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Serie

Auf Spuren von Feckter
Das Gasthaus Fett an der Odenthaler Straße hat sich kaum verändert

Lesezeit 2 Minuten
Ein historisches und ein aktuelles Foto des Gasthauses „Zum Deutschen Haus“.

Das Gasthaus „Zum Deutschen Haus“ früher und heute.

Die Serie „Auf den Spuren von Vinzenz Feckter“ stellt historische und aktuelle Fotos gegenüber. Diesmal: das Gasthaus Fett.

Vinzenz Feckter (1847 bis 1916) war einer der Pioniere der Fotografie, der seine Heimatstadt durch die Linse seiner Kamera für die Nachwelt festhielt. Seine beeindruckenden Aufnahmen sind im Stadtarchiv erhalten geblieben und stehen jedem Interessierten zur Verfügung. Viele der Gebäude, Straßenzüge und Stadtteile, die er einst fotografierte, können auch heute noch von denselben Standorten aus abgelichtet werden, die er mit seiner sperrigen Holz-Stativkamera wählte. Während einige Orte erstaunlich unverändert geblieben sind, haben sich andere grundlegend gewandelt.

In der Serie „Auf den Spuren von Vinzenz Feckter“ werden die historischen und die aktuellen Bilder einander gegenübergestellt. Zwischen den Aufnahmen liegen über einhundert Jahre. Der erste Vergleich zeigt den Gasthof „Zum Deutschen Haus“ in Hebborn. Früher befand sich das Gebäude in der Odenthaler Straße 130, heute trägt es die Nummer 210.

Heute wird in der „Osteria del Corso“ italienische Küche serviert

Im Stadtarchiv ist vermerkt, dass es sich um das Gasthaus des Gerhard Fett handelt. Gerhard Fett, der als neunter Sohn des Ackerer Johann Fett und dessen Ehefrau Gertrud Gieratz in Unterhebborn Nr. 8 geboren wurde, betrieb nicht nur den Gasthof, er gründete auch den Wirteverein. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft erhielt er eine Ehrenurkunde, die mit dem humorvollen Spruch „Immer lustig, immer durstig“ verziert ist – ein Bonmot, das vermutlich besonders bei Wirten Anklang fand. Die älteren Gladbacher kennen das Gebäude als Gasthaus Fett, das mit einem großen Saal ausgestattet war, in dem häufig gefeiert wurde.

Das Gebäude hat sich im Laufe der Zeit nur wenig verändert. Die Gaube ist nun größer, und im Erdgeschoss wurde ein kleines Vordach angebracht. Die Wand darunter wurde mit Backsteinen verschönert. Heute wird in der „Osteria del Corso“ italienische Küche serviert, während vor einigen Jahren dort die Weinstube Kröber zu finden war. An der rechten Giebelwand sind noch die verblassten Spuren der alten Bezeichnung „Gasthof Fett“ zu erkennen. Wo auf dem alten Foto einst ein Kornfeld zu sehen war, steht heute eine Tankstelle. Das neue Foto wurde direkt von der gegenüberliegenden Straßenseite aufgenommen. Vinzenz Feckter hatte seine Kamera vermutlich auf dem Gelände hinter der heutigen Tankstelle positioniert, das leicht ansteigt.