HistorieStadtarchiv erwirbt 2000 alte Postkarten mit Ansichten von Bergisch Gladbach

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Eine historische Ansicht der Stadt.

Bergisch Gladbach – Sie gehören eindeutig zu den Verlierern der Digitalisierung: Noch vor dem Jahrtausendwechsel war kaum ein Urlaub möglich, ohne die Hälfte der Zeit damit zu verbringen, bunte Postkarten aufzutreiben und mit dürren Worten und schönen Grüßen nach Hause zu schicken. Immer in der (meist vergeblichen) Hoffnung, die Karten kämen vor einem selbst im Heimatort an.

Diese Postkarten-Idylle gehört seit Handy und Co., die Urlaubsfotos in Echtzeit und Massen versenden können, der Vergangenheit an. Umso wertvoller sind Ansichtskarten aus einer Zeit, als der Postkarten-Boom seinen Anfang nahm, Ausdruck von Freiheit, einem Stück Abenteuer und Luxus war.

Bergisch Gladbach: 2000 Postkarten aus Privatsammlung

Einen solchen Schatz hat jetzt das Stadtarchiv gehoben. Der Einrichtung gelang es, rund 2.000 historische Ansichtskarten zu erwerben. Die Objekte mit Bergisch Gladbacher Motiven stammen aus der Privatsammlung des Overathers Karl Haas und decken einen Zeitraum von 1890 bis in die 1960er Jahre ab.

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Mehr als 2.000 Postkarten übergibt Sammler Karl Haas an das Bergisch Gladbacher Stadtarchiv.

„Sie belegen die Stadtentwicklung auf einzigartige Weise und stellen daher eine unschätzbare Quelle zur Stadtgeschichte dar“, begründete die Stadt den Ankauf, der mit finanzieller Unterstützung der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln möglich wurde.

Ansichten vieler Orte und Länder

Die Postkarten hat Karl Haas nicht alle alleine zusammengetragen. Schon sein Vater war Sammler aus Leidenschaft. Die Objekte beschränkten sich nicht nur auf die Stadt Bergisch Gladbach, sondern umfassen auch Nachbarorte, sogar Karten aus den USA, Kuba, auch Panama.

Karl Haas ist vielen in der Kreisstadt noch bekannt, weil er hier bis 1996 einen Spielzeugladen in der Fußgängerzone betrieb. Und sein Urgroßvater war geradezu ein bergisches Original: Er „ging mit der Kiepe durchs Land und hat Senf verkauft – er hieß der Mostert Haas“, erzählt Haas bei der Übergabe seiner Sammlung an Stadtarchivleiter Dr. Thomas Schwabach und Archivmitarbeiter Michael Krischak. Die freuten sich über die Neuzugänge für das Archiv.

Kontakt durch Ausstellung

Der Kontakt war durch eine Ausstellung mit Lithografie-Ansichtskarten zustande gekommen, die das Stadtarchiv im Frühjahr in der Volkshochschule organisiert hatte. „Drei Viertel der ausgestellten Objekte stammte damals aus der Sammlung Haas“, so Schwabach.

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Die oft kolorierten, auch manchmal mit Grußtexten versehenen Postkarten, mit denen Restaurants und Hotels früher gerne Werbung für ihre Lokale in der „Sommerfrische“ machten, zeigen ein Bild der Stadt, das so heute nicht mehr existiert. Sie sollen künftig für Forschung und Publikationen zur Verfügung stehen.

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