Fusion zweier KlinikenGladbacher GFO-Kliniken haben einen neuen Chefarzt

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Team der GFO-Kliniken: (v.l.) Dr. Stefan Machtens vom MKH, Katrin Aulenkamp (kaufmännische Direktorin), Dr. Serhat Aymaz, Dr. Gereon Schiffer (VPH).

Team der GFO-Kliniken: (v.l.) Dr. Stefan Machtens vom MKH, Katrin Aulenkamp (kaufmännische Direktorin), Dr. Serhat Aymaz, Dr. Gereon Schiffer (VPH).

Bergisch Gladbach – Es ist ein riesiges medizinisches Ensemble, das Dr. Serhat Aymaz zu dirigieren hat. Als Chefarzt der Inneren Medizin zweier Kliniken in Rhein-Berg hat es der 52-Jährige immerhin zu tun mit 40 Ärzten und Ärztinnen und über 100 weiteren Mitarbeiten aus Pflege und Verwaltung. Seit Anfang April ist der auf Gastroentereologie und Intensivmedizin spezialisierte Arzt in Bergisch Gladbach, und die Mission lautet: Die Abteilungen der „Inneren“ im Marienkrankenhaus (MKH) und Vinzenz-Pallotti-Hospital (VPH) zusammenzuführen, die seit 2016 Mitglied im Verbund der GFO Kliniken sind.

Es ist das dritte Fachgebiet nach der Chirurgie und der Anästhesie, das fusioniert wird, und mit 175 Betten das größte. „Eine große Herausforderung,“ gibt Aymaz zu. „Das geht nur, weil es hier so gute Oberärzte gibt, die erfahren sind und die Verhältnisse kennen.“ Zwei weitere Kollegen hat er zudem zur Vervollständigung des Teams ins Marienkrankenhaus mitgebracht. Der Rheinländer ist nicht nur medizinisch hoch qualifiziert, sondern kennt sich auch im Krankenhausmanagement aus – was für die Ärztlichen Direktoren von MKH und VPH, Dr. Stefan Machtens und Dr. Gereon Schiffer, ein wichtiger Aspekt für Aymaz war.

Zur Person

Dr. Serhat Aymaz ist 52 Jahre alt und Rheinländer mit kurdischen Wurzeln. Mit zehn Jahren kam er nach Deutschland. In Köln studierte er Medizin, absolvierte die Facharztausbildung in den Städtischen Kliniken Köln, war zehn Jahre in Merheim und sieben Jahre Oberarzt in Holweide. Im Krankenhaus Düren war er neun Jahre Chefarzt der Gastroentereologie. Aymaz ist im Rechtsrheinischen groß geworden und lebt dort immer noch. Der Job in Bergisch Gladbach ist für ihn „eine Rückkehr in meine Heimat“. Verheiratet ist er mit einer Juristin; die beiden haben zwei Kinder im Alter von 17 und 24 Jahren. (eck)

Fusion zweier Kliniken

Denn er muss die Fusion zweier Kliniken realisieren, die über Jahrzehnte „erbitterte Konkurrenten“ waren (Schiffer). „Es war schwierig, jemanden zu finden,“ gibt Machtens zu. Umso zufriedener sei man, Serhat Aymaz gewonnen zu haben. Dieser diagnostiziert nach den ersten beiden Wochen erfreut „eine Aufbruchstimmung“ in den beiden Häusern. Die Botschaft sei angekommen, dass sich niemand Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen müsse. Im Gegenteil: „Die Kollegen merken, dass zum Beispiel die Standardabläufe besser funktionieren, wenn es überall gleich ist.“ Das gelte auch für EDV oder Apothekendienste, die zentralisiert sind. Die Assistenzärzte und das leitende Pflegepersonal seien besser eingebunden. „Ich bin drei Tage im MKH und zwei Tage die Woche im VPH,“ beschreibt Aymaz seinen Arbeitsalltag.

Kurioserweise hat ausgerechnet die Corona-Pandemie das Zusammenwachsen der ehemaligen Rivalen befördert. „Covid hat uns zusammengeschweißt,“ sagt Schiffer: Jeden Tag eine gemeinsame Konferenz in gemeinsamer Sorge um die Infizierten und die Situation auf den Stationen, die Notwendigkeit zur Kooperation.

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Auch die technische Ausstattung, angeschafft im Rahmen der Pandemie-Beschränkungen, komme der Kooperation zugute. Dr. Serhat Aymaz deutet auf den großen Monitor im Besprechungsraum. „Hier können wir unsere Besprechungen zu jeder Zeit mit allen Beteiligten per Video machen. Ich sehe die Patienten, kann mich mit den Behandelnden besprechen. Dafür müssen wir nicht mehr hin- und herfahren.“

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