Umstrittener ModulbauAnwohner lehnen Gladbacher Sofortschule weiter ab

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Das Gelände, auf dem der Modulbau errichtet werden soll. Derzeit ist dort eine unbebaute Wiese mit Bäumen.

KGS in der Auen Schwerfelstrasse: Diese Wiese soll mit einem neuen Gebäude bebaut werden.

Der geplante Modulbau auf dem Schulgelände der KGS In der Auen in Bergisch Gladbach-Refrath sorgt weiterhin für Ärger. Der ist im Publikum der Infoveranstaltung zum Projekt bemerkbar. 

„Es gibt für uns keine Perspektive“, wie eine Anwohnerin beklagt. Das macht die Anlieger wütend. Auch, dass sie keinen Einfluss nehmen können. „Alles war für die Katz“, sagt Hans-Gerhard Hallet nach der Veranstaltung. Über 100 Unterstützer auf einer Unterschriftenliste befürchten mehr Verkehr in der Schwerfelstraße, kritisieren dass zwei Spielplätze zerstört werden und stattliche Bäume gefällt werden könnten.

Die Stadtverwaltung zieht ihre Linie durch: „Wir sehen die Belastung für Sie als Anlieger. Aber das Projekt ist unumstößlich. Wir müssen neuen Schulraum schaffen“, betonen Dezernent Thore Eggert, Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau GmbH, und Fachbereichsleiter Dettlef Rockenberg gebetsmühlenartig an diesem Abend. Auch daran kann man ablesen, wie groß der Zeitdruck ist, den dramatischen Mangel an Grundschulplätzen abzufedern. „Die Zeit, zu diskutieren, ist vorbei“, stellt Rockenberg fest. In das zweigeschossige Gebäude in L-Form – 30 Meter lang, 25 Meter tief, 7,40 Meter hoch – passen sieben Klassen plus OGS-Räume. Bereits 2023 soll die erste Klasse mit 26 Kindern einziehen.

Wir suchen nach Ersatzflächen für beide Spielplätze
Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau GmbH

„Wir suchen nach Ersatzflächen für beide Spielplätze“, versichert Rolko, „haben aber noch nichts gefunden.“ Eine Lehrerin im Publikum kritisiert: „Sie wissen doch, wie wichtig Bewegung für Kinder ist!“ Für einen kleinen Lichtblick sorgt Stephan Schmickler vom Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist: „Sprecht uns an, vielleicht können wir da mit einer Übergangslösung helfen.“ Das Verfahren zur Profanierung der Kirche St.Elisabeth sei gerade angelaufen. Insofern sei aktuell keine Entscheidung zur endgültigen Zukunft des Gebäudes möglich.

Wie viele von den elf Bäumen gefällt werden müssen, dazu kann die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Und was den Eltern-Taxi-Verkehr angeht, will Andreas Ebert von der SPD klären, ob die Schwerfelstraße zu Übungszwecken für den Verkehr gesperrt werden könne. Als Trostpflaster für die Anwohner bleibt am Ende vielleicht, dass der Modulbau innerhalb von nur zwei Wochen hochgezogen werden soll.

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