Ladenstraße in der Stadtmitte gebe es Stellen, die neu mit den Lastenrädern angefahren werden könnten. Bislang seien die Kollegen hier zu Fuß unterwegs gewesen. Ein Testbetrieb mit ausgeliehenen Fahrzeugen, nachdem die CDU ausdrücklich fragt, wäre aus Sicht der Stadt nicht kostengünstiger verlaufen. „Da die Fahrzeuge nicht in großer Masse“ auf dem Markt verfügbar seien. Nach der Kaufentscheidung der Politik sei ein Testbetrieb auch nicht mehr verfolgt worden.

Namen der Räder sollen in einem Wettbewerb ermittelt werden

Während der nun angekündigten Testphase, so die Stadt, soll nach Möglichkeiten und Einsatzgebieten für die E-Räder geschaut werden, auch die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden spiele eine Rolle. Bei der Abfallwirtschaft und im Bereich Stadtgrün könnte eventuell eine Nutzung „sehr gut“ möglich sein.

Personal werde für den Testbetrieb nicht angeschafft, später könnte aber ein „Personalzusatz“ erforderlich werden. Das Aufladen der Fahrzeuge mit Strom koste jedenfalls kaum etwas. Für einen bereits beschlossenen Namenswettbewerb kalkuliert die Stadt mit etwa 300 Euro an Kosten, dieser Wettbewerb soll überwiegend über die sozialen Medien der Stadt beworben werden. In Freiburg rollen ähnliche Lastenräder. Dort werden sie liebevoll Gässleflitzer genannt.

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