RaumnotSchulzentrum Kleefeld in Bergisch Gladbach bekommt endlich einen Anbau

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Die Visualisierung zeigt das zweistöckige Gebäude mit weißen und grauen Anstrich sowie Holzrahmen um die Fenster.

In kurzer Bauzeit bis zum Sommer 2025 soll der Anbau für das Schulzentrum Kleefeld in Bergisch Gladbach errichtet werden.

Fünf Jahre haben Haupt- und Realschule auf den Modulbau gewartet. Die Stadt Bergisch Gladbach informiert am 11. Januar über den Bauablauf.

Mit fünf Jahren Verzögerung ist es endlich so weit: Das Schulzentrum Kleefeld mit Haupt- und Realschule in Bergisch Gladbach bekommt den längst zugesagten Anbau. Immer wieder ist das Projekt in die Zukunft geschoben worden. Für Schüler bedeutete das Unterricht in Raumnot und Provisorien. Die vorbereitenden Arbeiten für die Errichtung des zweistöckigen Neubaus sollen nun kurzfristig zum Jahresbeginn erfolgen, kündigt die Stadtverwaltung an.

Gebaut wird auf der Wiese hinter dem Schulgebäude in Modulbauweise. In das Gebäude passen fünf Klassenzimmer, drei Gruppenräume sowie weitere Funktionsräume. Die Kostenberechnung beläuft sich aktuell auf 4,6 Millionen Euro. 2019 waren es noch 2,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist bereits für den Sommer 2025 vorgesehen.

Veranstaltung für Anwohner findet am 11. Januar statt 

Auf der verbleibenden Grünfläche soll später ein Bolzplatz entstehen. Die Planung wird erst in einem zweiten Projektschritt entwickelt und vorgestellt. Mit der Umsetzung des Gesamtprojekts ist die städtische Schulbau GmbH beauftragt.

Über Details sowie temporäre Einschränkungen durch die Bauarbeiten will die Stadt interessierte Anwohner des Schulstandortes an der Straße Im Kleefeld in Hebborn bei einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Aula unterrichten: Donnerstag, 11. Januar, 17 Uhr. Vorgestellt wird der Ablauf der Bauarbeiten. Zuerst wird in Kürze das Baugrundstück freigeräumt. Dafür sind bereits genehmigte Baumfällungen notwendig, die durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Kurzzeitige Blockaden der Straße durch Lkw-Lieferverkehr

Gebaut wird in modularer Holzrahmenbauweise. Wie bei den im vergangenen Sommer eröffneten beiden Sofortschulen in Refrath und Hebborn findet die passgenaue Vorfertigung des Gebäudes nicht auf dem Baugrundstück statt. Der Vorteil sei, dass Schülern und direkten Nachbarn Lärm erspart bleibe. Für Lkw-Belieferungen der Bausätze seien lediglich die Straßen kurzzeitig blockiert, heißt es.

„Jede Neubaumaßnahme schafft Veränderungen im Schulumfeld. Gewohnte Ansichten und liebgewonnene Nutzungen ändern sich mitunter“, sagt Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau GmbH. Aus seiner Sicht füge sich das neue Gebäude gut in das bestehende Umfeld ein.

Eigentlich hätte es im Frühjahr 2019 schon losgehen sollen

Projektleiter Peter Hingst ist optimistisch, was eine rasche Umsetzung   betrifft: „Wir haben das bereits bestehende Planungsteam aus externen Büros übernommen.“ Dabei gehe es ihm besonders um die Holzrahmenbauweise. „Da hier eine ökologisch hochwertige Immobilie entsteht, sind wir sicher, dass sich die Schule als Nutzerin mit uns über das Ergebnis freut.“

Eigentlich hätte es im Frühjahr 2019 schon losgehen sollen. Thore Eggert, Hochbaudezernent und Kämmerer, blickt zurück: „Der Neubau hat bereits eine planerische Entwicklung hinter sich. Mit der Ausführung erfährt nun die Übertragung der Gesamtmaßnahme an die Schulbau GmbH die erforderliche Umsetzungsenergie.“

„Die personellen Ressourcen in unserem Fachbereich erfahren hierdurch Entlastung“, betont Alexandra Meuthen, Fachbereichsleiterin Immobilienbetrieb. Genau dafür sei die Schulbau GmbH gegründet worden.

Seinerzeit 2019 hatte der Fachbereich 8 bereits mehrere Varianten entwickeln lassen, die die Möglichkeiten auf dem Baugrundstück aufzeigten. Von einer zunächst eingeschossigen Bauweise, die viel Fläche eingenommen hätte, wurde später in eine optimierte Bauform in Zweigeschossigkeit umgedacht. Die Baugenehmigung liegt seit 2022 vor.


Fast alle Schulen in Bergisch Gladbach warten auf einen Ausbau

Fast alle 20 Grundschulen und zwölf weiterführenden Schulen im Stadtgebiet kämpfen seit Jahren mit Raumnot und Sanierungsstau. Mit der Verzögerung von fünf Jahren ist das Schulzentrum Kleefeld noch gut bedient. Denn Realschule und Hauptschule gehören zu den drei Projekten, die aufgrund der Dringlichkeit bei der Modernisierung vorgezogen wurden.

Außer dem Schulzentrum Im Kleefeld erhält das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium kurzfristig bis zum Herbst 2024 ein Klassenhaus. Die Sofortmaßnahme kostet 6,5 Millionen Euro. Die GGS Hand erhält im Zuge des Ausbaus des offenen Ganztags ein neues Mensagebäude mit Frischkochküche. Hier verdoppeln sich die ursprünglich geschätzten Kosten von 3,1 Millionen Euro auf 6,4 Millionen Euro. Das neue Gebäude soll voraussichtlich im September 2026 in Betrieb gehen können.

Für alle anderen Schulen gibt es noch keine Termine. Die Stadtverwaltung ist dabei, für jede einzelne Schule Planungen und Priorisierungen zu erstellen. Anschließend sollen sie in ein Gesamtkonzept zusammengeführt werden. Die Stadtverwaltung hat zugesagt, dass die Schulleiter in die Beratungen in Bezug auf die Reihenfolge einbezogen werden sollen. Frühestens Anfang dieses Jahres, voraussichtlich aber erst im Juni 2024 solle dann der Politik ein Vorschlag zur Entscheidung unterbreitet werden. (ub)

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