Gymnasium HerkenrathRückblick auf 40-jährige Geschichte in munterer Runde
Bergisch Gladbach – Gemütliche Sofas und ein Schaukelstuhl für den Bürgermeister – so war die Bühne in der Aula des Gymnasiums Herkenrath am Donnerstagabend hergerichtet für zwei Plauderstündchen, die wie im Fluge vergingen .
Thema der Talk-Runde mit drei Schuldirektoren, zwei Ex-Abiturientinnen, zwei aktuellen Oberstufenschülerinnen und Stadtoberhaupt Lutz Urbach war ein Rückblick auf 40 Jahre Schulgeschichte unter dem Motto „Gestern-Heute-Morgen“. Dazwischen traten Schulensembles und Solisten auf, von den Turmbläsern über die Big Band bis zum Chor, die nach dem anschließenden Sektempfang noch zu einem größeren Konzertabend ausholten.
Hans Schmidt, Gründungsdirektor und Vater des Herkenrather Gymnasiums, gab mit trockenem Humor Auskunft über die turbulenten Pionierjahre. Als 1974 im Herbst 39 Mädchen und 54 Jungen im neugegründeten „Städtischen Neusprachlichen Gymnasium Sekundarstufe 1 i. E. im Schulzentrum Bensberg-Herkenrath“ zur ersten Unterrichtsstunde antraten, erwartete sie das Chaos. In den Turbulenzen der anstehenden Vereinigung der Städte Gladbach und Bensberg war das neue Schulprojekt unter die Räder gekommen: „Wir hatten kein Gebäude, wir hatten keine Lehrer, wir hatten keinen Direktor“, beschreibt Stephanie Witt-Loers aus dem ersten Abiturjahrgang 1983 die Lage.
Wo heute das Gymnasium steht, war eine Wiese mit Schafen. Lehrer für die neue Schule zu bestellen hatte die Bezirksregierung verschlafen, Unterricht erteilten behelfsmäßig Lehrkräfte der Nachbarschulen. Erst 1978/79 stand der Neubau zur Verfügung. Diese harten Prüfungen haben die Schulgemeinschaft zusammengeschweißt. Paul Blatzek (Leiter 1997 bis 2012) und sein Nachfolger Dieter Müller, hoben die lockere familiäre Schulatmosphäre hervor, die Freundlichkeit und Herzlichkeit im Umgang. In Schmidts Worten: „Schüler muss man anhören und ernst nehmen. Die sollen sich wohlfühlen.“ Das bleibt Ziel auch für die nächsten 40 Jahre.