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Kreistierschau„Miss Bergisch Land“ kommt aus Kürten

Lesezeit 3 Minuten
Kreistierschau Miss Bergisch Land 2022 Panamera

Die Siegerin Miss Bergisch Land „Panamera“ und Sieger „Olivier“ mit Besitzern und Preisrichtern.

Bergisch Gladbach – „Wir brauchen solche Tage, solche Gelegenheiten wie heute“, begrüßte am Wochenende Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die zahlreichen Aussteller, Landwirtschaftsbetriebe und Gäste zum Tag der Landwirtschaft und zur großen Kreistierschau auf dem Hebborner Hof.

Die Ministerin dankte insbesondere den vielen bäuerlichen Familienbetrieben: „Sie bestehen im nationalen und internationalen Wettbewerb und versorgen uns mit Lebensmitteln höchster Qualität.“

Tausende Tiere in Bergisch Gladbach

20 Züchter stellten 80 Milchkühe aus, neben Holsteinern – im Bergischen Land am meisten gehalten – fanden sich Rotbunte, Fleckvieh und seltenere Rassen wie Braunvieh und Jersey Rinder. Massige Fleischrinder wie Charolais konkurrierten mit „zierlichen“ Limousins. Viele weitere Vertreter der 13 500 Rinder, 4800 Pferde und 3400 Schafe aus dem Kreis waren zu sehen.

Insgesamt präsentierten sich rund 140 Betriebe in Hebborn. 25 Kinder und Jugendliche führten mit viel Stolz ihre Tiere vor und beeindruckten mit großem Fachwissen. Isabelle Hielscher (25) aus Leichlingen erhielt den Preis als beste Jungzüchterin.

Kinder von Tieren fasziniert

Wer beim Coburger Fuchs an das Raubtier und bei der Ostfriesischen Möwe“ an einen Seevogel dachte, wurde eines Besseren belehrt. Hier stellten sich Schaf und Huhn, beides gefährdete alte Rassen, zusammen mit vielen anderen Paarhufern und Gefiederten vor.

Schaf-, Rassegeflügel- und Kaninchenzüchter hatten viele Fragen zu beantworten. Ungläubige Augen gab es bei so manchen Kindern, die eine Pute noch nie „in Natura gesehen hatten. Schweine mit Ferkeln ließen sich geduldig streicheln. Flauschige Kaninchen steckten ihre Näschen durch Maschendrahtgitter. An der rollenden Waldschule gab es ehrfürchtige Kinderaugen vor Wildschwein und Rehbock. Geduldig wurde Frage um Frage beantwortet, beim Imker war die meist gestellte: „Wie wird die Biene zur Königin?“

Bergisch Gladbach: Freude bei Schafhaltern

„Wir konnten sogar einige Familien, die Schafe anschaffen möchten, zu uns einladen“, freute sich der Schafhalterstammtisch. Das Versprechen der Ministerin, die Weidetierhalter in Sachen Wolf und Herdenschutz auch im Hinblick auf Finanzielle Entschädigungen „nicht alleine“ zu lassen, wurde von den anwesenden Rheinisch-Bergischen Schäfern mit Applaus bedacht.

Nachhaltigkeit zum Mitnehmen fand man beim Pilzzüchter, der Zuchtpakete für Champignon und Saibling „für zu Hause“ anbot. Zahlreiche Informationsstände über Landwirtschaft und Umwelt waren gut besucht, die Landfrauen versorgten alle Gäste mit Kaffee, Waffeln und Kuchen.

Rhein-Berg: Tag der offenen Stalltür

Viele Eindrücke konnte man von dem, was Landwirte im Rheinisch-Bergischen Kreis leisten, am Tag der offene Stalltür und offenen Weide mit nach Hause nehmen. Die umfangreiche Produktvielfalt im Kreis dokumentierten Kartoffeln, Getreide, Obst und Gemüse in einer herrlichen Dekoration zum Erntedankfest: Alles im Freien gewachsen, für jeden sichtbar, gewachsen auf rund 36 Prozent landwirtschaftlicher Fläche in Rhein-Berg.

Die rund 37 Prozent Waldfläche liegen besonders der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Herzen. Sie verschenkte für ihr Projekt „virtueller Wald“ rund 700 kleine Stieleichen zum Mitnehmen.

„Miss Bergisch Land“ gewählt

Mit Spannung erwartet betrat „Miss Bergisch Land“ aus Kürten die Bühne: Panamera, vier Jahre alt, Holsteiner Milchkuh (von Nicolas Pröpper und Jörg Rolfes, Zuchtstätte Brochhaus). Sie wurde begleitet vom Limousin-Bullen Olivier, Sieger in der Klasse der Fleischrinder (Zuchtstätte, Buchmüller). Ein großes Showprogramm, bei dem die Pferde im Mittelpunkt standen, begeisterte mit Westernreiten, Voltigieren und Schaubildern.

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Schirmherr Stephan Santelmann, Reiner Deppe, der Vorsitzende der Züchterzentrale, sowie Peter Lautz, Gastgeber und Vorsitzender der Kreisbauernschaft ermöglichten mit der Veranstaltung nach sechs Jahren Pause allen Interessierten einen umfangreichen Einblick, rund um Landwirtschaft und Tierhaltung im Rheinisch Bergischen Kreis“ zeigten aber auch Sorgen der Landwirte im Rheinisch-Bergischen Kreis auf.

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