„Lückenbüßer“Bergisch Gladbach sucht nach Namen für neue E-Lastenträger

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Zwei überdachte Lastenroller stehen vor einem Gebäude.

In einer Testphase sollen die Lastenroller der Stadt Bergisch Gladbach jetzt eingesetzt werden.

Die Lastenräder der Stadt Bergisch Gladbach sollen nicht mehr nur „Lückenbüßer“ heißen. In einer Testphase werden die Einsatzgebiete der neuen Räder untersucht.

 In Freiburg heißen sie Gässleflitzer und sind ein beliebtes Element im Stadtmarketing der Breisgau-Metropole, so wie die kleinen Bächle, die in der Fußgängerzone plätschern, oder wie die Fußballer vom heimischen Sportclub. In Bergisch Gladbach heißen die beiden neuen Lastenräder der Stadt bislang nur „Lückenbüßer“.

Das ist eine interne Bezeichnung, wie die Verwaltung durchblicken lässt. Aber wer will schon Lückenbüßer sein? Die beiden E-Lastenräder (Stückpreis je 17 000 Euro) sollen deshalb einen anderen, originelleren Namen bekommen. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, pfiffige Ideen ans Rathaus einzuschicken. Die Gewinner können sich die Neuanschaffungen anschauen und eine Testfahrt mit den Rädern machen.

Testphase für die neuen E-Lastenroller

Derzeit stehen die Gladbacher Gässleflitzer im Fahrzeugbestand der Stadt, gemanagt von den Entsorgungsbetrieben. In welche Richtung sie rollen werden, ist nach wie vor nicht so ganz klar. Eine Testphase kündigt die Verwaltung jetzt an. „In dieser Testphase werden wir nun unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten erproben“, berichtet der „Lückenbüßer“-Projektleiter Jan-Benedikt Thoma.

Im Bereich Sauberkeit und Stadtreinigung sollen sie auf jeden Fall auf Herz und Nieren geprüft werden, das stand schon vorab fest. Nun ist neu auch der Bereich Mobilität hinzugekommen. In verkehrsberuhigten Zonen und an Orten, die größere und motorisierte Fahrzeuge nicht erreichen können, könnten sie eingesetzt werden, berichtet die Verwaltung. „Der Gesamtfuhrpark wird so um eine weitere nachhaltige Alterative im Bereich der Nahmobilität ergänzt.“ Um Beamten und Beamtinnen vom Rathaus Stadtmitte zum Rathaus Bensberg zu bringen, erscheinen sie indes eher ungeeignet. Dafür hat die Stadt normale Fahrräder im Fuhrpark.

Im Juni 2021 hatte die damals noch frisch gegründete Ampelkoalition die Lasten-Roller politisch durchgesetzt, mit neun zu acht Stimmen gegen die CDU als größte Opposition. Die Idee: Die E-Räder sind der Einstieg aus dem Ausstieg der konventionellen Antriebe. Neben der Ergänzung im Bereich Abfallentsorgung (dort sind sie auch in Freiburg tätig) hatten die Ratspolitiker der Ampel schon damals durchgefunkt, dass die Räder in der gesamten Verwaltung zum Einsatz kommen könnten. Wer sie im Stadtgebiet sieht, wird sie übrigens zunächst nicht als Rad identifizieren. Sie sind eher Fracht-Bikes, die auch einiges an Lasten transportieren können.

Der oder die Fahrende am Steuer sitzt überdacht, es gibt vier Räder (zwei vorne, zwei hinten), ein E-Bike hat einen offenen Aufbau, das andere einen geschlossen. Ein Akku hilft beim Strampeln, über Nacht ist die Batterie wieder aufgeladen. Die Stadt spricht von Praktikabilität und Mitarbeiterschutz, der höchste Priorität genieße. Diverse Bauteile aus dem Fahrzeugbau seien bei der Konstruktion eingesetzt worden, was die Modelle robust mache.

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