Christmetten-StreitStadt Bergisch Gladbach und Kirche einigen sich

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Ehrenamtlich engagierte Christen und Kreisdechant Norbert Hörter reagierten auf die Absage des Bürgermeisters verärgert.

Ehrenamtlich engagierte Christen und Kreisdechant Norbert Hörter reagierten auf die Absage des Bürgermeisters verärgert.

Bergisch Gladbach – Nachdem die von Bürgermeister Frank Stein mit einem Neujahrsbrief an die ehrenamtlichen Organisatoren  der Christmette im Stadion verbundene Absage an jedwede weitere solche Christmette in der Belkaw-Arena für einigen Ärger bei Ehren- und Hauptamtlern in der Kirche geführt hatte, hat sich der Rathauschef am Mittwochabend doch noch einmal mit Vertretern der Kirche zusammengesetzt. Ergebnis:  ein  Kompromiss, der es auch künftig ermöglichen soll, eine Christmette im Stadion zu feiern.

„Durch das freiwillige Engagement einzelner städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte die Stadt anbieten, dass das Stadion auch am 24. Dezember 2022 durch die katholische Kirche für eine Christmette genutzt werden kann“, heißt es in einer abgestimmten Erklärung aller Beteiligten.

Freiwillig  statt Überstunden

Effekt für die Stadt: „Anders als in den Vorjahren müssen somit keine Überstunden angeordnet werden.“  Wie berichtet hatte Bürgermeister Stein vor allem deshalb weitere Christmetten untersagt, um  zu verhindern, dass städtische Mitarbeiter erneut an Heiligabend arbeiten müssen.  „Denn sowohl der 24. als auch der 25. Dezember zählen nicht zur Regelarbeitszeit“, heißt es in der am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung der Stadt. Also: Statt Überstunden nun freiwilliges Engagement einzelner städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Einig zeigten sich die beteiligten des Spitzentreffens von Bürgermeister Stein, Kreisdechant Norbert Hörter und Christmetten-Hauptorganisator Klaus-Dieter Becker vom ehrenamtlichen Kirchenvorstand von St. Laurentius darin, dass ihnen „die Wertschätzung der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in der Stadt am Herzen“ liege.

Freiluft-Christmette soll nach Pandemie fortgeführt werden

Wie berichtet hatte die katholische Kirche, deren Kreisdekanat der Veranstalter der Freiluft-Christmette im Stadion gewesen war, durchaus Interesse daran, diese während der Corona-Zeit  gefundene neue Form des Gottesdienstes an Heiligabend auch nach der Pandemie fortzusetzen. Das erläuterten die Kirchenvertreter im Gespräch offenbar auch noch einmal dem Bürgermeister, der danach bestätigte: „Im heutigen Gespräch wurde der Wunsch erläutert, auch nach der Pandemie daran festzuhalten. Das wollen wir gemeinsam möglich machen.“

Konkrete Details zur nächsten Christmette sollen   nun „in den nächsten Monaten in Kooperation erarbeitet“ werden.

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Die Kirchenvertreter zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden:  „Durch die Pandemie haben sich attraktive und interessante Formate außerhalb der Kirchengebäude ergeben. Dies sehen wir als Chance, den Glauben gemeinschaftlich zu leben“, erklärte Kreisdechant Norbert Hörter. Und  Klaus-Dieter Becker, der sich in Kirchenvorstand und im SV Bergisch Gladbach ehrenamtlich engagiert, ergänzte: „Bei den beiden Christmetten 2020 und 2021 haben wir viel Zuspruch und große Dankbarkeit von vielen Menschen erhalten. Das Stadion bietet sich mit der Tribüne sehr gut an, Menschen unserer Stadt eine andere Möglichkeit zu geben, Gottesdienst an Heiligabend zu feiern.“

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