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Angebote bedroht Gladbacher Pfadfinder sammelten Unterschriften

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die Pfadfinder bei der Unterschriftensammlung

Auf dem Konrad-Adenauer-Platz sammelten die Pfadfinder Unterschriften

Mit einer Unterschriftensammlung machten die Pfadfinder vom Stamm Folke Bernadotte auf den drohenden Wegfall ihres Pfadfinderheims aufmerksam

Die Pfadfinder vom Stamm Folke Bernadotte in Bergisch Gladbach zeigen sich sehr erfreut über ihre Unterschriftensammlung zum Erhalt ihres Treffpunkts im Jugendzentrum Q1 in der Stadtmitte.

„Über 200 Unterschriften haben wir am Mittwochnachmittag im Umfeld des Rathaus gesammelt“, berichtet Stammesführer Janis Reinhold. Mit einem Informationsstand waren die jungen Leute auf dem Konrad-Adenauer-Platz, viele Informationen zur aktuellen Problematik und zur Arbeit der Pfadfinder insgesamt gab es.

Viel Sympathie

Die allermeisten Menschen, die sie angesprochen hätten, hätten direkt unterschrieben, berichtet Reinhold. Zehn Seiten mit Unterschriften seien recht schnell zusammengekommen. Nur wenige Gladbacher hätten allerdings direkt gewusst, worum es konkret gehe. „Wir haben die Situation erklärt. Das Verständnis für unsere Aktion ist dann sehr groß gewesen.“

Die Pfadfinder beabsichtigen, die Unterschriftensammlung weiter fortzusetzen, in den nächsten Tagen wolle man wieder mit den Listen in der Stadt unterwegs sein. Auch bei einer Onlinepetition sei der Zuspruch bislang enorm. Da habe der Stamm bereits 800 Unterstützer gefunden, Tendenz steigend.

Übergabe an Frank Stein

Beabsichtigt ist von den Pfadfindern, ihre gesammelten Unterschriften an Bürgermeister Frank Stein (SPD) zu übergeben. Wie das genau funktionieren könnte, wisse man aber noch nicht, sagt Reinhold. Auch eine Eingabe an den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden sei vorstellbar.

 Aber hier müsse man sich noch kundig machen, auf welche Weise dies gelingen könnte. Über den Beschwerdeausschuss könnte die Eingabe der Pfadfinder dann an die Fachausschüsse oder den Gladbacher Stadtrat weitergeleitet werden. Reinhold hofft auch, dass sich aus dem öffentlichen Raum noch Dinge für die Pfadfinder entwickeln, vielleicht ein Vorschlag für eine neue Unterkunft, so die Hoffnung.

Offener Brief an die Politik

Auch ein offener Brief an die Lokalpolitiker ist bereits verschickt worden. Darin beschreiben die über 100 Pfadfinder im Alter zwischen sechs und 23 Jahren ihre Sorgen. Eine neue Unterkunft, zum Beispiel mit vier Gruppenräumen, könne auch von anderen Jugendgruppe befreundeter Partnerstämme genutzt werden. Erstes Ziel sei es jetzt zu verhindern, dass die Stadt das Jugendzentrum Q1 aufgibt.

Im Vorfeld der Unterschriftensammlung hatte Bürgermeister Frank Stein (SPD) mitgeteilt, dass sich die Stadt um ein neues Quartier für die Pfadfinder bemühe. Es seien bereits gute Perspektiven vorhanden, diese Dinge müssten jetzt vertieft werden. Weil Q1-Gebäude dringend saniert werden muss, sind neben den Pfadfindern auch Jugendzentrum und Kindergartenmuseum NRW betroffen. Die Stadt sicherte den Betroffenen zu, für Ersatzräume zu suchen.

Die Pfadfinder fürchten, dass sie am Ende übergangene werden könnten. Mit der Unterschriftensammlung wollen sie gegensteuern.