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Kita-Gelände in LückerathAnwohner sorgen sich um Giftmüll und Granaten im Erdreich

Lesezeit 2 Minuten

Auf dieser Wiese soll ein neuer Kindergarten gebaut werden.

  1. Bereits vor den Ferien hat die Politik entschieden, dass in Lückerath eine neue Kita gebaut werden soll.
  2. Doch die Anwohner machen sich nun Sorgen. Unweit des Geländes lag früher die Zinkhütt, der Boden könnte belastet sein.
  3. Einige Anwohner sprechen sogar davon, dass Giftmüll ohne Erlaubnis ins Erdreich gekommen sein soll. Und dann gibt es auch noch die Munitionsfunde auf dem Lückerather Anger.

Bergisch Gladbach – In Lückerath soll eine neue Kita gebaut werden, auf einem Teil der dann ehemaligen Blühwiese am Anger. Das ist vor den Ferien als politischer Beschluss formuliert worden. Die Kita soll die große Platznot in den vorhandenen Betreuungseinrichtungen lindern.

Nun stellt sich bei den Lückerathern die Frage, ob das ins Auge gefasste Geländestück hinter den letzten Wohnhäusern belastet sein könnte. Unweit lag ehemals die Zinkhütte, nach der Konversion heute eines der ältesten Gewerbegebiete der Stadt.

Lückerath: Boden soll auf Schadstoffe überprüft werden

Anwohner wollen mitbekommen haben, dass in der Vergangenheit auch Gewerbemüll aus eben dieser Zinkhütte ohne Erlaubnis ins Erdreich gekommen sein könnte. Sogar von Giftmüll ist im Stadtteil die Rede. Es stelle sich die Frage, ob das Grundstück an der Straße Am Fürstenbrünnchen überhaupt geeignet sei für eine Bebauung. Gerade auf einem Gelände, wo bald Kinder spielten, müsse sehr genau hingeschaut werden.

Auf Nachfrage bei der Stadt verneint Sprecher Martin Rölen eine Belastung des Grundstücks. „Im Bereich der Lenawiese ist nach städtischem Register keine Altlastenverdachtsfläche ausgewiesen. Es ist aber davon auszugehen, dass das Grundstück wegen der Nähe zur ehemaligen Zinkhütte im Zuge der Bebauung auch auf Schadstoffe im Boden überprüft wird.“ Dieser Vorgang als solcher sei nichts Ungewöhnliches.

Die Aussage der Stadt bestätigt die Sprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises, Katharina Krause. Auch nach den Unterlagen der Kreisverwaltung gebe es dort keine Altlasten im Untergrund. Beim Kreis wird das zentrale Kataster für Altlasten geführt. Parzellengenau können die Mitarbeiter auf diese Weise Verdachtsfällen nachgehen.

Lückerather Anger: 63 Granaten und Granatreste gefunden

Der Bereich Lückerather Anger ist in der Vergangenheit auch wegen wiederholter Munitionsfunde ins Gespräch geraten. Zwischen Januar und März 2015 gingen Experten des Kampfmittelräumdienstes die gesamte Grünanlage, immerhin 34.000 Quadratmeter, Schritt für Schritt mit Metalldetektoren ab.

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Zu Tage kamen seinerzeit 63 Granaten und Granatreste im Gewicht von einer Tonne und eine weitere Tonne an Metallschrott. In den letzten Kriegstagen sollen mehrere Flugabwehrkanonen am Lückerather Anger stationiert gewesen seien. Nach Kriegsende wurden die Munitionsreste dann im Boden verscharrt. Die Suche war 2013 durch eine Anfrage des damaligen Grünen-Ratsherrn Günter Ziffus ausgelöst worden.

Der Grünen-Politiker hatte die Stadt wiederholt auf Patronen und Granatringe hingewiesen, die er selbst bei Gängen über den Lückerather Anger gefunden hatte.