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Höchster Punkt von Bergisch GladbachRundumblick bis zum Dom

Lesezeit 2 Minuten

Diesen Ausblick kann man von Ottoherscheid aus genießen – wer genau hinguckt, erkennt den Kölne rDom und den Colonius am Horizont.

Bergisch Gladbach – Dem Himmel ist man ganz nah in Ottoherscheid. Hier, am höchsten Punkt des Stadtgebietes, kann man die Wolken fast mit Händen greifen. Weil dann aber doch noch ein paar Meter fehlen, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, sollte man sich einen wolkenlosen Tag aussuchen, um hierher zu kommen. Denn dann reicht der Blick in alle Himmelsrichtungen bis zum Horizont.

„360 Grad Rundumblick“, sagt die Frau lachend, die hier lebt und die Lage ihres Hauses – 363 Meter über Normalnull – sichtlich genießt. „Das hier ist ein Schützenhaus“, sagt die 52 Jahre alte Ina, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, und meint damit nicht das Vereinsheim einer St.-Sebastianus-Bruderschaft, sondern ihr Sternzeichen: „Schützen müssen immer den Überblick haben und würden daher am liebsten in einem Baumhaus leben.“ Mit einem Baumwipfel kann ihre Anhöhe problemlos mithalten: Vom windumtosten Gipfel reicht der Blick im Osten weit ins Oberbergische hinein, im Süden nach Marialinden und weiter Richtung Siebengebirge, bis er im Westen am Kölner Dom hängen bleibt. Der wirkt, obwohl angeblich das dritthöchste Kirchengebäude der Welt, auf diese Entfernung geradezu winzig: zwei kleine Spitzen, die aus dem Dunst der Großstadt herausragen.

Am höchsten Punkt der Stadt angekommen

„Das ist mein bevorzugter Sonnenuntergangsblick“, sagt Ina. „Mein Morgen-Aufwachblick geht ins Oberbergische.“ Einer dieser Blicke hatte genügt, um zu wissen, dass sie hier, am höchsten Punkt der Stadt, angekommen ist. „Ich habe das Haus gesehen und sofort gewusst: »Hier oben will ich leben«.“

Wie auf einer Burg komme sie sich manchmal vor, schon von weitem könne sie sehen, wer sich dem Haus nähere. Das verfügt aber weder über Zugbrücke noch wehrhafte Zinnen. Kein Zaun verwehrt den Zugang, keine Mauer verbaut den Blick. Und das, obwohl das Haus mit seinen 363 Metern eindeutig die Lufthoheit über die Stadt hat.

Wie der „Zeigefinger Gottes“

Zum Vergleich: Die Türschwelle der Kirche St. Nikolaus in Bensberg liegt gerade einmal 180 Meter hoch und schafft die fehlenden 183 Meter auch nicht mehr mit seinem schlanken Turm, der wie der „Zeigefinger Gottes“ in die Höhe ragt.

Da hat es die Kirche in Bärbroich schon leichter. Deren Turm bringt es zwar nur auf die bescheidene Höhe von 13 Metern, kann aber dank seiner Lage auf einem 254 Meter hohen Bergrücken dennoch als höchste Kirche der Stadt gelten – und lässt damit selbst den Hohen Dom zu Köln weit unter sich.