VerkehrBergisch Gladbach verkündet endgültiges Aus für Anruf-Sammel-Taxi

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Man sieht das Haltestellenschild, im Hintergrund sind Bäume und Wohnhäuser.

Die Haltestellenschilder werden in Kürze abmontiert. Die Anruf-Sammel-Taxi-Linie 447 wird dauerhaft eingestellt.

Zu wenige Nutzer für die Anruf-Taxis, die Wirtschaftlichkeit war nicht mehr gegeben, lautet die Begründung der Stadt Bergisch Gladbach.

Jetzt ist das Anruf-Sammel-Taxi (AST) in Bergisch Gladbach Geschichte. Die Stadtverkehrsgesellschaft stellt den Betrieb der AST-Linie 447 endgültig ein. Die Möglichkeit, telefonisch zu Nachtzeiten, aber auch zwischendurch ein Taxi für einen Obolus von zwei Euro zusätzlich zur Fahrkarte zu bestellen, gibt es nicht mehr.

Die Linie verkehrte zwischen dem S-Bahnhof über Hebborn, Nußbaum nach Paffrath in Wohnstraßen, wo kein normaler Bus durchkommt. Zusätzlich bediente die AST-Linie als einzige ÖPNV-Linie die rund 800 Meter lange Achse entlang der Mutzer Straße in Hebborn und ergänzte das stündliche Angebot der regulären Buslinie 437.

Anruf-Sammel-Taxi in Bergisch Gladbach: Anzahl der Fahrten ging stetig zurück

„Die Entscheidung, einen Schlussstrich zu ziehen, ist uns schwergefallen“, sagt Willi Schmitz, Geschäftsführer der Infrastruktur- und Projektgesellschaft Bergisch Gladbach. Aber die Wirtschaftlichkeit sei nicht zuletzt aufgrund der stetig zurückgehenden Fahrten nicht mehr gegeben. Gerade einmal 20 Fahrten im Monat, also nicht einmal eine Fahrt am Tag, sind im vergangenen Jahr, angefordert worden, berichtet Schmitz.

Deshalb musste der Betrieb der AST-Linie 447 bereits Ende Januar vorübergehend eingestellt werden. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch davon ausgegangen, dass die Verhandlungen zu einem zeitnahen Weiterbetrieb der Linie 447 zu einer Wiederaufnahme des Angebots führen würden“, sagt Schmitz. Doch alle Vertragspartner – Stadt, Wupsi und Taxi-Ruf Bergisch Gladbach als Betreiber der Linie im Auftrag der Wupsi – sind am Ende zu dem Ergebnis gekommen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht realisierbar sei.

Bei der Stadt sind bisher keine Beschwerden angekommen

„Seit die Fahrten vor zwei Monaten eingestellt wurden, sind weder bei der Wupsi noch bei der Stadt Beschwerden eingegangen“, berichtet Schmitz. Dies wertet er als weiteres Indiz dafür, dass das Interesse der Anwohner nicht besonders groß gewesen ist.

Ab sofort werden folgende Haltestellen der Linie 447 nicht mehr angefahren: Amselweg, Im Drosselhain, Mutzer Straße, Am Urnenfeld, Keltenweg, Römerfeld, Steinenkamp und Pannenberg. Die Haltestellenschilder werden in Kürze entfernt. Die Wupsi als beauftragtes Verkehrsunternehmen informiert die potenziellen Fahrgäste auf ihrer Homepage sowie über Aushänge an den Haltestellen.

Reguläre Linie fährt im 60-Minutentakt

Alle übrigen Haltestellen der Linie 447 werden weiterhin in der Hauptverkehrszeit montags bis freitags von 6.30 Uhr bis 21 Uhr, samstags von 8.40 Uhr bis 20 Uhr sowie sonn- und feiertags von 9.40 Uhr bis 20 Uhr im 60-Minutentakt durch die Linie 437 der Wupsi bedient.

Seit 2007 betrieb die Wupsi im Auftrag der Stadtverkehrsgesellschaft die Anruf-Sammel-Taxi-Linie 447, die kleine Wohnviertel bediente, in die kein regulärer Bus fahren kann. Die Anwohner müssen nun etwas längere Wege zu den Haltestellen der Buslinie 437 auf sich nehmen.

Zuletzt wurde im Jahr 2017 die AST-Linie 417, die im Bereich Kalmünten unterwegs war, eingestellt – ebenfalls mangels Interesse der Nutzer. Jetzt gibt es im Stadtgebiet nur noch den Taxi-Bus 453, ein Angebot in Zuständigkeit des Rheinisch-Bergischen Kreises, der auf der Strecke zwischen Herkenrath und Oberkühlheim unterwegs ist.

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