eCircleSo sollen E-Angebote in der Gladbacher Stadtbücherei Rückenwind bekommen

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Monika Gippert (l.) und Sabine Lorenz erklären, wie das neue Buchungsgerät ECircle funktioniert.

Die Leiterin der Gladbacher Stadtbücherei, Monika Gippert (l.), und Projektleiterin Sabine Lorenz am neuen eCircle-Buchungsgerät.

Die Gladbacher Stadtbücherei will ihre Online-Angebote künftig besser vermarkten. Mit dem Gerät eCircle sollen Kunden selbstständig Ausleihen vornehmen.

Ein fast unsichtbares Angebot: Die Stadtbücherei Bergisch Gladbach erweitert ihren digitalen Bestand regelmäßig. Doch sehen die Kundinnen und Kunden kaum, was die Bücherei an E-Medien zu bieten hat. „Wir haben Schwierigkeiten, das Angebot sichtbar zu machen“, sagte Monika Gippert, Leiterin der Stadtbücherei.

Dagegen soll jetzt der sogenannte eCircle helfen– ein rotes Gerät, mit einem großen Bildschirm. Auf diesem können Kundinnen und Kunden die „Onleihe“ durchstöbern, in Bücher reinlesen und E-Books direkt auf ihr Konto der Stadtbibliothek laden, erklärte Sabine Lorenz, die das Projekt betreut. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer am eCircle nun auch in der ersten Etage der Stadtbücherei im Forum selbstständig Bücher und andere Medien ausleihen.

Stagnierende E-Medien

Das war vorher nur im Erdgeschoss möglich. Doch wer dachte, durch Corona seien digitale Medien in den städtischen Büchereien besonders gefragt, liegt falsch: „Seitdem die Bibliotheken wieder geöffnet haben, hat die Nachfrage nach E-Books stagniert, die nach Printmedien ist stark gestiegen“, sagte Gippert.

Klassischer Lesestoff in den Regalen der Gladbacher Stadtbücherei.

Ein Blick in die Bücherregale der Stadtbücherei.

Es sei die große Kunst, in Bibliotheken das Digitale mit dem Analogen zu verbinden– das eine ersetze das Andere nicht. Es kommen auch wieder viele Leute persönlich in die Büchereien. „Während Corona wurden die Bibliotheken als Begegnungsorte vermisst. Hier kann mn gemeinsam lernen, sich austauschen, einfach teilhaben“, erklärt die Bibliothekarin.

Um vor Ort Zeitung oder Bücher zu lesen, zu lernen oder digitale Medien zu nutzen, braucht man keinen Büchereiausweis. „Mittlerweile muss man, wenn man sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen möchte, mindestens einen Kaffee kaufen. Für viele Menschen ist das auch eine finanzielle Frage“, führt sie weiter aus. In der Bücherei sei Teilhabe ohne finanziellen Druck möglich. Da sehe sie auch die Zukunft der Büchereien: „Sie werden öffentliche Aufenthaltsorte.

Prüfung der Sanierung

Schon jetzt werden immer mehr Bibliotheken in aussterbende Innenstädte verlegt, weil sie mit den Menschen neue Frequenzbringer sind.“ Über die Pläne für einen neuen Standort kann die Leiterin der Stadtbücherei aktuell nichts genaues sagen: „Der nächste Schritt wird vermutlich sein, dass geprüft wird, ob doch eine Sanierung möglich ist.“

Mit dem Aus des Stadthausprojekts am Bahnhof hatte sich auch die Idee zerschlagen, der Stadtbücherei dort ein adäquates Domizil zu geben. Das jetzige Gebäude entstand zu Anfang der 1970er-Jahre in der damaligen kantigen Bauweise mit typischen Waschbetonplatten, errichtet vom Baulöwen Franz Weissenberger,

Weil lange Jahre auf den Umzug gehofft wurde, ist es in einem schlechten Zustand. Kernsanierung oder Neubau sind Optionen, die in nächster Zeit von der Politik entschieden werden.

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