Autofahrer nur geduldetUmwandlung der Laurentiusstraße nimmt letzte Hürde

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Erste Markierungen zeigen an, dass die Laurentiusstraße von Radfahrenden entgegen der Einbahnstraßenrichtung genutzt werden kann.

Erste Markierungen zeigen an, dass die Laurentiusstraße von Radfahrenden entgegen der Einbahnstraßenrichtung genutzt werden kann.

Bergisch Gladbach – Darauf hat die Gladbacher Ampel-Kooperation gewartet: Veränderte Vorschriften für den Straßenverkehr sind veröffentlicht, sie machen den Weg endgültig frei für die Umwandlung der Laurentiusstraße in eine Fahrradstraße. Das Prestigeprojekt von Grünen, SPD und FDP kann kommen.

Am 15. November haben die drei Bundesministerium für Verkehr, für Wirtschaft und für Umwelt im elektronischen Bundesanzeiger eine veränderte Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung bekannt gemacht. Allerlei Behördendeutsch und Spezialistentum ist da seitenlang zu finden, für den Normalbürger wenig spannend, eine der letzten Amtshandlungen der Großen Koalition vor dem Regierungswechsel.

Vorschrift explizit in Fahrradstraßen-Beschluss aufgeführt

Bei Punkt 14f wird es allerdings interessant. Zum Thema Fahrradstraße kommt eine sehr deutliche Ansage: Diese besonderen Straßen, in denen Autofahrer grundsätzlich nur geduldet sind, sind ab sofort auch dann möglich, wenn das Rad bis dato nicht die vorherrschende Verkehrsart ist. So wie auf der Laurentiusstraße. Es reicht nun aus, wenn die Zahl der Radfahrer erwartbar zunehmen wird - auch dies ist die Prognose der Ampel für die Laurentiusstraße. Bislang musste der Radverkehr bei neuen Fahrradstraßen schon vorab dominant sein.

Bereits das Mobilitätskonzept der Stadt, 2016 beschlossen, hatte dieser Streckenverbindung große Bedeutung für die Pedaltreter eingeräumt. Der Weg über die Laurentiusstraße gilt aus Sicht der Befürworter als schnellste Trasse für die Radler in die Innenstadt. Das Inkrafttreten der neuen Vorschrift hatten die Gladbacher Koalitionäre explizit in den Fahrradstraßen-Beschluss Mitte September aufgenommen. Diese Hürde ist mit der Veröffentlichung genommen und die Stadt kann mit den Detailplanungen beginnen.

Letzte Markierungen sollen Anfang Januar kommen

Wie geht es weiter? Derzeit läuft Stufe eins: die Öffnung der Straße für Radfahrer, auch im Einbahnstraßenbereich. Ein Schutzstreifen harrt der Vollendung. Anfang Januar sollen letzte Markierungen kommen. Wetter und Ferien hätten verzögert, berichtet Sprecher Martin Rölen. 14 Parkplätze fallen weg.

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Für 2022 wird die Verwaltung jetzt eine „vertiefte Planung“ beauftragen. Fachplaner sollen austüfteln, welche baulichen Veränderungen, Markierungen und Beschilderungen für die neue Radfahr-Vorzeigestrecke erforderlich werden. Grundlage ist ein Gutachten, das im Herbst ein externes Büro aufgesetzt hatte. Anlieger- Anliefer- und Anwohnerverkehre, so die Aussage, dürften die Straße weiter nutzen, auch Fahrten ins Parkhaus Marienberg und zu den Parkplätzen Buchmühlenstraße seien weiter möglich.

Allerdings soll es kein Durchfahren von der Paffrather zur Odenthaler Straße geben, schon ab Stationsstraße/Paffrather Straße sollen Autos anders fahren. Auch geht es um die Gestaltung der Einmündungen (Hornstraße, Am Broich). Nach Bürgerbeteiligung und Beratung im Ausschuss soll 2022/23 die bauliche Umsetzung kommen, als Bestandteil der angestrebten Verkehrswende.

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