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Radrennen „Rund um Köln“Sportlern gehörten die Straßen von Rhein-Berg – Teilnehmerrekord geknackt

Lesezeit 4 Minuten
Ein absoluter Höhepunkt des Radrennens „Rund um Köln“ ist Passage auf dem Kopfsteinpflaster in Bensberg.

Ein absoluter Höhepunkt des Radrennens "Rund um Köln" ist die Passage auf dem Kopfsteinpflaster in Bensberg. 

Das Radrennen begeisterte die Menschen entlang der Strecke. An verschiedenen Orten fanden Partys statt.

Vor dem Schlossberg sind alle gleich. Hier rasten die Profis des Radrennens „Rund um Köln“ mit einem Tempo hinauf, das selbst für ambitionierte Radfahrer unerreichbar bleibt. Auch die Teilnehmenden der kurzen Einsteigerstrecke, dem Velodom 30, müssen den Berg mit dem groben Kopfsteinpflaster im Schlussanstieg bezwingen. Der Unterschied: Sie sind gerade erst um 11:30 Uhr in Heidkamp, am Fuße des Berges, gestartet.

Auch die Amateure, die 60 oder 120 Kilometer fahren, kommen hier vorbei. Für alle gilt der Tipp, den man auf Instagram liest: „Fahrt mit Schmackes in den Anstieg, kurbelt ordentlich und beißt die Zähne zusammen – die Zuschauer feuern Euch bis ganz nach oben an! “

Oben am Vorplatz des Schlosses herrscht reges Treiben. Hier versammeln sich viele Radsportbegeisterte oder Familienmitglieder der Teilnehmenden, um Mama, Papa, Schwester, Bruder, Tante oder Onkel anzufeuern. Sie werden nicht müde, das gesamte Feld mit insgesamt 8500 Fahrerinnen und Fahrern anzufeuern und ihnen die mentale Kraft für die letzten knapp 20 Kilometer bis zum Ziel im Kölner Rheinauhafen zu geben.

Es gab einen Teilnehmerrekord beim 107. Rennen

Teilnehmerrekord und neue Strecken kennzeichneten die 107. Ausgabe des ältesten Straßenrennens Deutschlands. Es ist das erklärte Ziel der Veranstalter, mit diesem Traditionsrennen in die erste Liga der europäischen Straßenrennen vorzustoßen. Schon jetzt sind vier UCI Pro Teams dabei.

Durch die gestaffelten Startzeiten der verschiedenen Strecken von 30, 60, 120 und 180 Kilometern war den ganzen Tag über auf der Strecke viel los. In Spitze sorgte der Kapellenverein für die Unterhaltung der Zuschauer: Hier kamen die Profis mehrfach vorbei, ebenso wie alle Teilnehmer der beiden längeren Amateurstrecken. Bei trockenem Wetter, Würstchen, Kuchen und Getränken ließ es sich rund um die Kapelle gut feiern. Ganze Familien waren gekommen, um Radsportatmosphäre zu schnuppern.

Pflastersteine in Bensberg blieben trocken

Auch bei der Bergwertung am Ferrenberg in Overath trafen sich die Fans. Auf der Großleinwand konnten sie verfolgen, wie das Rennen der Profis lief, und die Amateure anfeuern, die ebenfalls furchtlos die gut 1000 Meter lange Steigung von durchschnittlich 15 Prozent in den Ortsteil Overaths in Angriff nahmen.

Etwas weniger giftig und mit 850 Meter etwas kürzer ist die Steigung beim Schlossberg. Insgesamt knapp über sieben Prozent, die Kopfsteinpflasterpassage dann mit etwa zehn Prozent etwas steiler und technisch anspruchsvoller. Doch das Wetter war trocken, viele behaupten, dass die Steine bei Regen glatt wie Schmierseife werden.

Für den guten Zweck wurde auch geradelt: Spinning Bike.

Für den guten Zweck wurde auch geradelt: Spinning Bike.

Oben angekommen, hatte die Stadt Bergisch Gladbach den sprichwörtlichen roten Teppich ausgelegt. Ein großartiges Bühnenprogramm hielt die vielen Zuschauer vor dem Schloss bei Laune, und Sebastian Hempfling, mehrfacher Teilnehmer bei „Rund um Köln“, moderierte und erzählte zusammen mit Martin Hardenacke von Taktik und Befindlichkeiten beim Rennen.

Gerade haben die Ausreißer den Agathaberg in Wipperfürth hinter sich gebracht. „Wenn das Peloton die Ausreißer eingesammelt hat, gibt es vielleicht für Nils Politt, den Lokalmatador aus Köln die Möglichkeit, durch einen Zwischensprint eine Lücke zu reißen“, kommentiert Hempfling. Man sieht das weiße Trikot immer wieder, doch auch an der Dombach-Sander Straße kommt er nicht weg. Um kurz nach drei war es dann so weit: Die Spitzengruppe bog in die Schlossstraße ein und „flog“ auf dem Kopfsteinpflaster auf das Bensberger Schloss zu, die letzte Bergwertung stand an. Die Stimmung stieg, Applaus brandete auf. 

Nach dem Rennen ging der Blick zum Fußball

Für die Zuschauer gab es anschließend wieder leckere Reibekuchen. Ein Foodtruck und der Getränkestand sorgten dafür, dass die Zuschauer auch danach versorgt werden. Martin Hardenacke versprach, die Ergebnisse des Kölner Fußballspiels um den Aufstieg in die erste Bundesliga, das gegen Ende des Rennens um 15.30 Uhr angepfiffen wurde, sofort weiterzugeben.

Unten, zu Beginn des Schlossberges, gab es an der Gaststätte Kaisersch Baach ein besonderes Event. Hier verausgabten sich ambitionierte Freizeitsportler von 11 bis 15 Uhr für den guten Zweck auf dem „Spinning Bike“. Wie immer sammelte der Verein „Hits fürs Hospiz“ Spenden für ihr Anliegen ein, Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Krankheiten zu helfen. Es gab vier Durchgänge à 50 Minuten, angeleitet von professionellen Trainern. Immer wieder hörte man die Aufforderung „Etwas schneller und genau im Takt der Musik“ vom Trainer. Die Startgebühren gingen als Spenden an den Verein.