EinkaufenHerkenrather können auf neuen Supermarkt im Ort hoffen

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Rechts am Bildrand sind die Absperrgitter um eine grüne Wiese zu sehen. Im Hintergrund sowie am linken Bildrand sind Wohnhäuser zu sehen.

Die künftige Baufläche für das neue Herkenrather Einkaufszentrum ist mit Bauzäunen abgesperrt, aber der Bebauungsplan ist noch nicht genehmigt.

In Bergisch Gladbacher Stadtteil Herkenrath keimt ein bisschen Optimismus auf. Es gibt einen Ortstermin mit der Unteren Wasserbehörde. 

Einkaufen in Herkenrath? Daraus wird nichts, der einzige Laden hat Ende August zugemacht. Der alltägliche Einkauf wird zur Herausforderung — vor allem für ältere Menschen. Es gibt kein Lebensmittelgeschäft mehr im Ort, das zu Fuß erreicht werden kann. Jetzt gibt es Grund für einen bisschen Optimismus.

Die Stadtverwaltung betreibt die Planungen für einen neuen Standort im Ort mit hoher Priorität, wie sie in der Sitzung des Planungsausschusses betont. „Die Dringlichkeit ist gegeben“, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Gelöst werden muss das Problem der Entwässerung am neuen Standort für einen großflächigen Edeka-Supermarkt sowie einen Lebensmitteldiscounter und einen Drogeriemarkt an der Kreuzung Straßen/Ball.

Ortstermin mit der Unteren Wasserbehörde steht bevor

Nach vielen Jahren der Planung sieht es jetzt gar nicht mal so schlecht aus. „Zeitnah, vielleicht schon in der kommenden Woche, wird es einen Termin mit der Unteren Wasserbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises geben“, kündigt Arndt Metzen, Sachgebietsleiter Gewässer im Stadtentwässerungsgebiet, an.

Details des von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens zur Ableitung des Regenwassers, dem sogenannten Niederschlags-Abfluss-Modell, müssten geklärt werden. Dazu gehört, ob die privaten zusätzlichen Einleitungen aus dem Bebauungsgebiet in den Volbach, an die Umsetzung der Maßnahmen des Abwasserbeseitigungskonzepts gekoppelt werden müssen. Die Verwaltung hat jedoch in Abstimmung mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis ein Verfahren entwickelt, wie die Lösung der Entwässerung des Supermarktgeländes zeitlich und räumlich vom Gesamtentwässerungssystem abgekoppelt werden kann.

Investor müsste eine Rückhaltebecken eriichten

„Es darf nicht zu viel Wasser eingeleitet werden. Dies würde der Ökologie schaden“, erklärt Metzen. Die Entscheidung liege bei der Unteren Wasserbehörde. Markus Hetzenegger, Betreiber des bisherigen Edeka-Marktes im Ort und Investor des neuen Einkaufszentrums, müsste ein Rückhaltebecken errichten lassen. Wenn die erforderliche Größe des Bauwerks geklärt sei, könne der Investor die Entwässerungsgenehmigung beantragen, erläutert Metzen.

Markus Hetzenegger hatte den bisherigen beengten, nicht mehr zeitgemäßen Edeka-Markt aus wirtschaftlichen Gründen im August zugemacht. Die Hoffnung auf einen nahtlosen Übergang zum Edeka-Nachfolger hat sich nicht erfüllt. Schon vor vielen Jahren hatte Hetzenegger Grundstücke am neuen Standort gekauft.

Ständiger Kontakt mit dem Bürgermeister

Dann wurde geplant, geplant und geplant. Zuletzt versicherte Hetzenegger beim Ausräumen des Sortiments aus dem bisherigen Laden, dabei bleiben zu wollen, obwohl die Diskussion schon so viele Jahre läuft. Er wolle sein Projekt nicht aufgeben. Er stünde dazu auch im ständigen Kontakt mit Bürgermeister Frank Stein.

Die regelmäßigen Jour-Fixe-Termine zwischen Hetzenegger und Stadtverwaltung sind aber aktuell ausgesetzt worden. Erst wenn konkrete Ergebnisse vorliegen und weitere Schritte eingeleitet werden können, sollen die Treffen fortgesetzt werden.

Was auf dem Spiel steht, kann man im Entwurf des fortgeschriebenen Einzelhandels- und Nahversorgungskonzepts der Stadt Bergisch Gladbach nachlesen: „Herkenrath hat durch den Verlust des Edeka-Marktes faktisch des Status als zentraler Versorgungsbereich verloren.“ Nur wenn es Ziel der Stadt sei, die Nahversorgung im Ort zu stärken und hierfür eine Potentialfläche baurechtlich zu sichern, könne man perspektivisch am Nahversorgungszentrum Herkenrath festhalten — andernfalls sei die Versorgungssicherheit für die ansässige Bevölkerung nicht gegeben.

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