In Bergisch Gladbach entscheiden die Politiker am 20. Mai, ob bald nur noch digital Parktickets gekauft werde können. Die Bargeld-Nutzung soll enden.
GebührenBald Entscheidung in Bergisch Gladbach zum Online-Parken

An den Parkautomaten könnte bald keine Bargeldzahlung mehr möglich sein
Copyright: Christopher Arlinghaus
Was nach dem 31. Dezember kommt, ist offen. Ob beim Parken auf öffentlichen Flächen in Bergisch Gladbach dann weiterhin mit Münzen bezahlt werden kann, entscheidet der Ausschuss für Infrastruktur am 20. Mai. Dass die Umstellung aller Parkautomaten auf kontaktlosen Bezahlen kommt, scheint fest zustehen.
Dennoch gibt es einigen Beratungsbedarf für die Ausschusspolitiker: Nicht jeder Gladbacher Bürger wäre erfreut, wenn er nur noch digital beziehungsweise kontaktlos bezahlen kann. In der Vorlage für die Politik wird dieses kontaktlose Bezahlen als wegweisend dargestellt. Zusätzlich könnten in den städtischen Bürgerbüros analoge Karten erworben werden (Plus-Tickets), die Autofahrer als Alternative in die Windschutzscheibe legen könnten.
Auf den farbigen Zetteln müssten die Gladbacher dann von Hand ankreuzen, welche Parkzeit sie nutzen möchten. Auch das bisherige Handyparken über Apps von einigen Anbietern soll es weiterhin geben. Dass es mit dem Bargeld so nicht weiter gehen kann, bekräftigt die Stadt für die Mai-Sitzung noch einmal.
Kein Dienstleister für die Leerung
Ab dem Jahr 2026 werde es wohl keinen Dienstleister mehr geben, der die Leerung der Automaten übernehme; und wenn doch, nur mit deutlichen Preissteigerungen. Dann seien auch die Banken nicht mehr bereit, die erheblichen Mengen an Münzen selbst zu zählen. Und die Automaten seien immer wieder störanfällig oder beschädigt.
Sollte die Stadt alles in Eigenregie übernehmen, müssten vier neue Mitarbeiter eingestellt werden, unter Beachtung von Urlaubs- oder Krankheitszeiten und dem Vier-Augen-Prinzip. Auf die Stadt kämen wohl Extrakosten im sechsstelligen Bereich zu. Jedenfalls, so fasst die Stadt zusammen. sei auch in anderen Großstädten der Trend weg vom Barfeld beim Parken deutlich zu beobachten.
Düsseldorf als Vorbild
So wolle die Stadt Düsseldorf noch in diesem Jahr 400 neue Automaten anschaffen, und alle bargeldlos betreiben. In Flensburg werde ausschließlich mit App oder Karte bezahlt, in der Stadt Hilden habe der Rat im September einen Beschluss zum bargeldlosen Parken gefasst.
In der jüngsten Beratung habe die Politik um eine integrative Lösung gebeten, also um ein Konzept, das auf bargeldloses Zahlen setzt, das Zahlen mit Bargeld aber nicht ganz ausschießt. Hier kämen dann die farbigen Plus-Tickets ins Spiel die die Gladbacher vorab in den Bürgerbüros erwerben könnten.
Ausweitung nicht geplant
Eine Ausweitung auf weitere Verkaufsstellen sei nicht sinnvoll, weil logistisch nicht vertretbar. In den Bürgerbüros Stadtmitte, Bensberg und Refrath könnten dann zu den Öffnungszeiten, solche Tickets erworben werden. Die Einbeziehung der Bürgerbüros garantiere eine verlässlich Abwicklung und stelle eine effizient Organisation dar.
Nur auf diese Weise sei ein analoger Ticketverkauf wirtschaftlich noch vertretbar. Je nach Parkzone könnten die Tickets für 20, 30 oder 60 Minuten erworben werden, das Stück zu Preisen zwischen 50 Cent und 1,50 Euro, das Tagesticket in Zone 2 zu 5 Euro. Nutzer müssten deutlich auf den Kärtchen ankreuzen und diese gut sichtbar auslegen. Mehrere Tickets einer Zone könnten auch kombinierbar sein.
Die österreichische Hauptstadt Wien biete ein ähnliches System an, berichtet die Verwaltung. Das Verfahren mit den Tickets könnte für ein Jahr ausprobieren und danach bewertet werden, sofern die Politik diese Variante wähle.