Im Alter von 83 Jahren ist der langjährige Redaktionsleiter der Bergischen Landeszeitung, Horst Breiler, verstorben
Horst BreilerLangjähriger Redaktionsleiter der BLZ verstorben

Horst Breiler leitete von 1970 bis September 2007 die Redaktion der Bergischen Landeszeitung in Bergisch Gladbach. Er setzte journalistische Maßstäbe und prägte über Jahrzehnte die BLZ
Copyright: Klaus Daub
Als das Imperium des Gladbacher Bauunternehmers Franz Weissenberger in den 1970er Jahren ins Wanken geriet, war er hautnah dabei. Und auch als der Bundesnachrichtendienst den Bensberger Atomwissenschaftler Klaus Traube abhörte, versorgte er die BLZ-Leser mit Nachrichten aus erster Hand.
Rund vier Jahrzehnte hat Horst Breiler die Bergische Landeszeitung geprägt, war er ihr Gesicht und ihre kritisch das Tagesgeschehen kommentierende Stimme. Diese Woche starb der langjährige Redaktionsleiter im Alter von 83 Jahren. In Breslau geboren, wuchs Breiler im Westen auf, besuchte in Bergisch Gladbach das Gymnasium, studierte in Berlin und Porto, absolvierte von 1964 bis 1966 ein journalistisches Volontariat in Hannover und wurde „Lokaljournalist aus Überzeugung“, wie er stets betonte.
1970 Leiter der Lokalredaktion
Bereits während eines juristischen Studiums in Köln arbeitete er ab 1966 für die BLZ in Gladbach. 1968 wurde er dort Redakteur und 1970 Leiter der Lokalredaktion. Vor allem mit seinen engagierten Kommentaren prägte er das Blatt, setzte Maßstäbe und bestimmte oft das Tagesgespräch.
Alles zum Thema Bensberg
- Horst Breiler Langjähriger Redaktionsleiter der BLZ verstorben
- Streit um Pfarrer Aktive der Gemeinden Bensberg und Moitzfeld fordern Abberufung des Priesters
- Prozess in Bensberg Gericht verurteilt Angeklagten wegen Betrugs zu dreieinhalb Jahren Haft
- Groß-Razzia in Bergisch Gladbach Zoll deckt mehrere Fälle von illegaler Beschäftigung in Gastronomie auf
- Harte Strafe Bensberger Gericht verurteilt Serieneinbrecher zu dreieinhalb Jahren Haft
Trotz mancher Angebote aus anderen Ressorts blieb Breiler dem Lokalen treu: „In der Lokalredaktion ist es zwar stressiger, aber es ist auch mehr los, und man ist nah dran an den Menschen“, sagte er einmal. Neben seiner Arbeit in der Zeitungsredaktion wirkte er auch an anderen Publikationen mit, etwa über das Bensberger Schloss, er schrieb Bücher wie „Narren, Helden, Rote Teufel - Geschichten und Anekdoten aus Bergisch Gladbach“ sowie zahlreiche viel beachtete Gastbeiträge.
Gewürdigt als „Institution“
Bei seiner Verabschiedung als Redaktionsleiter in den Ruhestand wurde der mit seiner Familie in Rösrath-Forsbach lebende Horst Breiler von Rundschau-Herausgeber Helmut Heinen als „Institution“ gewürdigt. Am 30. September 2007 war sein letzter Arbeitstag in der BLZ-Redaktion Bergisch Gladbach. Doch auch nach seinem Wechsel in den Ruhestand engagierte sich Horst Breiler nicht nur vielseitig ehrenamtlich – von der Rösrather Tafel bis zu Vorleseprojekten –, sondern er war auch journalistisch weiterhin aktiv.
Von der Geburtstagsbeilage zum 65-Jährigen der Kölnischen Rundschau über die Vertretung der örtlichen Tageszeitungsverlage in der Veranstaltergemeinschaft von Radio Berg bis hin zur Koordination von Sonderveröffentlichungen sowie Begleitung der Spendenaktion der Rundschau-Altenhilfe DIE GUTE TAT, war Horst Breiler noch viele Jahre mit Sonderaufgaben betraut. „Sie können die Freizeit im Ruhestand nicht schätzen, wenn Sie nicht auch Arbeit haben – man muss auch einen Knochen zum Beißen haben“, sagte er zu seinem 70. Geburtstag.
„Die Menschen im Bergischen haben mir immer sehr am Herzen gelegen“, bekannte er einmal. Und das blieb auch so, bis die engagierte journalistische Stimme im Bergischen diese Woche für immer verstummte. Horst Breiler wird fehlen.

