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Kein ZaunHunde laufen über Grabstellen im Begräbniswald in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten

Frei laufende Hunde sind im neuen Teil des Begräbniswaldes an der Reuterstraße in Bergisch Gladbach ein Problem.

  1. Die Stadt Bergisch Gladbach hat die Fläche des Begräbniswaldes an der Reuterstraße erweitert.
  2. Anders als die alte Fläche ist die neue nicht eingezäunt. Doch das führt zu Problemen mit frei laufenden Hunden.

Bergisch Gladbach – Noch frische Blumengebinde liegen auf dem mit Laub bedeckten Boden, leicht angelehnt an einen kräftigen Baumstamm.

Der Baum trägt ein kleines Schild mit einer Nummer – eine von vielen Ruhestätten im Begräbniswald an der Reuterstraße in Bergisch Gladbach. Die Stadt hat die Waldfläche jetzt um 500 Bäume erweitert, die belegt werden können. Anders als die alte Fläche ist die neue nicht eingezäunt. Doch das führt zu Problemen mit frei laufenden Hunden.

„Auf dem Hauptweg ist ein Hinweisschild, auf dem unter anderem mit einem Piktogramm das Hundeverbot vermerkt ist. Daran halten sich viele Besucher nicht“, stellt Friedhofsmeisterin Yvonne Paetzold fest.

Appell an die Hundebesitzer

Die Stadtverwaltung geht das Problem nun zunächst mit einem Appell an die Hundebesitzer an. Paetzold: „Wir fordern, dass der Bereich als Friedhof akzeptiert wird und die Menschen sich dort entsprechend verhalten.“ Und das heißt, die Hunde sollten zumindest an der Leine geführt werden und Abstand zu den Begräbnisstellen halten. Die Fläche solle vorerst nicht eingezäunt werden. „Es ist schließlich ein Wald, und da passt ein Zaun nicht“, erklärt die Friedhofsmeisterin.

Der Zaun um den alten Teil des Begräbniswaldes stammt noch aus den 70er-Jahren, als dort damals ein Zentralfriedhof für Bergisch Gladbach geplant, aber nicht realisiert wurde. Friedhofsbesucher haben sich bei der Verwaltung darüber beschwert, dass Hunde über die Grabstellen laufen.

Auch haben Mitarbeiter der Stadt die Vorgänge selbst beobachtet, so Yvonne Paetzold: „Es geht soweit, dass während einer Beisetzung ein Hund mitten durch die Gruppe der Trauernden gelaufen ist und die Zeremonie störte.“

Die Tatsache, dass ein Hund immer wieder einen Baum sucht, liegt wohl in der Natur der Tiere. Auch auf dem Parkplatz, der eigentlich für Besucher des Begräbniswaldes ausgewiesen ist, beobachtet die Stadtverwaltung seit langem, dass häufig Hunde aus den Autos springen und zum ausgiebigen Auslauf in den Wald geführt werden. Yvonne Paetzold hofft, dass der Appell zum Anleinen akzeptiert wird.

60.000 Euro ausgegeben

Müsste rund um die neue Begräbnisfläche doch ein Zaun gezogen werden, würde das teuer. Bisher hat die Stadt etwa 60 000 Euro ausgegeben, für den Kauf einer Parzelle aus Privateigentum und um einen Teil der 33 000 Quadratmeter großen Erweiterung herzurichten. Zusammen mit dem alten Teil umfasst der Begräbniswald nach Angaben der Friedhofsmeisterin jetzt 60 000 Quadratmeter.

Die 500 Bäume – überwiegend Hainbuchen, Buchen und Kiefern – können mit jeweils vier Bestattungen pro Baum belegt werden. Dabei wird die Totenasche an den Wurzeln der Bäume beigesetzt. Noch ist das Gelände nicht fertig. Jede Menge Totholz liegt noch herum. Paetzold: „Diese Arbeiten erledigen wir nach und nach.“ Auch sei es angesichts der Beliebtheit des Begräbniswaldes möglich, die Fläche ein weiteres Mal zu vergrößern.