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GesundheitEin „hochmodernes“ OP-Zentrum soll auf dem Quirlsberg in Bergisch Gladbach entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Luftaufnahme vom Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach.

Auf dem Quirlsberg sollen ambulante und stationäre OP-Säle gebaut werden.

18,5 Millionen Euro will das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach in das Projekt, das 2027 fertiggestellt werden soll, investieren.

Neue OP-Säle, Roboter und Röntgenanlagen, die live übertragen: Auf dem Gesundheitscampus Quirlsberg soll in den kommenden zwei Jahren für 18,5 Millionen Euro ein „hochmodernes“ OP-Zentrum entstehen. Dabei handele es sich um „das komplexeste Bauprojekt in der fast 100-jährigen Geschichte des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach (EVK)“ und „eines der modernsten OP-Zentren in Nordrhein-Westfalen“, heißt es in einer Pressemitteilung des EVK. Im Herbst 2027 soll das Projekt fertiggestellt werden. „Der Krankenhausbetrieb läuft während der Zeit ganz normal weiter“, sagt Daniel Beer, EVK-Pressesprecher.

Der Bau ist in zwei Abschnitte aufgeteilt und betrifft sowohl das Hauptgebäude des Klinikums als auch das angrenzende Ärztehaus 1. Geplant sind unter anderem ambulante und stationäre OP-Säle. „Eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung lebt von der engen Verzahnung ambulanter und stationärer Leistungen“, sagt EVK-Geschäftsführer Sebastian Haeger. Deshalb wolle das EVK beide Versorgungsformen an einem Standort zusammenbringen. Das verkürze Wege, beschleunige Abläufe und sorge für „ein patientenorientiertes Behandlungserlebnis“.

Die erste Bauphase soll im Sommer 2026 abgeschlossen werden

Auch auf die Arbeit des Personals soll sich das Projekt positiv auswirken. Haeger spricht diesbezüglich von einer „modernen und effizienten Arbeitsumgebung“, die durch den Bau geschaffen werden soll. Außerdem werden laut Pressemitteilung die Wartezeiten zwischen Eingriffen „deutlich kürzer“ ausfallen.

Zwei Mitarbeiterinnen  des EVK haben die Baupläne für das geplante OP-Zentrum in den Händen.

Lisa Wiechmann, Leitung OP-Management, und Angelina Wall, OP-Leitung, betrachten die Baupläne für das OP-Zentrum.

Im ersten Abschnitt, der bis Sommer 2026 fertig sein soll, sei geplant, sechs neue OP-Säle auf der dritten Etage des Ärztehaus 1 zu errichten. Einer von diesen soll für den Einsatz von OP-Robotern ausgestattet werden. Ein weiterer werde als Hybrid-OP speziell auf die Gefäßchirurgie ausgelegt – samt digitaler Röntgenanlage, die die Gefäße live während des Eingriffs abbilden soll. Weiterhin sehe die Planung vor, dass im Ärztehaus auf der vierten Etage unter anderem Aufenthaltsräume und Umkleiden für Mitarbeitende entstehen.

Erst, wenn der neue Bereich funktional ist, zieht der stationäre Teil um
Daniel Beer, EVK-Pressesprecher

Sobald die erste Bauphase abgeschlossen ist, soll der stationäre OP-Bereich aus dem Hauptgebäude in den Neubau verlegt werden. „Erst, wenn der neue Bereich funktional ist, zieht der stationäre Teil um“, sagt Beer. So werde vermieden, dass Operationen und andere Behandlungen ausfallen.

Die Planung für den zweiten Bauabschnitt sieht laut Pressemitteilung vor, den bestehenden OP-bereich auf der dritten Etage im Hauptgebäude zu entkernen und neu zu errichten. Dabei sollen zwei weitere OP-Säle, ein zentraler Bereich für die Narkose und ein Aufwachraum für stationäre Operationen ebenso wie Anlieferungs- und Entsorgungsbereiche für OP-Materialien entstehen.

Mit dem neuen OP-Zentrum setzen wir bewusst auf Zusammenarbeit statt Trennung und geben damit die richtige Antwort auf die Herausforderung der Medizin von morgen
Sebastian Haeger, EVK-Geschäftsführer

Nach Abschluss der zweiten Phase will das EVK den OP-Betrieb in einen stationären und einen ambulanten Betrieb aufteilen. „Dann wird das EVK mehr Kapazitäten für Behandlungen haben“, sagt Beer. Den ambulanten Bereich könnten Patienten über das Ärztehaus 1 erreichen, heißt es in der Pressemitteilung. Er werde drei OP-Säle, eine Anmeldung, einen Wartebereich, Aufklärungsräume und einen eigenen Aufwachraum umfassen.

Alle OP-Säle sollen außerdem über Tageslicht verfügen. Auch sollen hochauflösende Bildschirme installiert werden, die während Operationen und Eingriffen relevante Daten anzeigen. Zudem werde in den Räumen auf Fliesen und Fugen verzichtet. Stattdessen wolle das EVK speziell hygienische Wände mit spezieller Beschichtung errichten. „Mit dem neuen OP-Zentrum setzen wir bewusst auf Zusammenarbeit statt Trennung und geben damit die richtige Antwort auf die Herausforderung der Medizin von morgen“, sagt EVK-Geschäftsführer Haeger.