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Kommentar zu Tafeln in KrisenzeitenDer Staat muss langfristige Lösungen liefern

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Mitarbeitende der Tafel Bergisch Gladbach geben Essen an die Kundschaft aus.

Durch die Inflation sind immer mehr Menschen auf die Tafel angewiesen.

Die Tafel ist die Rettung vieler Menschen in Not. Sie hilft allerdings nur kurzfristig. Die Politik sollte langfristige Lösungen liefern, findet unsere Autorin Alina Bremer. 

Überschüssige Lebensmittel werden an Menschen verteilt, die nicht genügend Geld haben, um sich Essen zu kaufen– das klingt doch gut! So werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Doch ist es nicht ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland, dass sich etwa zwei Millionen Menschen keine Lebensmittel leisten könnStaat wird seiner Verantwortung nicht gerecht – das merkt auch die Tafel Bergisch Gladbach

Staat gibt Verantwortung ab – das merkt auch Tafel Bergisch Gladbach

Der Staat schiebt seine Verantwortung an die Bürgerinnen und Bürger ab. Bundesweit springen rund 60 000 Helferinnen und Helfer ein und sorgen in ihrer Freizeit dafür, dass Menschen mit weniger Geld nicht hungern müssen. Und die Politik ist damit fein raus. Sie muss keine Konzepte zur dauerhaften Armutsbekämpfung umsetzen – die Menschen sind bei der Tafel doch gut aufgehoben.

Und für die gestiegene Nachfrage durch die Inflation finden die Tafeln schon eine Lösung. Natürlich leisten die Tafeln eine unglaubliche Arbeit. Für viele Menschen sind sie der Retter in der Not. Allerdings bringen sie nur kurzfristige Erleichterung. Was es gerade in Krisenzeiten braucht, sind langfristige und wirksame Maßnahmen, um Armut zu bekämpfen.

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