Reichlich Geld zu verleihen hat die Landrat-Lucas-Stiftung mit Sitz im Bergisch Gladbacher Kreishaus. Sie vergibt Darlehen an Bauwillige.
StiftungIm Gladbacher Kreishaus gibt es Darlehen für bergische Häuslebauer

Mehrere im Bau befindliche Einfamilienhäuser in einem Neubaugebiet (Symbolfoto).
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Ordentlich Geld zu vergeben für bedürftige Häuslebauer im Rheinisch-Bergischen Kreis hat die Landrat-Lucas-Stiftung mit Sitz im Kreishaus am Bergisch Gladbacher Rübezahlwald. Kuratoriumsmitglied Thorsten Schmalt (CDU): „In unserem Tresor liegt, bildlich gesprochen, immer noch ein sehr, sehr hoher sechsstelliger Betrag und wartet darauf, abgerufen zu werden.“
Die Landrat-Lucas-Stiftung ist eine vor 99 Jahren vom Kreistag des ehemaligen Landkreises Solingen errichtete „örtliche, selbständige, rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts“. Im Zuge der Kommunalreform ging sie zum 1. Januar 1975 vom Rhein-Wupper-Kreis auf den Rheinisch-Bergischen Kreis über.
Förderung nur im Kreisgebiet
Ihr Zweck ist es, kinderreichen Familien, jungen Familien, Alleinerziehenden sowie Senioren und Schwerbehinderten zinsgünstige Baudarlehen und Zuschüsse zu gewährten. Dabei gilt laut Beteiligungsbericht des Kreises: „Das zu fördernde Objekt muss im Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreises liegen.“
In den vergangenen Jahren hatte der Stiftungsvorstand, Landrat Stephan Santelmann, dieser vertreten durch Kämmerer Klaus Eckl, Probleme, das Geld überhaupt unter die Leute zu bringen. „Aufgrund der bisherigen Niedrigzinsphase haben die Darlehen der Landrat-Lucas-Stiftung erheblich an Bedeutung verloren“, heißt es dazu im Beteiligungsbericht.
Talsohle bei den Ausleihungen überwunden
Vorrangig seien Darlehen am Kapitalmarkt in Anspruch genommen worden. Die Quote der Ausleihungen zum Stiftungsvermögen von knapp 1,1 Millionen Euro sei seit Jahren rückläufig, der Anteil der Ausleihungen habe sich von 79,3 Prozent im Jahr 2010 um 59,5 Prozent reduziert und mit einem aktuellen Wert von 19,8 Prozent seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht. Aktuell gehen die Ausleihen dagegen wieder nach oben.
In der jüngsten Sitzung des Kreistages warb der Wermelskirchener CDU-Kreistagsabgeordnete Thorsten Schmalt (CDU) nachdrücklich für die Stiftung. Sie sei für Anträge von Familien ebenso offen wie für die Wünsche älterer Menschen, die sich ihr Eigenheim seniorengerecht umbauen wollten. Schmalt über die Stiftung: „Man kann sagen: Wir sind immer noch da. Oder auch: Wir sind wieder da!“